9: ᴇᴠᴇʀʏᴏɴᴇ ʜᴀs ᴛᴏ ᴄᴀʀʀʏ ᴛʜᴇɪʀ ᴏᴡɴ ᴘᴀʀᴄᴇʟ |✔

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Stiles legte eine Decke um mich, während ich den Tee fest in der Hand umschloss, immer noch ein wenig zitternd.

Spike hatte sich schon halb auf meinen Schoß gelegt, um mich zu wärmen und Stiles setzte sich neben mich, einen Arm um meine Schulter gelegt.

Wir saßen dort, für lange Zeit in Stille, jeder von uns beiden hing seinen eigenen Gedanken nach, bis er die Stille brach. „Was ist los mit dir?"

Ich konnte ihn nicht anschauen, denn würde ich das tun, könnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Deswegen, starrte ich stur geradeaus.

„Du hattest erst einmal eine Panikattacke. Und das war, als du... Nun ja... Angegriffen wurdest."

Er atmete durch und rieb seine Hände über sein Gesicht. „Denkst du etwa, ich merke nicht, dass du anders bist? Dass es dir nach alle dem, was passiert ist, nicht gut geht? Denkst du, ich merke nicht, dass du gestern Nacht angsterfüllt aufgeschreckt bist?"

Ich gab mein Bestes, gegen die Tränen anzukämpfen, doch eine schaffte es, sich den Weg über meien Wange zu bahnen.

„Wieso erzählst du es mir nicht einfach?!" Seine Stimme wurde lauter, mit jedem Wort das er sagte.
„Vertraust du mir etwa nicht?! Was habe ich falsch gemacht?! Sag es mir!"

Ich zuckte zusammen, und auch Spike schreckte auf, bevor er anfing, zu Knurren. Weitere Tränen liefen nun meine Wangen hinunter, als ich mich endlich wagte, ihn anzuschauen.
Auch seine Augen waren rot unterlaufen und sofort nagte mein Gewissen an mir.

„Du- Du hast gar nichts f-falsch gemacht. Es ist nur..." Ich schniefte kurz und versuchte, mich beisammen zu halten. „Alles so... sch-schwer."

Ich nahm tief Luft, bevor ich fort fuhr. „Ich bekomme diese Bilder nicht mehr aus meinem Kopf und immer wenn das passiert, dann- dann kriege ich Atemnot, kann an nichts mehr anderes denken und dann kommen immer mehr auf einmal.

Ich habe seit den Ferien Alpträume, mit maskenbesetzten Männern und einem Labor. Vielleicht sind es auch Visionen, ich weiß es nicht. Ich weiß gar nichts mehr! Ich- Ich fühle mich so gebrochen. So Schwach. Und ich kann nichts dagegen tun.

Du hast auch Angst, und ich kann sie dir nicht nehmen. Malia hat Angst, und ich kann ihr nicht helfen. Ja, sogar Scott, Kira und Lydia haben Angst. Ich spüre das alles.
Aber ihr tut so, als sei alles in Ordnung.

Ihr schafft es, nicht jede Nacht zu hyperventilieren oder zusammenzubrechen. Ihr seid so stark, aber ich... Ich nicht. Ich sollte für euch da sein, euch helfen, doch was tue ich? Ich zerbreche. Und das jeden einzelnen Tag!"

Ich versuchte nicht erneut zu hyperventilieren, als ich atmete.

„Weißt du, wieso ich Angst hab?" fragte Stiles und ich schüttelte den Kopf.

„Wegen dir, Livy."

Er nahm meine Hand und legte seine andere auf meine Wange. „Wie schon gesagt, habe ich gemerkt, dass es dir nicht gut geht. Ich habe vielleicht auch Angst, wegen dem Abschluss und College und alles, aber ich habe Ansgt um dich. Du hattest noch nie Panikattacken und ich weiß, wie schlimm das ist. Jetzt hast du sie regelmäßig, wenn nicht sogar jede Nacht und es erschreckt mich.

Ich habe so Angst, dass wir es nicht schaffen, dich wieder zu beruhigen. Oder das niemand da ist, um dich zu beruhigen. Ich meine, du hättest da draußen im Wald sterben können. Vor Unterkühlung und Atemnot. Und ich kann nicht ohne dich."

Er stoppte kurz und atmete durch. „Weißt du, wieso wir nicht weinen, oder zusammenbrechen, obwohl wir es eigentlich könnten? Weil wir Angst haben, unsere wahren gefühle zu zeigen. Und du hast das nicht. Und genau deswegen, belieben wir stark. Für dich. Weil du es am schwierigsten von uns allen hast. Du hast schon so viel durchgestanden, davon können die meisten von uns nicht mal Träumen.

The Love of the Oracle |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt