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Ich saß am Esstisch und hörte mir das Gemecker meiner Mutter an. Ich konnte sie verstehen, wenn mein Sohn mit einem blauen Auge nachhause kam, würde ich auch wissen wollen was passiert ist. „Elias sprich doch endlich mit uns!" Meine Schwester sah mich mit leichten Tränen in den Augen an. Ihre Stimme zitterte und sie tat mir leid. Ich öffnete meinen Mund, doch schloss ihn wieder. Sollte ich Ihnen von meinen Überlegungen erzählen? Das würde vielleicht von dem blauen Auge ablenken! Aber war ich schon bereit es mir einzugestehen? Ich schluckte als ich eine Nachricht bekam. Ich öffnete die Nachricht von der unbekannten Nummer und las sie:
Mein Lehrer hat mich heute auf den Knutschfleck angesprochen, sei doch nächstes mal ein wenig unauffälliger, Baby ;)
Ich musste Lächeln. Nächstes mal? Baby? Ich schrieb ihm zurück:
Es tut mir leid Süßer, ich kann es versuchen, allerdings bräuchte ich noch Übung darin es unauffällig zu machen, kennst du jemanden der es mir beibringen kann?
Ich legte mein Handy zur Seite und sah wieder zu meiner Mutter und meiner Schwester. „Elias... ich bitte dich... was ist mit dir los?", meine Mutter war so traurig. Ich schluckte nur und sah sie an: „Es ist schwer für mich, ich weiß es selber noch nicht lange..." Meine Schwester sah mich an und meine Mutter griff nach meiner Hand. „Ich... ich denke..." ich schluckte erneut und sah an die Decke. Was würde Dad jetzt tun wenn er hier wäre?

„Ich denke ich bin Schwul!" sagte ich den Blick nach oben gerichtet. Schnell schloss ich meine Augen um die Tränen aufzuhalten. Ich sah meine Mutter an. Sie lächelte mich sanft an: „Schatz... Elias, ich möchte das du dir bewusst darüber bist, dass ich dich immer lieben werde! Das hat nichts mit deiner Sexualität zu tun, ich möchte immer das du dazu stehst, wer du bist!" Ich nickte und sie stand auf um mich in den Arm zu nehmen. Ich sah zu Alia, ihre Tränen waren aus den Augen verschwunden und sie sah mich an. „Der Junge aus dem Flur?" Ich schüttelte den Kopf, um zu versuchen es ihr aus dem Kopf zu bringen. Ich wusste ja selber nicht ob Aiden schwul war... obwohl es sich so anfühlte.

Mein Handy vibrierte und ich las die Nachricht von Aiden:
Also ich hätte jetzt Zeit!
Ich lächelte kurz und sah zu meiner Mutter: „Kann ich nochmal weg?" Sie nickte nur und ich sprang auf. Nach dem ich mir eine Cap aufgesetzt hatte und meine Schuhe angezogen hatte kam eine weitere Nachricht von Aiden:
Ich bin auch alleine Zuhause...
Schnell schrieb ich zurück:
Na dann, bin ich gleich bei dir!
Gerade als ich es wieder in meine Hosentasche fallen lassen wollte, vibrierte es erneut:
Ich wusste das dich das anlockt!
Schnell ging ich raus und machte mich auf den Weg zu Aiden.

Ich klingelte und mir öffnete ein Oberkörper freier Aiden die Tür. Er hatte auch nasse Haare und eine Jogginghose an, doch dieser Oberkörper. Er zog mich ins Haus und fragte provokant: „Genug gestarrt?" Er wollte sich grade umdrehen als ich ihn am Arm wieder zu mir zog. „Ne noch nicht ganz!", erwiderte ich und sah ihm in die Augen. Diesmal bewegte er sich zu meinen Lippen: „Ich bin alleine... Katy ist bei dieser Kira oder so!" Ich nickte nur, ich wollte das er endlich seine Lippen auf meine legte. „Sagtest du schon", hauchte ich noch kurz bevor ich seine Zunge in meinem Mund spürte. Ich legte meine Arme um seinen Hals und spürte seine Hände an meine Hüfte. Ich spürte außerdem eine Tür hinter mir, in die er mich drängen wollte. Als ich sie öffnete, war es sein Zimmer. Er ging mit seinem Mund meinen Hals entlang und übersäte ihn mit Küssen.

Ich öffnete die Augen und sah mich um. Es gab ein Sofa mit einem Fernseher, ein großes Bett und ein großes Bücherregal. Ich spürte seinen Blick und merkte erst jetzt das er aufgehört hatte mich zu Küssen. Nur seine Hände waren noch an meiner Hüfte. „Beeindruckt?" Ich sah ihn an und mein Blick fiel wieder zu seinem muskulösem Oberkörper: „Nicht so sehr wie davon, aber schon ein wenig."

Er ließ mich los und ging zu dem Regal, ich folgte ihm und sah mir seine Bücher an. „Hast du die alle gelesen?" Er schüttelte den Kopf: „10 vielleicht von denen die hier sind. Die meisten gehörten meiner Mutter und da ich mir nicht denken kann, dass sie nochmal wieder kommen wird..." Er senkte seinen Kopf und sah dann zu mir. „Ich kenn das, nachdem mein Dad gestorben ist, habe ich auch seine ganzen Musikplatten und seinen Plattenspieler in mein Zimmer gestellt." Aiden lächelte mich an: „Hast du sie dir auch mal angehört?" Ich schüttelte den Kopf und musste kurz auflachen. „Ich bin mir nicht mal sicher wie ich den bedienen soll. Außerdem...", ich wurde leiser und sah auf den Boden. „...außerdem habe ich Angst das es etwas mit mir macht was mir nicht gefällt!" „Und was gefällt dir nicht?" Er kam näher und legte seine Arme von hinten um mich.

Ich denke es tat ihm gut, dass sich jemand bei ihm öffnete und mir ging es dadurch auch nicht schlechter. „Ich habe meinem Dad immer gesagt, dass ich das machen werde was mich glücklich macht. Ich habe Angst, dass wenn ich mir seine Musik anhöre, ich die Traurigkeit nicht mehr aufhalten kann." Er drückte mich noch enger an sich und flüsterte: „Manchmal muss man trauern, um wieder glücklich zu werden." „Hast du getrauert?", fragte ich flüsternd zurück. Er wollte sich lösen, doch ich drehte mich in seinem Arm um und legte meine Arme um seine Hüfte. Er schüttelte den Kopf. „Manchmal braucht man auch einfach nur die richtige Person um sich besser zu fühlen", hauchte er mir gegen die Lippen und drückte seine wieder auf meine.

„Was hat das hier zu bedeuten?" Ich zuckte mit den Schultern und sah in die so hell strahlenden blauen Augen vor mir: „Können wir das nicht später besprechen?" Er lachte kurz auf und auch mich brachte es zu lachen. Dann legte er seine Lippen wieder auf meine.

Verliebe ich mich in dich? (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt