23: ɪ ᴄᴀɴ'ᴛ ᴊᴜsᴛ ʀᴀɪsᴇ ᴛʜᴇ ᴄʜɪʟᴅ ᴏғ ᴍʏ ᴅᴇᴀᴅ ʙʀᴏᴛʜᴇʀ ᴀɴᴅ ᴘʀᴇᴛᴇɴᴅ ɪᴛ's ᴍʏ ᴏᴡɴ |✔

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Meine Sicht war verschwommen. Ich wusste nicht, wo ich war. Ich wusste nicht, wie ich dorthin gekommen bin. Ich blinzelte mehrmals, in der Hoffnung, meine Sicht würde klarer werden.
Und das wurde sie.

Ich lag in einem Bett. Aber nicht in meinem Bett, dennoch fühlte es sich so vertraut an. Es war ein Kinderbett.

Die Tür des Zimmers stand ein wenig auf, weswegen ich das Gespräch der Personen im Nebenzimmer belauschen konnte. „Bitte Alan, du musst dich um sie kümmern. Sie hat jetzt niemanden mehr, außer dich und Marin. Aber Marin ist noch sehr jung. Dein Bruder hätte es so gewollt."

Es war die Stimme von Talia Hale, da war ich mir sicher. Und sie redete mit meinem Vater.

„Aber er war nicht mein Bruder."
Seine Stimme hörte sich verletzt an, leise. So gebrochen. So Zerbrechlich.

„Alan, ob adoptiert oder nicht spielt keine Rolle. Ihr seid zusammen aufgewachsen. Ihr wart die besten Freunde. Und auch du und Karen habt euch super verstanden. Denskt du nicht, es ist das Mindeste was du tun kannst?"

„Aber wegen ihr sind sie doch gestorben!" Seine Stimme wurde sehr laut und auch seine Wut stieg.

„Alan, sie ist doch noch ein Kind. Und nicht nur irgendeins."

„Ich kann doch nicht einfach das Kind von meinem toten Bruder aufnehmen und so tun, als wäre es mein eigenes. Das ist doch Krank!"

„Es ist die einzige Möglichkeit. Sie ist jetzt die Hoffnung von uns allen. Sie ist die einzige, die dem Krieg der Übernatürlichen und der Normalen Welt Frieden bringen kann. Und du weißt das, du bist nicht um sonst Druide."

„Ich bin Tierarzt."

„Genau deswegen habe ich dich gefragt. Nicht nur, weil es die Tochter deines Bruders ist, sondern weil du ihr fürs erste ein Halbwegs normales Leben schenken kannst und weil sie bei dir alles lernen kann.
Und ich meine Alles.
Kämpfen, Heilen, ja sogar Tiermedizin, wenn es sein muss. Bitte Alan, lass sie nicht im Stich. Du bist der einzige, der ihr noch bleibt. Sie ist doch noch so jung und weiß nicht, was für große Hürden noch auf sie zukommen werden. Aber dadurch, dass sie die Macht ihrer Mutter nun schon von Geburt an hat, wird sie das mächtigste Oberorakel der ganzen Geschichte sein. Ich spüre es. Und du weißt es auch, du musst jetzt nur noch daran glauben und es als Wahrheit anerkennen."

Ich hörte Fußstapfen, bevor eine entfernte Tür auf und wieder zu ging. Kurz darauf, vernahm ich erneut feste Schritte und meine Tür öffnete sich ganz.

Mein ‚Vater' kam herein und stellte sich vor mein Bett, ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Langsam streckte er seine Hand nach mir aus und strich leicht über meine Wange.

„Ich werde auf dich aufpassen, so wie es auch mein Bruder und Karen getan haben. Du wirst großes vollbringen, Kleines. Und ich werde dir ein guter Vater sein. Das hoffe ich zumindest."

Er stoppte kurz und eine Träne kullerte seine Wange hinunter. „Wenn du irgendwann die Wahrheit erfahren solltest, hoffe ich, dass du sie verstehst und nicht sauer bist."

Ich wollte etwas antworten, doch ich konnte nicht. Es war, als hätte ich das Sprechen noch nicht erlernt.
Er lächelte mich an, doch auf einmal veränderte er sich. Er war nicht mehr er.

Er war nun ein Maskenbesetzter Mann.

Und nicht nur einer, sondern drei. Sie standen alle um mich herum und ich lag auf meinem Rücken. Ich wollte mich Bewegen, doch ich konnte nicht. Ich war festgeschnallt.

„Ihre Kondition verbessert sich." Hörte ich die elektronische Stimme sagen und mein Kopf fuhr zu ihr.

Der Mann hatte eine riesige Spritze in der Hand, welche er ohne zo zögern in meinen Hals stach. Ich schrie auf, als ich merkte, wie er mein Blut aussaugte.

„Du brauchst nicht zu schreien, Oliv." Hörte ich Theo sagen, welcher nun auch auf mich zukam.
„Dich wird sowieso niemand hören."

Ich schloss meine Augen, ein starker Schwindel machte sich breit. Auf einmal, zog er die Spritze raus und das Blut floss weiter. Es floss aus der Wunde weiter, auf den Boden. Und niemand schien es stoppen zu wollen.

Der Paranormale Wissenschaftler drehte sich um und erst jetzt erkannte ich eine weitere Gestalt auf dem Tisch neben mir liegen. Es war Madison. Sie starrte mich Ansgterfüllt und Tränenüberschwemmt an.

„Hilf mir, bitte!" schrie sie und ich rüttelte an den Fesseln, doch nichts geschah.

Der Schreckensarzt mischte noch etwas anderes in die Spritze mit meinem Blut, bevor er sie in Madisons Hals beförderte. Sie schrie schmerzerfüllt auf und ich wollte etwas tun, doch vergeblich. Ich wollte ihr den Schmerz nehmen, sie beruhigen oder sie verteidigen.

Nach kurzer Zeit jedoch, hörte sie auf zu schreien und der Mann kam wieder zu mir. „Was haben sie mit ihr gemacht?" fragte ich ihn mit lauter Stimme, doch er antwortete mir nicht auf meine Frage.

„Ihre Kondition verbessert sich."

Ein anderer der drei Ärzte reichte dem Ersten eine Spritze mit einer weiß-grünen, dicken Flüssigkeit. „Was ist das? Was habt ihr-."
Weiter kam ich nicht, denn sobald er die Spritze in meinen Hals rammte, spürte ich einen höllischen Schmerz.
Die schlimmsten Schmerzen, die ich jemals verspürt hatte.

Mein Blut versuchte gegen die andere Flüssigkeit anzukämpfen, doch es gelang ihm nicht, weswegen es sich vermischte. Es war, als würde mein Körper in Flammen aufgehen und es gab keinen Ausweg. Keinen Weg aus den Höllenflammen.

Ich wollte an den Fesseln rütteln, irgendetwas tun, doch nicht mal dafür hatte ich Kraft. Es war, als wäre ich versteinert, paralysiert, obwohl ich genau wusste, ich war es nicht.
Ich wollte mich nur nicht Bewegen, da ich Angst hatte.
Angst davor, dass die Schmerzen nur noch unerträglicher werden würden.

Jedoch, hörte das Brennen plötzlich auf. Für einen kurzen Moment dachte ich, es wäre vorbei, da wurde etwas auf mich gelegt. Etwas, was nicht gut für mich war.

Denn sobald es mich eine Sekunde lang berührte, spürte ich erneut ein Brennen. Nur diesmal ein echtes, ein noch viel Schlimmeres. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch schlimmer werden könnte, doch das wurde es. Sehr zu meinem Bedauern. Ich hatte das Gefühl, das was auf mir lag, würde sich durch meinen Körper brennen und meine Kraft aufsaugen. Denn ich fühlte keine mehr. Ich hatte keine Kraft mehr, und nicht nur die Orakel Macht. Auch meine Geistliche und Menschliche Macht war weg.

Ich bemerkte jetzt erst, dass die Schreie, die ich die ganze Zeit über hörte, meine waren. Meine Schreie nach Hilfe. Meine Schreie in Hoffnung auf Hilfe. In Hoffnung, dass es aufhören würde.
Und das tat es.

Ich spürte eine Hand an meiner Schulter und ich wurde gezogen. Wohin? Ich hatte keine Ahnung. Doch die wohlige Wärme, welche die Hand auf meiner Schulter hinterließ, hätte ich überall wiedererkennen können.

Es war Stiles Hand. Und es war auch Stiles, welcher seine Arme um mich schlang, als ich herausgezogen wurde. Heraus, aus dem Loch in der Erde.

~🔆~

Boom! Bombe geplatzt!

Was denkt ihr von den Erinnerungen?

Was wurde Liv gespritzt und wieso?

Und wie wird sie reagieren, wenn sie verarbeitet hat, dass Deaton nur ihr Onkel ist?

The Love of the Oracle |✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt