Mehr Liebe (28)

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-Hermine-

"Oh mein Gott", hauchte ich, der Tränenschleier ließ mich alles nur verschwommen sehen, doch mein Herz blutete vor Glück. In diesem Moment beschlich mich ein Gefühl, was ich nicht richtig zuordnen konnte. Es war eine Mischung aus Freude, Fassungslosigkeit, Erleichterung und Glück. Und Angst. Ich hatte Angst, weil ich wusste, was passieren würde, weil ich wusste, dass Draco bald tot sein würde.

"Granger, sagst du mir jetzt bitte was los ist?", begann Draco und beim Klang seiner Stimme bebte mein Körper.

"D..raco...", stotterte ich, von Tränen umhüllt. "Draco? Seit wann bin ich denn Draco für dich?"

Ich sank noch ein Stück weiter auf den Boden. Ich konnte das nicht.

"Naja... ist ja auch.. egal ob ich Draco für dich bin, oder?", etwas ratlos stand er da und sah auf mich herab, "aber, sagst du mir, warum du so aufgelöst bist?"

Ich sagte kein Wort, stattdessen fing ich an, mich langsam zu erheben. Mein ganzer Körper zitterte.

Draco ging einen Schritte auf mich zu, platzierte seine Hände unter meinem Oberarm und half mir, mich hochzuziehen. Immernoch zitternd, vielleicht sogar noch mehr als zuvor, wischte ich meine Tränen weg, doch als ich den Slytherin vor mir nun sehr deutlich sehen konnte, fing ich erneut an zu weinen.

Er schaute mich nur ruhig an, versuchte zu verstehen, was in mir vor sich ging.

"Granger, was ist los mit dir?", wiederholte er, diesmal etwas verzweifelt.

Wieder antwortete ich nicht. Ich schaute zu ihm hoch, unsere Gesichter waren ziemlich nah beieinander. Er war so nah, und eigentlich war er tot.

Das gab mir den Rest.

Ich schloss den Abstand unserer Lippen.

Dieser Kuss war anders, dieser Kuss war ein Versprechen von mir an Draco. Und er erwiderte es.

Tränen rannen meine Wange herunter und der Kuss schmeckte salzig.

Dracos rechte Hand lag auf meiner Wange und seine linke umfasste meine. Dieser Kuss war so voller Liebe, dass für nichts anderes auf der Welt Platz war.

Das war es. Liebe.

Ich spürte wie sich etwas in meiner Jacke bewegte. Die Ampulle, die ich mitgenommen hatte. Sie schwebte aus meiner Tasche und öffnette sich, einfach so, alleine.

Langsam lösten Draco und ich uns voneinander. Kurz schauten wir uns in die Augen, dann schmiegte ich mich an ihn. Ich wollte ihn nicht loslassen und selbst wenn, ich wüsste nicht ob ich das konnte. Doch ich musste.

Quallvoll löste ich mich auch aus der Umarmung. Nur einmal kurz schaute ich den Platinblonden an, dessen Blick so liebevoll auf mir lag, dass es mir umso schwerer viel auszusprechen, was ich aussprechen musste.

"Obliviate."

Dramione - wer zuletzt lacht, lacht am bestenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt