-27-

181 10 3
                                    

Ich sah mich hektisch um... scheiße hier ist keiner. „Elias!", rief auf einmal, eine mir bekannte Männerstimme, welche mich zum Lächeln brachte. „Dad", rief ich zurück und fing an zu laufen. Ich war im irgendwo... nein warte ich war in einem Krankenhaus...

„Elias!", hörte ich die Stimme meines Vaters erneut und wurde panischer. Ich komme zu spät! Ich rannte in ein Zimmer und sah meinen Vater in dem Bett liegen. „Dad!" Keine Antwort. „Papa!" Erneut nichts. Der Körper vor mir wurde immer blasser und verschwommener.

Im nächsten Moment war alles schwarz und ich fiel, einfach in die Tiefe, ohne jegliche Aussichten.

„Elias?", eine weitere Stimme erklang und ich sah einen kleinen Hoffnungsschimmer in der Schwärze. „Elias!", die Stimme wurde deutlicher und langsam wurde alles heller.

„Verdammt Elias öffne deine Scheiß Augen!", schrie mich Aiden an als ich langsam meine Augen öffnete. Es war immer noch dunkel draußen und Aiden saß nur in Jogginghose vor mir. Ich musste ihn geweckt haben. Ich sagte ja ich schlafe in letzter Zeit nicht wirklich gut. Ich sah ihn ein wenig verwirrt an und musste feststellen, dass er echt besorgt aussah. „Scheiße Elias du machst mir Angst", sagte er dann ruhiger als er meine offenen Augen sah.

Ich merkte das er mich an den Schultern gepackte hatte und ich fast aufrecht im Bett saß. Er musste mich wachgerüttelt haben. „Was war los?", fragte er dann besorgt und sah mich fragend an. Ich zuckte die Schultern, immer noch überfordert mit der Situation. „Elias du schwitzt, zieh dir das T-Shirt am besten aus", sagte er und machte Anstalten auf zu stehen. Aus Reflex griff ich nach seiner Hand und sah ihm wieder in die Augen.

„Keine Angst, ich bin da", flüsterte er und ich zog mir mein T-Shirt aus, so wie er es gesagt hatte. Als ich es auf den Boden geworfen habe, setzte er sich wieder zu mir. „Von was hast du geträumt?", fragte er und stricht über meinen Handrücken. Auch wenn ich sauer auf ihn war... seine Nähe tut mir so unendlich gut... außerdem habe ich keine Kraft um ihn wegzustoßen. „Meinem Vater", sagte ich leise und ein wenig heiser. „Warum?", fragte er genauso leise. „Weil ich mich so leer fühle... weil er nicht mehr da ist... Er ist gegangen", ich sah ihm in seine blauen Augen. „Du bist auch gegangen", sagte ich und spürte danach seine ganze Wärme an meinem Körper. Er umarmte mich... Warum?

Im nächsten Moment lag ich an Aiden gekuschelt in meinem Bett und fühlte mich so wohl wie seit Tagen nicht mehr. Die Kälte war komplett verschwunden und ich kuschelte mich enger an ihn. Meine Augen wurden immer schwerer, das lag zum einen daran, dass mir so warm war und ich mich einfach wohl fühlte, aber auch daran, dass Aiden mit meinen Haaren herumspielte... wie noch vor ein paar Wochen immer.

Ich schloss meine Augen und hörte noch Aidens gedämpfte stimme an meinem Ohr: „Ich werde niemals von dir gehen." Danach war ich weg und schlief den Rest der Nacht gut, ohne weitere Albträume.

Am nächsten Morgen weckten mich einerseits die Sonnenstrahlen, welche durch die große Fensterwand schienen, aber auch ein lautes Klopfen an der Tür. Ich sah mich kurz um und mein Blick blieb an Aiden hängen. Er war tatsächlich auch eingeschlafen. Er lag auf dem Rücken und ein Arm war um mich geschlungen. Der andere hing fast aus dem Bett und auch sein Kopf zeigte in die andere Richtung. Seine Haare waren total zerzaust und sein Mund war ein Stück offen.

Ich lag immer noch mit dem Kopf auf seiner Brust als es erneut an die Tür klopfte. Aiden brummte kurz auf und ich befreite mich aus seinem Griff. Nur in Jogginghose ging ich zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Ian sah mich erleichtert an: „Ich dachte schon der hätte dich in der Nacht umgebracht." Er wollte vorbei gehen, doch ich reagierte schneller und stellte mich in den kleinen Spalt, den die Tür bot. Er konnte also nicht ins Zimmer und sah mich fragend an. „Was gibts?", fragte ich ganz gelassen.

Ich könnte ihn rein lassen... allerdings würde er dann Aiden schlafend in meinem Bett sehen...

„Ich wollte nur Bescheid sagen, dass du zum Frühstück kommen sollst", sagte er dann misstrauisch und versuchte an mir vorbei zu gucken. „Was hast du denn?" „Ian ich bin gerade erst aufgestanden... versteh mich nicht falsch, aber wir sehen uns unten", mit den Worten schloss ich die Tür.

Als ich mich umdrehte, stand Aiden an eine Wand gelehnt und sah mich an. „Alles okay bei dir?", fragte er und ich nickte nur. Schnell schnappte ich mir ein paar Sachen und ging ins Badezimmer. Ich wollte nicht hören was er sagen wollte. Es wäre wahrscheinlich wieder sowas gewesen wie Das hat nichts zu bedeuten... bla bla bla!

Ich zog mich aus und stieg unter die Dusche. Ich hatte gerade meine Boxershorts angezogen als die Tür aufging. Ich sah Aiden vom Spiegel aus an und er begutachtete meinen Körper. „Er hat sich noch nicht verändert in den wenigen Minuten", sagte ich und ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, da es ihm unangenehm war, dass ich ihn erwischt habe. Ich drängte mich an ihm vorbei.

„Wartest du auf mich bevor du runter gehst?", hörte ich aus dem offenen Badezimmer. Ich hatte die Tür nicht zugemacht und Aiden wahrscheinlich auch nicht. „Warum sollte ich?", fragte ich erneut und sammelte schon meine restlichen Sachen ein. Ich war fertig angezogen und meine nassen Haare konnte ich so eh nicht richtig stylen. „Hab ja nur gefragt", kam es dann zurück und im nächsten Moment hörte ich wie das Wasser an ging.

„Sag mal duscht du jetzt?", fragte ich geschockt und sah in Richtung Badezimmer. Das Badezimmer war direkt neben der Eingangstür und wenn man reinsah, fiel einem sofort die Dusche ins Auge.

Ich konnte also unmöglich rausgehen ohne zu wissen das Aiden gerade mit offener Tür duscht. So wie ich mich kenne hätte ich da rein geguckt und hätte mich nicht davon abwenden können. Aber Aiden kennt mich auch, er machte das also mit Absicht. Ich ließ mich auf mein Bett fallen. Dann warte ich jetzt eben auf den Idioten!

Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt