3: ʏᴏᴜ sʜᴏᴜʟᴅ ᴇᴠᴇɴ ғᴇᴇʟ ᴛʜʀᴇᴀᴛᴇɴᴇᴅ |✔

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„Denk dran, für Intermuskuläre Injektionen in den Hinterlauf-." „Halte dich vom Ischiasnerv fern." Unterbrachen Scott und ich meinen Vater, während Scott gerade dabei war, einem kleinen Hund eine Spritze zu geben.

Er wackelte ziemlich und war aufgeregt, weswegen ich ein wenig näher auf ihn zu kam. „Du musst ruhig bleiben, Scott. Sonst triffst du nicht, oder wegen deiner Stärke könnte ein Stück der Spritze im Körper des Hundes bleiben." Mahnte ich ihn an und er nickte, bevor er durchatmete und vorsichtig in den kleinen Vierbeiner stach.

„Exzellent. Interessant zu sehen, dass du keine Vene getroffen hast." Lobte mein Vater ihn und Scott lächelte stolz, bevor er die Spritze aus dem Körper zog, leider ein wenig zu schnell, denn der Hund wimmerte vor Schmerz und knappte seine Hand, bevor er ihn anknurrte.

Mein Vater und ich lachten, worin Scott mit einstieg und den kleinen Kerl streichelte.
„Er ist winzig, aber seine Zähne sind dennoch scharf."

„Sorry Kumpel." Entschuldigte Scott sich bei ihm und hob ihn hoch, bevor er zur Tür ging und den gefelckten Hund Stephanie, seinem Besitzer, gab.

Ich stellte mich neben meinen Vater und lächelte, als Stepahnie sich mit ‚Danke Doctor McCall' bedankte und glücklich aus der Praxis maschierte.

Scott und ich wechselten uns immer ab. An Tagen mit ‚M' ,also Montag und Mittwoch, durfte er die Patienten versorgen, und an Tagen mit ‚D' durfte ich üben. Freitag und Samstag gab es keine richtige Regelung und Sonntag war ja sowieso geschlossen.

Mein Dad nahm eine Klaue von dem Typen, der uns gestern angegriffen hatte, mit einer Zange und untersuchte sie durch eine Vergrößerungslampe genau.

Ich hatte die Klaue gestern Abend noch gefunden. Sie musste ihm wohl abgefallen sein, als ich ihm den Arm gebrochen hatte.

„Und? Was gefunden?" fragte Scott, als er wieder zu uns kam und stellte sich neben mich.

„Vielleicht. Sicher, dass dieser Kerl ein Werwolf war?"

„Nein. Ich denke, dass es kein Werwolf war, da seine Krallen eher wie Klauen aussehen. Liege ich falsch, Dad?" fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf.

„Nein. Du hast Recht. Es sind die Klauen einer Harpie. Einer der größten, bekannten Raubvögel."

„Wie kommt ein Werwolf an Klauen?" fragte Scott verwirrt und mein Vater zuckte mit den Schultern, immer noch die Klaue am untersuchen.

„Ich persönlich interessiere mich eher dafür, wie die Klauen in der Lage gewesen wären, deine Macht zu absorbieren. Erzähl mir noch mal über das Gefühl, was du hattest Liv."

„Ich fühlte, auch ohne dass sie in mir drin steckten, eine Art schwäche. Wie wenn man sehr lange gekämpft hat und man keine Kraft mehr hat, weiter zu machen. Und als könnte er mir die ganze Lebensenergie mit diesen Dingern rauben." Versuchte ich zu erklärten und mein Vater nickte.

„Bei Scott wäre es einfacher." Murmelte er abwesend und ich zog die Augenbrauen hoch.

„Was?"

„Naja, wenn er es bei Scott versucht hätte, dann könnte es nur ein Beta sein, den er selber erschaffen hat, also so wie Liam." Erklärte er und Scott wurde hellhörig.

„Und wenn ich jemanden in mein Rudel rein lassen würde? Einen anderen Beta?"

Ich wusste, dass er auf Theo anspielte und mein Vater schüttelte den Kopf, „Dann würde ich sagen Nein. Aber ich frage mich ob die Regeln unserer Übernatürlichen Welt doch nicht so unbeugsam sind, wie ich einst dachte."

Mein Vater nahm die Kralle von der Lampe weg und hielt sie in die Luft, sein Blick immer noch stur auf die Klaue gerichtet.

„Vielleicht versucht sie ja auch jemand, zu ändern." Ergänzte ich und mein Vater nickte.

„Mein Gedankengang."

„Okay Dad, wir müssen zur Schule. Wir reden später weiter, ja?" wechselte ich das Thema, als ich auf die Uhr sah und er nickte erneut, diemal mit einem kleinen lächeln.
Dennoch spürte ich seine Besorgnis.

„Passt auf euch auf!" rief er uns noch hinterher, bevor wir die Praxis verließen und Scott auf sein Motorrad und in mein geliebtes Auto stieg und wir losfuhren.



Gerade, als ich mein Auto auf dem Parkplatz der Schule parkte, kam schon Stiles auf mich zu.

„Du hast nachgeforscht?" fragte ich, als er mich nicht wie sonst begrüßte, sondern direkt zur Sache kommen wollte.

Er schaute mich verwirrt an, „Woher weißt du-."

„Ich kenne dich eben. Also, schieß los. Was hats du über Theo herausgefunden?"

Er schüttelte kurz seinen Kopf, um erneut einen klaren Gedanken zu fassen, während wir die Treppen zur Schule hochgingen.
„Nicht sehr viel leider. Aber etwas habe ich herausgefunden. Ich habe einen Strafzettel für zu Schnelles Fahren gefunden."

Als die Treppe endete, bleib ich stehen und drehte mich zu Stiles, „Versteh mich bitte nicht falsch, aber wie viele Strafzettel hast du?"

„Keinen." Antwortete er und ich rollte mit den Augen.

„Wie viele hättest du, wenn dein Dad nicht der Sheriff wäre?"

Stiles schluckte und schien zu überlegen, „17."

Ich gab ihm den wohlbekannten ‚Dein Ernst' -Blick, bevor er die Augen rollte,

„Ja aber-." gerade wollte er weiter reden, da kam Malia von hinten auf mich zu und legte einen Arm um mich,
„Na? Was macht ihr Turteltauben hier?"

Sie blickte einmal zwischen uns her und nickte mit dem Kopf, „Oh. Es geht um Theo. Lasst mich raten, Stiles ist mal wieder eifersüchtig, weil er sich von Theo bedroht fühlt."

Ich wollte die Sache klar stellen, als ihr Blick zu Stiles glitt und sie weiterredete. „Ja und ich kann sogar verstehen, wieso du besorgt bist. Ich meine, er ist wirklich heiß, hat wirklich tolle Haare, einen perfekten Körper."

Ich spürte, wie Stiles Wut immer größer wurde, aber Malia machte immer weiter, „Du solltest dich sogar bedroht fühlen. Ich meine, er hat sogar auch schon einen Spitznamen für Liv und der ist sogar noch ein bisschen süßer, wie Livy weil er lustiger ist und-."

Ich stieß ihr meinen Ellenbogen in ihre Rippen und sie hörte endlich auf zu reden, bevor sie sich zu mir drehte, „Autsch. Was denn? Ich sag doch nur die Wahrheit."

„Danke Malia, denn jetzt fühle ich mich bedroht. Mehr als je zuvor." Antwortete er und ich schüttelte den Kopf.

„Das brauchst du gar nicht. Wenn er mir einmal zu nahe kommt-."

„Und sie das nicht möchte, dann folterte ich ihn und bringe ihn danach um." Unterbrach mich Malia und ich rollte mit den Augen. Sie machte es nur noch schlimmer.

Stiles Blick glitt hinter mich und er stöhnte genervt auf, bevor er mit den Augen rollte, weswegen ich und Malia uns auch umdrehten.

Theo stieg gerade aus dem Auto und als er uns sah, lächelte er und winkte uns zu.

Da ich nicht unhöflich sein wollte, auch wenn ich ihm nicht traute, winkte ich zurück und Malia lehnte sich zu mir, „Mister Handsome ist gerade angekommen, meine Dame und Herren."

Sie drehte sich erneut zu Stiles um, was ich ihr gleich tat. „Wieso kommt er dir Suspekt vor, Stiles?" fragte sie verwirrt.

„Ich erinnere mich an Theo aus der Gurndschule. Und das ist nicht Theo." Antwortete er und ich nickte.

„Ja. Er kam mir immer schüchterner vor. Und außerdem habe ich euch etwas darüber verschwiegen." Gab ich zu und beide schauten mich verwirrt an, weswegen ich fort fuhr.

„Nun ja, ich hatte in den Ferien einen Traum. Einen Traum von meiner Mum." Ich spürte, die Neugierde der beiden und ich atmete durch. „Sie sagte mir, wir sollen aufpassen, wem wir vertrauen. Es wird jemand kommen, der alles zu ändern vermag. Er würde es schaffen, uns alle außeinander zu bringen.
Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es Theo ist."

The Love of the Oracle |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt