Kapitel 16- Harte Schale, weicher Kern

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Gibbs POV

Am nächsten Morgen, will ich am liebsten gar nicht erst zur Arbeit, doch das Team würde sich wundern, wenn ich nicht auftauche und würde nur Fragen stellen, deshalb ziehe ich mich widerwillig an. Ich fahre zur Arbeit, steige in den Fahrstuhl, fahre nach oben, setze mich an meinen Tisch. Ich nehme alles gar nicht richtig war. Es ist wie ein Schleier vor meinen Augen und immer wieder taucht das Bild in meinem Kopf auf, wie Jenny davon gegangen ist, in die dunkle Nacht hinaus. Ich weiss selber nicht, was mit mir los ist, gestern war ich noch der Meinung, dass ich Abstand brauche, doch nur ein paar Stunden später, wünschte ich mir diese Worte Jenny nie gesagt zu haben. Plötzlich dringen Stimmen an mein Ohr. "Boss, dein Telefon.", höre ich DiNozzos Stimme. Ich schüttle den Kopf, damit ich wieder klar werde und nehme den Hörer ab. "Ja, Gibbs.", melde ich mich und lausche der anderen Stimme, die etwas von einem Mordfall meldet. "Wo?", frage ich wie immer und schreibe die Adresse auf. Der Anrufer verabschiedet sich und ich lasse das Telefon sinken. "Was war denn?", fragt McGee interessiert. "Ein Mordfall in Norfolk.", antworte ich nur und starre vor mir auf den Boden. Schnell stehen die beiden Agents auf und laufen zum Fahrstuhl, bis sie merken, dass ich ihnen gar nicht folge. Sie bleiben stehen und schauen mich fragend an. Jetzt kommt Leben in mich und ich laufe ihnen nach in den Fahrstuhl. "McGee in deinem Auto, Tony mit mir.", gebe ich knapp Antwort und steige mit den anderen aus dem Fahrstuhl. Ich laufe zu meinem Auto und steige mit Tony ein. "Was ist los mit dir?", fragt Tony und schaut mich prüfend an. "Wieso meinen eigentlich alle, dass sie mir helfen müssen?", frage ich aufgebracht und merke wie ich mich innerlich anspanne. "Gibbs ich merke, dass etwas mit dir ist. Bitte sag mir was los ist. Du hast mir mit Ziva geholfen, jetzt helfe ich dir." Eigentlich hat er Recht, denke ich, aber ich sage nichts, sondern starre weiter konzentriert auf die Strasse. "Gibbs, bitte.", sagt Tony noch einmal und schaut mich von der Seite durchdringend an. "Es ist wegen Jenny.", gebe ich nach langem Zögern zu. Tony nickt und fragt mich: "seit ihr nicht mehr zusammen?" Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiss es nicht. Ich habe ihr gesagt, dass ich Abstand brauche, doch ich habe gemerkt, dass das gar nicht stimmt. Ich brauche sie und will sie nicht verlieren.", sprudelt alles aus mir heraus. Tony nickt und seufzt. "Ich kann dir nur einen Tipp geben, rede mit ihr und zeige ihr, dass du sie brauchst. Entschuldige dich, wenn nötig, auch wenn du deine Regel brichst." Ich nicke und halte den Wagen, weil wir angekommen sind. "Danke Tony.", sage ich zu ihm und steige aus. Tony lächelt und steigt ebenfalls aus. Wir gehen rüber zu McGee und begutachten zuerst einmal den Tatort. Die Leiche ist ein Mann, er wurde erhängt. Etwa 45 Jahre alt. Nach ein paar Minuten kommen auch Ducky und Palmer am Tatort an. "Ducky, erzähl mir was.", sage ich und knie mich neben die Leiche. Ducky zieht das Messgerät aus seinem Körper und fängt an zu erzählen: "Er ist etwa seit fünf Stunden tod, sieht nach Selbstmord aus, mehr weiss ich in der Autopsie." Ich nicke und bedeute Tony und McGee zurück zu fahren. Ich steige selbst in mein Auto und fahre hinter DiNozzo her. Meine Gedanken schweifen ab zu Jenny. "Ich muss hier weg.", denke ich und trommle nervös mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Endlich hält DiNozzo den Wagen und wir steigen beim Navy Yard aus. Ich steige in den Fahrstuhl und fahre nach oben. Ich laufe zu meinem Schreibtisch und bleibe wie angewurzelt stehen, als ich Jenny am Treppengeländer stehen sehe. Für einen kurzen Augenblick sehen wir uns an, doch dann schaue ich schnell weg und probiere so wie immer zu klingen als ich sage: "also was haben wir?" Als ich doch noch einmal nach oben sehe, sehe ich wie sich Jen enttäuscht weg dreht. McGee fängt an zu erzählen. Ich höre nur, dass wir nicht viel haben, vielleicht Selbstmord, junger Mann. Ich höre gar nicht richtig zu und schaue immer noch auf den leeren Fleck auf dem Jenny gestanden ist. "Komm", sagt Tony plötzlich und zieht mich richtung Fahrstuhl. Tim schaut uns zwar verwirrt hinterher, doch dann setzt er sich an seinen Schreibtisch und fängt an Informationen zu sammeln. Wir steigen in den Fahrstuhl und Tony macht seinem Ärger Luft: "Boss, jetzt rede mit Direktor Sheppard, das bringt doch so nichts, du kannst nicht arbeiten. Geh nach Hause oder rede mit ihr." "Ich kann nicht Tony.", antworte ich ihm und schaue ihn müde an. "Doch du kannst.", sagt er bestimmt und drückt wieder auf den Knopf, damit sich die Türen öffnen. Ehe ich mich versehe, hat der junge Agent mich die Treppen hoch gezerrt und bleibt vor Jennys Büro stehen. "Jetzt rede mit ihr.", sagt DiNozzo, stösst die Tür auf und schubst mich rein. Ich stolpere rein und sehe direkt in Jens grüne Augen.

Ncis- drei WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt