-29-

185 14 5
                                    

Die Hoffnung in Ians Augen verschwand immer mehr, als ich mich nicht entscheiden konnte wen ich ansehen sollte. „Ian, das... das war eine schlechte Idee", brachte ich hervor und er biss sich auf die Unterlippe. „Du wusstest, dass ich dich mag oder? Warum hast du das trotzdem gemacht?", er sah auf seine Hände. „Ich... keine Ahnung... Es war nur eine Vermutung und...", ich sah wieder zu Aiden. Dieser sah mich auch an. Wenn er jetzt was sagt, dann fange ich an zu heulen.

„Warum guckst du ihn die ganze Zeit an?", fragte Ian leicht aufgebracht. Ich sah wieder zu ihm: „Tue ich gar nicht." „Doch", mischte sich jetzt Aiden ein. „Das tust du." „Halt dich daraus", giftete ich ihn an. „Hör auf mich hier so anzuschnauzen, ich habe damit nichts zu tun", sagte er und hob die Hände. Okay jetzt reichts! „Nichts damit zu tun? Nichts?! Ich glaube ich Hör nicht richtig, ich habe das doch nur wegen dir gemacht! Ich wollte damit aufhören! Du hast gesagt ich soll ihn küssen, sonst schlägst du mich! Eine scheiß Wette war das! Du weißt genau wie viel Angst es mir gemacht hat", schrie ich ihn an. „Ja und? Jetzt hast du die Wette gewonnen, super Kleiner! Ganz ehrlich! Hast du mir echt geglaubt ich würde dich wieder schlagen?", er klang auch sauer. Es war gerade auch egal, dass Ian alles mitbekam.

„Ja habe ich! Und weißt du warum? Ganz einfach, weil ich damals verdammt viel Angst vor Dir hatte! Das hast du ausgenutzt! Ich hasse dich", sagte ich und wollte aufstehen, doch er hielt mich zurück. Seine Tonlage legte sich aber nicht: „Nein tust du nicht! Du hasst mich nicht, du liebst mich immer noch!" Ich sah tief in seine Augen. „Du mich aber nicht, also was interessiert es dich?", sagte ich nun leiser. „Elias... ich habe das doch nur gesagt, damit es dir besser geht", fing er ebenfalls ruhig an. „Mir geht es aber nicht besser", sagte ich und sah nun auf meine Hände. „Mit mir ging es dir aber auch nicht gut", er legte eine Hand an meine Wange. Bevor er wieder was sagen konnte, vernahm ich ein schniefen von der Seite.
Scheiße... Ian!

„Du... du hast das nur wegen einer Wette mit ihm gemacht? Fuck... was.. was geht bei euch beiden bitte ab?", schniefte Ian. Ein paar Tränen kullerten über sein Wange. „Ich kann dir das erklären, wirklich Ian", sagte ich und packte ihn an den Schultern. „Gibst du mir die Möglichkeit dazu?", fragte ich ihn ruhig. Er nickte nur und Aiden stand auf. Er ging weg und ich wusste, dass ich später noch mehr mit ihm reden werde. „Also am Anfang bitte anfangen ja?", sagte Ian leise und ich vernahm ein kurzes lachen.

„Es fing alles damit an, dass Aiden sich mich als neues Opfer ausgesucht hat. Er hat mich geschlagen und fertig gemacht, ich hatte so eine Angst vor ihm Ian, das glaubst du gar nicht! Doch dann hab ich seine Schwester kennen gelernt und mich mit ihr angefreundet. Ich kam ihm näher und als ich bei ihm war, haben wir uns zum ersten Mal geküsst", ich sah kurz zu Ian um zu gucken ob er noch mitkam. Er nickte mir zu und wischte sich die letzten Tränen aus den Augen. „Wir haben sowas wie eine Sex-Beziehung angefangen, doch daraus wurde mehr. Ich kann mit ihm über Sachen reden, die ich keinem erzählt habe. Er kennt mich in und auswendig und das obwohl wir nur ein paar Monate zusammen waren. Fest zusammen. Ich... ich dachte bevor ich Aiden geküsste hatte, dass ich auf Mädchen stehe. Doch ich muss gestehen, das ich mich in meinen Mobber verliebt habe", ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. „Was meinte er damit, dass er wollte das es dir besser geht?", fragte Ian. „Er... er hat sich nicht outen wollen. Nur meine Mum wusste von uns, wir haben es niemanden erzählt, alle dachten wir wären nur gute Freunde. Doch ich habe mich verändert bei ihm. Ich habe mich endlich wieder zu jemanden entwickelt der was fühlt, er ist der einzige gewesen, der mich glücklich gemacht hat. Weißt du nach dem Tod meines Vaters, habe ich mich leer gefühlt, doch Aiden füllt diese Leere." „Ist er die Nummer die du nicht eingespeichert hast?" „Ja", sagte ich leise. „Er hat mit mir Schluss gemacht, weil er nicht wollte, dass ich mich zu sehr verändere. Doch er hat nicht gewusst, dass er mich damit eigentlich wieder aus der Veränderung herausholt", damit beendete ich meine Erzählung und sah abwartend zu Ian.

„Dann musst du ihm genau das sagen", sagte er und lächelte mich an. „Ich wollte dich nie verletzen, du bist ein echt guter Freund Ian", sagte ich. „Ich weiß, du hast mir nicht doll weh getan, hättest du es länger durchgezogen vielleicht... aber so bist du nicht und das ist das wichtige", er zog mich in eine Umarmung. „Ich werde es auch keinem erzählen, aber jetzt geh schon zu ihm und sag dann was passiert ist", sagte er grinsend.

Ich nickte und verabschiedete mich von ihm. Ian ist ein echt guter Typ und ich Vollidiot klaue ihm seinen ersten Kuss damit ich Aiden vergessen kann... ich bin ein schlechter Mensch! Und dann endet es auch noch damit, dass ich mit ihm reden werde. Ich will keine Trennung mehr! Ich will ihn bei mir wissen. Ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, dass es mir scheiß egal ist, dass er sich nicht outen wird.

Denn solange ich auf irgendeine Weise bei ihm sein kann und ihm meine Zuneigung gebe, reicht es mir.
Denn ich habe mich verdammt nochmal, so in diesen Jungen verliebt, dass ich nicht mehr ohne ihn leben kann!

Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt