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Ich hatte Aiden in der ganzen Zeit noch nie so gesehen. Es schmerzte mich als wir langsam durch einen Wald zurück gingen und er meine Hand doll festhielt. „Können wir das vergessen?", fragte er mich auf einmal. Verblüfft blieb ich stehen und sah ihn an. Er drehte sich auch zu mir um. „Warum willst du das vergessen?", ich fragte es ganz behutsam, er war vor ein paar Minuten noch so zerbrechlich gewesen war. „Weil es nicht wichtig war, ich möchte nicht mal daran denken was passiert wenn du nicht mehr bei mir bist." Der Druck an meiner Hand nahm zu und auf Aidens Gesicht bildete sich ein Lächeln: „Außerdem ist Schwäche zeigen abturnend!" „Finde ich nicht, meiner Meinung nach ist das eine andere Form von Stärke und Mut! Nicht jeder traut sich seine Gefühle zuzulassen", sagte ich frech zu ihm und er zog mich weiter.

„Was findest du denn so richtig ungeil?", fragte er mich als ich schon die Straße wieder sehen konnte. „Keine Ahnung, ich schätze ich könnte nichts mit jemanden anfangen der still und zurückhaltend ist", ich sah in die Ferne und dachte darüber nach. Allerdings nicht lange, denn Aiden musste natürlich wieder seinen Senf dazu abgeben: „Nur weil du dann Top sein müsstest!" Ich sah ihn durchdringend an. Was bildete der sich ein? Das er so gut war? Aiden bemerkte meinen Blick und fing an zu lachen: „Ich bitte dich, Elias! Du würdest es nicht mal zwei Wochen als Top aushalten, du würdest meinen Schwanz einfach viel zu sehr vermissen!" „Wenn du so weiter machst, kannst du deinen Schwanz bald nirgendwo mehr reinstecken", zischte ich ihn an und ging mit verschränkten Armen weiter auf die Straße zu.

Da wir jetzt wieder in der Öffentlichkeit waren, hielten wir uns eh nicht mehr an den Händen. Aiden trottete hinter mir her und versuchte sich zu entschuldigen. Wie kommt er darauf das ich nicht Top sein konnte? Na gut! Bei unserer Beziehung war es offensichtlich wer die Kontrolle hatte, aber wenn ich bei wem anders...

An was dachte ich da? Sofort zog mein Magen sich zusammen und ich wirde langsamer. „Hey was hast du?", Aiden legte besorgt eine Hand auf meinen Rücken und sah mich an. „Ich will mit keinem anderen zusammen sein!", überrascht und mit großen Augen sah er mich an. Er nahm mich in den Arm und ich sah mich um. Die Straße war wie leer gefegt. Langsam löste ich mich von ihm und zog ihn zu mir.

Ich wollte ihn Anfangs nur einen kurzen Kuss geben, doch das artete zu einem viel leidenschaftlicheren Kuss aus. Aus Atemnot drückte ich ihn weg und sah ihn an. In seine Augen erkannte ich seine Lust, doch ich war immer noch sauer wegen dem, was er gesagt hatte.

Ein fieses Grinsen bildete sich auf meinem Gesicht und ich ging an ihm vorbei. „Du ziehst das jetzt aber nicht durch oder?", ich hörte wie er mir hinterher lief und nach wenigen Sekunden auch schon wieder neben mir ging. „Kalter Entzug ist der beste!", sagte ich und musste mir ein Lachen verkneifen. „Fick dich!", ich sah ihn mit hoch gezogenen Augenbrauen an, als er mir das beleidigt entgegen warf. „Danke für die Erlaubnis, hatte ich eh vor!", ich bog in meine Straße ein und Aiden folgte mir immer noch. Ich hörte ab und zu wie er beleidigt meinen Namen sagte oder wütend aufstöhnte, doch ich ignorierte ihn einfach.

Ich schloss die Tür zu meinem Haus auf und ging rein. Der beleidigte Aiden drängelte sich ebenfalls mit rein und warf mir einen bösen Blick zu. „Da bist du ja endlich", sagte meine Mutter die nun im Flur stand und mich ansah. In ihrem Blick lag etwas von Wut, aber auch Erleichterung das ich endlich da war.

„Wen hast du denn da mitgebracht?", fragte sie und grinste Aiden strahlend an. Dieser hielt ihr die Hand hin und bevor ich irgendwas sagen konnte öffnete er seinen Mund: „Freut mich sie kennenzulernen, ich bin Aiden und Elias Freund." Mein Mutter sah ihn überrascht an, dann ging ihr Blick zu mir und danach auch noch zu unseren Händen, da Aiden meine wieder gegriffen hatte. Danach lächelte sie leicht und sagte: „Na wenn das so ist, dann komm doch erstmal rein und setz dich mit ins Wohnzimmer." Meine Mutter ging schon vor, sie schien ein wenig aufgeregt zu sein, war das ihr ernst?

Ich funkelte Aiden böse an: „Was sollte das?" „Ich will hier heute pennen! Wenn ich der Kumpel bin der dich gestern aufgehalten hat, dann würde sie das nicht erlauben. Ich hatte dir doch gesagt das ich deine Mum mag, nur muss sie mich jetzt auch mögen!", er erzählte das als wäre es das normalste der Welt, während ich ihn mit offenem Mund anstarrte. „Ich hätte es ihr trotzdem selber sagen können!", ich schnaubte und zog meine Schuhe aus. Aiden lachte kurz auf und sagte dann: „Als ob du das echt gemacht hättest." Ich schnaubte erneut und ließ ihn dann einfach im Flur stehen.

Aiden und meine Mutter verstanden sich super. Ich konnte dem nur mit einem Lächeln zusehen, denn ich hatte um ehrlich zu sein ein wenig Angst.

Ich merkte wie meine Augen außerdem immer schwerer wurden und sah auf die Uhr. Es war schon 23:00 Uhr, meine Mutter würde Aiden bestimmt nicht mehr nachhause schicken. Ich versuchte mich auf deren Gespräch zu konzentrieren, doch ich musste immer wieder zu Aiden sehen. Seine Augen strahlten praktisch, als er anfing zu erzählen. Wenn er lächelte dann kamen seine kleinen Grübchen zum Vorschein und wenn er meiner Mum zuhörte fuhr er sich durch seine braunen Haare, welche vom schwimmen überall in seinem Gesicht hingen.

Ich konnte und wollte mich nicht dagegen währen, als sich mein Kopf, gegen seine Schulter legte und meine Hand zu seiner schlich. Als er unsere Finger miteinander verband sah ich zu ihm. Auch er legte seinen Kopf auf meinen und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

„So Jungs, ich geh dann mal schlafen", sagte meine Mutter und schwang sich aus dem Sessel in dem sie gesessen hatte. Aiden nickte und wollte aufstehen als meine Mutter ihn mit einer Handbewegung wieder hinsetzen ließ: „Du kannst heute gerne hier schlafen Aiden. Aber pass gut auf meinen Jungen auf!" Aiden nickte und bedankte sich bei meiner Mutter.

Ich zog ihn mit in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Ich spürte wie Aiden mir mein T-Shirt auszog, als er sich zu meiner Hose bewegte, legte ich meine Hände auf seine. „Ich nicht mit dir schlafen, ich will dich nur ausziehen, damit du nicht in deinen dreckigen Klamotten schlafen musst", raunte er in meine Richtung und ich nahm meine Hände wieder weg und schloss die Augen.

Ich spürte nur noch die Wärme von Aiden, als er sich neben mich legte und mir einen Kuss auf die Wange drückte. Gott, wenn mein Dad ihn doch nur hätte kennenlernen können, er würde ihn bestimmt genauso ins Herz schließen wie Mum!

Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt