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Das erste was ich merkte war Kälte, danach Nässe und darauf folgte mein stockender Atem. „Scheiße was soll das?", fuhr ich Aiden an der, mit einer leeren Schüssel vor seinem Bett stand und lachte. Im nächsten Moment bereute ich das aber auch wieder und hielt mir meine Hand gegen den Kopf. „Scheiße!", flüsterte ich nun nur noch.

„Warum weckst du mich?", fragte ich Aiden, stand ganz gemächlich auf und schnappte mir ein paar seiner Sachen. „Weil es schon 15:00 Uhr ist!", Er hielt mir eines seiner T-Shirts hin und ich lächelte ihn leicht an.

„Deine Mum hat schon ein paar mal angerufen", sagte er leiser und strich mir durchs Haar. Ich nickte nur und verzog mein Gesicht, da selbst das mir Kopfschmerzen brachte. „Habe ich gestern irgendwas gemacht was man bereuen sollte?", fragte ich und schlang meine Arme um seine Hüfte, ich wollte einfach nur seine Nähe spüren. Er erwiderte die Umarmung und küsste mir auf die Haare. „Bis auf die kotze in dem Blumenbeet kann ich mich an nichts erinnern... hast du Hunger?", er klang so fürsorglich.

In der Küche sah ich Aiden verwirrt an: „Was ist wenn Katy uns sieht?" „Die ist gar nicht da", sagte er und lächelte mich frech an. „Was meinst du damit?", ich erinnerte mich zwar an das Gespräch mit Katy, doch was danach passiert ist weiß ich nicht mehr wirklich. „Sag nicht sie ist bei John!", als Aiden nur nickte huschte mir ein Lächeln übers Gesicht.

Verwundert sah Aiden zu mir: „Du bist also der Amor?" „Was heißt Amor, ich habe gesagt das sie mit ihm tanzen soll", nun war ich verwundert. „Naja laut Kira, war da mehr als nur tanzen", er konnte sich ein Lachen nur schwer verkneifen. Was mich allerdings wunderte war, dass Kira es ihm erzählt hat. „Seit wann redet Kira mir Dir?" „Keine Ahnung, ich hatte ihr nur Bescheid gesagt, dass ich dich nachhause bringe", er biss in sein Brötchen, während ich meines noch nicht angerührt hatte. „Ich verstehe dieses Mädchen einfach nicht!", ich verdrehte die Augen und nippte an dem Kaffee, den Aiden fertig gemacht hat. „Du bist ihr halt wichtig", Aiden griff meine Hand und drückte sie kurz.

Auch wenn ich Aiden nicht dafür dankbar war, dass er mich mit kaltem Wasser aufgeweckt hatte, war ich ihm dennoch dankbar dafür wie er sich um mich kümmerte.

Den Tag verbrachten wir damit, zu kuscheln und Filme zu gucken. Katy war die ganze Zeit bei John und Kira meldete sich ab und zu und fragte wie es mir ging. Meiner Mutter hatte ich geschrieben wo ich bin und da sie Aiden mochte, war es für sie auch kein wirkliches Problem.

„Der Film war scheiße!", maulte Aiden rum, doch ich bekam davon nicht mehr so viel mit. Meine Augen schlossen sich wie von selbst. Seine Wärme und Anwesenheit wirkten so beruhigend auf mich. Ich spürte wie er sich auch hinlegte und mich auf sich zog. Seine Hände umschlangen mich und eine wanderte zu meinen Haaren.

Aiden mochte es gar nicht wenn ich in seinen Haaren rumspielte, mich allerdings ließ es entspannter werden. Ein weiterer Unterschied an uns beiden war, dass Aiden kein Problem damit hatte seinen Oberkörper frei zu zeigen, bei mir war mein Schampegel allerdings viel zu groß.

Ich wusste allerdings genau wie ich ihn beeinflussen könnte. Wenn Aiden sauer war, musste man ihm seine Nähe zeigen, es reichte schon eine Hand auf dem Rücken oder Händchen halten. Wenn er traurig ist, darf er nicht alleine sein, denn dann würde er sich in irgendwas reinsteigern und irgendwen, oder sich selber, verletzen.

Momentan hatte ich außerdem das Gefühl, dass wenn er verletzt ist, dass nur ich bei ihm sein muss. Ihm irgendwas erzählte oder ihn umarmte und daraufhin geht es ihm besser.

Ich hörte ein gleichmäßiges Atmen unter mir und ich versuchte auch zu schlafen. Allerdings war mein Kopf noch nicht fertig darüber nachzudenken, was Aiden und mich verband.

Da wäre zum einen, dass wir die selbe Musik mögen, die selben Filme, nur bei Büchern wurde es kritisch, während ich das lesen liebe, tat Aiden es nur wenn er sich ablenken wollte. Was verbindet uns beide noch? Vielleicht unsere Verkorkstheit? Ich war manchmal wirklich tollpatschig, doch Aiden war eher der strukturiertere. Dafür konnte ich mir besser Sachen merken als er, ich meine ich habe alle wichtigen Termine im Kopf... Warte!

Ich rüttelte an seinen Schultern. Er grummelte nur vor sich hin, auch eine Gemeinsamkeit von uns. Wer war bitte auch Frühaufsteher? „Was willst du? Ist das deine Rache?", fragte er und sah mich aus verschlafenen Augen an. „Nein, wir müssen los!" Er sah mich fragend an: „Wohin? Drehst du jetzt vollkommen durch?" Ich lachte ihn sarkastisch an und wurde dann wieder ernster: „Meine Mutter hat doch heute diese Leute eingeladen!" „Und was soll ich da?", er sah mich provozierend an. Warum brauchte er immer diese Bestätigung? Na gut... vielleicht war auch das eine Gemeinsamkeit bei uns. „Weil du mein Freund bist und meine Mutter darauf bestanden hat, dass du mitkommst!" ich warf ihm seine Jacke hin und setzte sich auf. „Ich mache das nur für deine Mum!", er versuchte beleidigt zu klingeln, das klappte allerdings nicht so gut.

„Warum bist du nur so ungeduldig?", fragte er als ich genervt an der Tür stand und ihm dabei zu sah wie er seine Schuhe anzog. „Und du bist die Ruhe in Person? Ja ne ist klar, jetzt mach hinne! Wir haben noch genau 15 Minuten!" Er sah mich nur kurz an und widmete sich dann wieder seinen Schuhen.

„Da bist du ja endlich!", meine Mutter zog mich ins Haus und ich hielt mir den Kopf. Nachdem wir uns auf den Weg gemacht hatten, hatte ich wieder bemerkt, warum ich so müde war. Aiden hatte sich darüber nur die ganze Zeit lustig gemacht. Ich konnte es ihm nicht verübeln, wahrscheinlich hätte ich das auch getan.

„Wer kommt denn heute, Marie?", fragte Aiden ganze lieb, als er hinter mir durch die Tür ging. Meine Mum strahlte ihn an, vor ein paar Tagen hatte sie ihm das Du angeboten, seit dem fühlt er sich großartig. Schon ein wenig süß wenn man so drüber nachdenkt. „Eine Arbeitskollegin, ich will bei ihr Eindruck schinden, also benehmt euch bitte!", sie hatte das letzte eher zu mir gesagt als zu Aiden. Ich nickte nur und schnappte mir Aidens Hand.

Als wir uns ins Esszimmer, an den ausgebreiteten Tisch, gesetzt hatten, begrüßte Aiden auch freudestrahlend meine Schwester. „Hey Aiden, was habt ihr heute so gemacht?", fragte Alia und ich konnte dem Schauspiel nur mit offnem Mund folgen. „Nichts besonders und du, Prinzessin?" Prinzessin? Was hatte ich bitte verpasst? Bin ich im falschen Zeitalter? „Schatz mach den Mund zu, sonst bleibt das noch so!", sagte meine Mutter als sie ins Esszimmer kam.

Ich war nicht dazu fähig ihn zu schließen, denn Aiden unterhielt sich prickelnd mit meiner Schwester. Als er zu mir sah, zwinkerte er mir zu. „Was habe ich verpasst?", fragte ich nun als ich mich wieder bewegen konnte. „Mal wieder alles!", sagte Alia und Aiden musste lachen. Ich gab ihm einen Stoß in die Seite und zischte: „Hör auf zu lachen!" Allerdings fand er das nur noch lustiger. Genervt ließ ich mich gegen den Stuhl fallen und verdrehte die Augen, das konnte ja was werden!

Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt