Ich schlug meine Augen auf bei dem Geräusch meines Weckers. Nach wenigen Sekunden hörte ich dann auch meine Mutter von unten rufen: „Elias... kommst du bitte runter du hast nicht mehr lange!" Ich blieb einfach liegen und bewegte meinen Kopf langsam zur Uhr. Es war wirklich schon 7:15 Uhr. Ich quälte mich aus dem Bett und ging mit ein paar Anziehsachen ins Badezimmer. Im Spiegel sah ich mich an, meine Augenringe waren zum Glück kleiner als sonst, nur meine Haare fielen mir immer wieder ins Gesicht. Letztendlich hatte ich keine Lust mehr, ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch müsst ihr wissen. Ich schnappte mir eine Cap und setzte sie mir auf.
Es klopfte an der Tür und ich zuckte kurz zusammen. „Mach hinne Elias! Ich muss auf die Toilette!" Meine kleinere Schwester klopfte gewöhnlich dolle an die Tür und ich wurde hektisch. Wo war meine verdammte Jacke? Ich hatte sie doch mit rein genommen oder? Ich erstarrte halb als die Türklinke sich runter drückte und meine Schwester im Raum stand. Sie sah sehr sauer aus... Anfangs: „Man warum brauchst du immer so lange? Ich bin jetzt dran, was... was hast du da am Arm?" das letztere sprach sie viel sanfter aus als sonst und ihr Blick wanderte von meinem Arm zu meinen Augen hinauf. Schnell kam ich wieder zu Bewusstsein und drängte mich an ihr, so schnell es ging, vorbei: „Das ist nichts, hab mich irgendwann mal erschrocken, weil du immer überall reinplatzt!" ich ging in mein Zimmer zurück und sah auf die Uhr 7:45. Die Schule war gleich gegenüber,aber ich sollte mich doch langsam mehr beeilen.ich schnappte mir eine Schwarze Jacke und lief die Treppe runter. „Ich bin weg Mum!", rief ich, bekam aber keine Antwort. Ich guckte in die Küche doch da war sie auch nicht. Ich zuckte mit den Schultern und ging aus der Tür.
Ich kam gerade kurz vor meinem Lehrer ins Klassenzimmer und ließ mich auf meinen Platz fallen. „Alles gut bei dir? Warum bist du heute so spät?" Ich drehte mich zu Kira, meiner Sitznachberin und lächelte sie an: „Also laut Alia bin ich zu lange im Bad gewesen." Ich hoffte inständig, dass sie mein zweifeln in der Stimme nicht hörte. Schon wieder wie jeden Tag spürte ich diesen durchdringenden Blick von der hintersten Reihe. Aiden Collins, Badboy, Lover jedes Mädchen und Mobber! Mein Mobber! Ich musste mich nur einmal falsch bewegen oder einfach nur zu ihm sehen wenn er einen schlechten Tag hatte und bekam seine Faust zu spüren. Mein Arm war schon voller Blutergüsse und blauen Flecken. Er war schon ein wenig dumm was das anging, warum machte er es auch so offensichtlich? Doch meine Angst war zu groß um jemanden davon zu erzählen. Nichtmal Kira wusste es und sie kannte mich schon sehr lange. Die letzte Woche war Aiden im Gegensatz zu sonst eigentlich ganz ruhig. Doch da ich nun seinen Blick spürte wollte ich am liebsten nie wieder aus diesem Zimmer verschwinden.
Kira fing an sich über die Aufgaben zu beschweren. Mein Lehrer verließ den Raum und ich wurde innerlich immer panischer. „Hey was hast du bei Nummer 3?" Da ich so in Gedanken war, erschrak ich mich halb zu Tode als Kira mich ansprach. „Hey was hast du denn heute?", sie sah mich besorgt an. „Nichts... ich muss einfach mal auf die Toilette." Obwohl sie mich kritisch beobachtete sagte sie nichts weiter und ich stand auf und verließ den Raum.
Als ich nach ein paar Metern merkte das die Tür erneute auf und zu ging, wurde ich schneller. Diese Schritte! Scheiße. Irgendwann fing ich an zu laufen. Auf die Toilette und in eine Kabine. Obwohl ich abschloss lehnte ich mich mit voller Kraft dagegen. Heute war ich wirklich extrem, aber warum? Ich hatte mich daran gewöhnt. Naja, also das dachte ich jedenfalls, denn das ganze geht nun schon , solange ich in der 12. Klasse bin. Aiden wechselte dann auf unsere Schule und ich bereute schon bei seinem ersten Anblick, das ich in die Oberstufe gegangen bin. Es klopfte gegen meine Tür: „Ich weiß das du da drin bist Elias!" sein Stimme war tief und drang unter meine Haut, so das ich eine Gänsehaut bekam. „Was willst du von mir? Ich muss nur auf die Toilette", nahm ich meinen Mut zusammen musste aber noch einmal schlucken als der Satz draußen war. Ich hörte ein kurzes lachen und dann wieder seine Stimme. Er wusste das ich mich an die Tür drückte und ich hörte das er auch näher kam. „Und ich störe dich weil?" ich sah nach oben. Es waren schon mindestens 5 Minuten vergangen und es wurde auffällig. „Geh doch einfach wieder Aiden!" langsam wurde ich sauer, warum gerade ich? Es gab doch noch so viele andere Menschen die schlimmer waren als ich. „Irgendwas sagt mir aber, dass du gar nicht willst das ich gehe", flüsterte er. Ich musste erneut schlucken, wir mussten langsam wirklich zurück gehen. „Wir müssen zurück", sagte ich und versuchte so ruhig wie möglich zu klingen. „Ich werde dich nicht daran hindern." er würde sein Ziel erreichen, das Ziel das ich rauskam. Doch ich schloss nur langsam meine Tür auf und bereitete mich auf schmerzen vor.
Es kam aber nichts, er stand nur neben der Tür und sah mich an. Ernst, sauer, ich spürte auch Kälte in seinem Blick. Ich sah ihm zum ersten Mal in die Augen und irgendwas war anders. Er machte eine Handbewegung, so dass ich vorgehen musste. Gerade als ich aus der Tür wollte zog er mich unsanft zum Waschbecken: „So unhygienisch hätte ich dich gar nicht eingeschätzt, Elias!" Als er meinen Namen sagte, bekam ich erneut eine Gänsehaut.
Ich beobachtete ihn im Spiegel. Er hatte am Hals eine Narbe die nicht gerade klein zu sein schien. Er hatte dunkel braune Haare und seine Augen, so ein blau hatte ich noch nie gesehen, es war hell und die meisten sahen darin nur die Kälte. In meinem Kopf bildete sich die Frage ob er wirklich so kalt war. Seine nächste Aktion gab mir aber die Antwort darauf. Als er meinen Blick bemerkte gab er mir einen Schlag auf den Hinterkopf und ich wäre fast gegen den Spiegel geknallt, doch das passierte nicht.
Auf dem Flur redete er irgendeinen Schwachsinn. Ich versuchte immer schneller zu gehen doch irgendwann rutschte mir raus: „Hast du keine Freunde die es interessiert?" Ich spürte erneut diesen Blick in meinem Rücken. „Doch willst du sie mal kennen lernen?" Ich schüttelte den Kopf, verdammt warum musste ich wieder sowas bescheuertes sagen? Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter und im Nächsten Moment krachte ich gegen die Spinde, Scheiße tat das weh! „Fuck!" sagte ich und sah ihm wieder in die Augen. Sein Gesicht war ganz nah an meinem und er sagte: „Ich denke auch nicht! Also Pass auf was du sagst, beim nächsten mal werde ich nämlich nicht nochmal nachfragen", es lag soviel Ruhe in seiner Stimme, doch der Hass in seinen Augen verschwand einfach nicht.
DU LIEST GERADE
Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)
RomanceElias hat es in seinem Leben nicht leicht. Vor einem Halben Jahr starb sein Vater, seine wichtigste Ansprechperson. Als wenn das allerdings nicht schon schlimm genug wäre, wird Elias das Leben sich in der Schule schwer gemacht. Seit der 12. Klasse g...