„Wolltet ihr nicht heute morgen auf uns warten?", fragte Kira als wir zusammen mit Katy und John im leeren Klassenraum saßen. John nickte in meine Richtung: „Wollten wir bis der Herr da, mich einfach in den Klassenraum gezerrt hat." Ich zuckte mit den Schultern und sah zu Kira: „Du bist doch eh zu spät gekommen." sie zog Schauspielerhaft die Luft ein und sah mich gekränkt an. John schüttelte lachend den Kopf und sah wieder zu mir: „Wir sind jetzt nur unter uns. Erzählst du jetzt was mit dir los ist?" Ich spürte Katys Blick auf mir und sah zu ihr. Schnell sah sie wieder weg. Was war los mit ihr? „Hast du ein Problem Elias?", fragte mich nun auch Kira und sah mich besorgt an. Ich schüttelte den Kopf: „Es ist kein Problem... jedenfalls für mich nicht." Ich sah auf den Boden schloss meine Augen und suchte nach den richtigen Worten. „Alter, ich bin dein bester Freund, du kannst mir alles sagen!" Kira nickte zustimmend und ich sah nun starr auf den Boden. „Ich denke ich bin schwul..." Die drei sagen mich überrascht an. Ich fügte noch hinzu: „Eigentlich bin ich mir ziemlich sicher das ich es bin." Meine Stimme wurde immer brüchiger und auch leiser zum Ende.
Ich spürte Kiras Arme um mich und umarmte sie zurück. „Ich bin trotzdem noch deine bester Freundin, außerdem kannst du mir jetzt besser Modetipps geben als John!" Dieser lachte kurz auf und umarmte mich dann auch: „ Aber wehe du stehst irgendwann total auf mich... das wäre gruselig alter!" Ich musste auch auflachen und schubste ihn von mir weg. Lachend fiel er wieder auf seinen Stuhl, ich sah zu Katy, welche bisher noch gar nichts gesagt hatte. „Du und mein Bruder...", brachte sie nur hervor und sah mich fragend an. Ich merkte wie meine Kopf anfing sich zu schütteln und mein Mund sich öffnete: „Nein, Aiden ist nicht schwul, wir sind nur Freunde, wie schon gesagt!" Sie nickte, sah aber trotzdem leicht traurig aus.
„Kira hat erzählt du hattest aber schonmal was mit Mädchen", fragte sie erneut. Sie hatte recht, denn in der Zeit zuvor hatte ich schon einige Freundinnen. Ich zuckte mit den Schultern: „Es war immer schön, allerdings ist mir bewusst geworden das es sich mit einem Jungen einfach besser anfühlt, ich meine nicht körperlich, einfach so in mir drin. Ich fühle mich glücklicher jetzt wo ich es mir selber eingestanden habe." Katy nickte und sagte nichts mehr, sie umarmte mich einfach nur.
Ich sah zu Kira die mich musterte: „Also bist du verliebt?" „Was?" Ich sah sie an und wurde mir erst jetzt darüber bewusst, was ich gesagt habe. „Naja du sagtest das du dich glücklicher fühlst, woher solltest du das wissen wenn du nicht verliebt bist... oder mit einem zusammen!" Das letzte sagte sie etwas freudiger als das davor und zeigte mit dem Finger auf mich. „Ich habe keinen Freund!" „Aber du bist verliebt?" John sah mich an und grinste mich breit an. „Ihr kennt ihn eh nicht, er ist der Sohn von den Freunden meiner Eltern", log ich, mal abgesehen davon das Aiden nicht mal mehr richtige Eltern hatte.
Mein Blick fiel wieder auf Katy die nun aufgestanden ist und mich nicht mehr ansah. „Ich gehe dann mal zu meinem Unterricht", sie legte eine Hand auf meinen Rücken und verschwand dann. „Was hat sie?" Kira sah mich traurig an. „Also ist sie wirklich in mich verliebt?" Ich legte meine Gesicht in meine Hände und rieb mir über die Augen. „Sie hat es nicht genau gesagt, aber sie hat viel über dich erzählt... mehr als man normalerweise über einen guten Freund redet."
Nach der Schule ging ich nachhause. Gerade als ich meine Sachen in mein Zimmer gelegt hatte, bekam ich eine Nachricht. Die Nachricht war von einer unbekannten Nummer, doch da ich den bisherigen Chatverlauf nicht gelöscht hatte wusste ich von wem sie war:
Hey mir ist langweilig
Ich grinste, sie war von Aiden. Ich hatte ihn nicht eingespeichert, weil ich nicht wusste wie. Hätte ich ihn Süßer eingespeichert, würden meine Freunde fragen stellen, oder meine Mutter, oder Alia und hätte ich ihn ganz normal als Aiden eingespeichert... naja der Chatverlauf würde dann halt Fragen aufwerfen, auf die ich keine Antwort hätte.Ich legte mich auf mein Bett und schrieb ihm zurück:
Dann beschäftige dich
Es dauerte nicht lange bis mein Handy seine Antwort anzeigte:
Du kannst auch herkommen und mich beschäftigen
Ich überlegte, ich war auch alleine zuhause, Alia würde bei einer Freundin schlafen und meine Mutter hat eine Nachtschicht.
Ich hab mich gerade aufs Bett gelegt... warum kommst du nicht zu mir?
Ich grinste als ich seine Antwort sah:
Ouhh... was hat mein Baby denn so auf dem Bett an?
Ich überlegte kurz bevor ich antwortete:
Momentan nichts... aber wenn du dich nicht beeilst, könnte sich das auch noch ändern Süßer!
Daraufhin bekam ich keine Antwort mehr und ich legte mein Handy auf meinen Nachttisch. Ich ging zum Kleiderschrank und zog mir eine Jogginghose an, darüber ein altes T-Shirt, was mir eigentlich viel zu groß war.Ich trottet nach unten und setzte mich aufs Sofa, gerade als ich den Fernseher anmachen wollte klingelte es an der Tür. Als ich sie öffnete stand Aiden davor und lehnte sich locker an den Türrahmen. „Was guckst du so überrascht?" fragte er mich und drängte sich an mir vorbei ins Haus. „Ich dachte nicht das du wirklich kommst. „Du hast gesagt du bist nackt, das wollte ich mir nicht entgehen lassen!" Er sah sich im Wohnzimmer um und sah dann wieder kurz zu mir: „Was übrigens ganz schön enttäuschend gerade ist!" Ich lachte nur kurz auf und ging dann vor in mein Zimmer.
Gerade als ich eintrat legten sich auch schon zwei starke Arme um mich und ich musste Lächeln. Ich legte meinen Kopf nach hinten auf seine Schulter, als Zeichen dafür das er meinen Hals küssen sollte. Allerdings sah Aiden sich lieber in meinem Zimmer um.
Er bemerkte meine Geste und flüsterte nur: „Jetzt kannst du auch noch warten, ich bin das erste mal bei dir, dass will ich ausnutzen." Ich lachte, löste mich von ihm und setzte mich auf mein Bett. „Und ich will dich ausnutzen", sagte ich und lehnte mich zurück. Er ignorierte meine Anmache gekonnt und ging weiter in meinem Zimmer auf und ab.
„Das ist der von deinem Dad oder?", ich nickte und er sah sich die ganzen Platten an. „Fehlt dir dein Vater oder deine Mutter?", fragte ich ihn, wenn er schon nicht mit mir schlafen wollte, sollte er wenigstens weiter mit mir reden. Er sah zu mir und zuckte mit den Schultern: „Meinen Dad eher nicht, er... naja, mit dem was er getan hat verdient er es nicht! Meine Mum hat uns im Stich gelassen... Die Frage ist nur ob es besser wäre wenn sie noch da wäre." Ich stand auf und nahm seine Hand. Er sah erst auf unsere verschränkten Hände und dann in mein Gesicht: „Das musst du nicht!" Ich schüttelte den Kopf: „Ich will es aber!" Er lächelte und gab mir einen Kuss auf die Lippen. Dieser war für mich aber viel zu kurz, ich stöhnte auf und setzte mich wieder auf mein Bett.
Wieder ging er in meinem Zimmer auf und ab. Als er bei meinem Kleiderschrank war sagte ich: „Okay... Aiden, das wird jetzt lächerlich, komm jetzt her oder ich schmeiß dich raus!" Ich lächelte ihn provozierend an als er sich umdrehte und mich mit hoch gezogenen Augenbrauen ansah.
„Ich muss echt Gut sein, wenn du es so nötig hast!", sagte er und fing an zu lachen. Ich stand auf und ging auf die Tür zu. „Okay... Okay, komm her", sagte Aiden und hielt mich am Arm fest. „Bilde Dir ja nicht so viel auf das hier ein!", versuchte ich mich zu rechtfertigen, obwohl ich wusste, dass ich das irgendwann bereuen würde. „Hmm", brachte Aiden nur leise lachend heraus. Kurz darauf lagen wir zusammen auf dem Bett.
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Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)
RomanceElias hat es in seinem Leben nicht leicht. Vor einem Halben Jahr starb sein Vater, seine wichtigste Ansprechperson. Als wenn das allerdings nicht schon schlimm genug wäre, wird Elias das Leben sich in der Schule schwer gemacht. Seit der 12. Klasse g...