Kapitel 5

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„Ich kann das nicht!" Ohne seine Antwort abzuwarten lief ich ins Bad und schloss die Tür hinter mir zu. Ich spritze mir Wasser ins Gesicht und sah mich im Spiegel an. Meine Wangen waren leicht gerötet und meine Augen hatten so ein eigenartiges Funkeln. Was ist da gerade mit mir passiert?

Ich blieb solange im Bad bis mich ein Klopfen aus meinen Gedanken riss. „Alexander? Ist alles in Ordnung?" War das jetzt sein ernst? Er hielt mich hier fest, wollte meinen Körper und machte nicht mal einen großen Hehl daraus und jetzt tat er so, als ob es ihn interessieren würde, wie es mir ging? Wieder spürte ich, wie die Wut in mir aufkam und öffnete die Tür. Gerade als ich ihm alles mögliche an den Kopf werfen wollte, sah ich in seine besorgten, dunklen Augen und meine Wut war wie weggeblasen. Hinzukam, dass er eine Art Morgenmantel trug. Einen ganz dünnen, der seine Brust zum Vorschein brachte. Kurz ertappte ich mich dabei, wie ich ihn anstarrte und mir stieg wieder die Röte ins Gesicht. „Ist es ok wenn ich heute...auf der Couch schlafe? Ich...ich fühle mich...noch nicht bereit dafür." Er seufzte, aber nickte zu meiner Überraschung dann. „Du hast noch Schonfrist. Die bleibt aber nicht ewig bestehen. Komm, ich zeige dir dein Zimmer für heute. Ab morgen schläfst du dann aber bei mir im Bett." Ich nickte und folgte ihm. Am Ende des Flurs, auf der linken Seite war noch ein kleiner Raum, den Magnus als Gästezimmer präsentierte. Es stand nicht besonders viel drin. Ein Bett mit jeweils einem Nachttisch auf jeder Seite, eine Kommode, ein langer Spiegel, sodass man sich komplett sehen konnte, zwei Pflanzen und ein Schreibtisch. „Danke..." flüsterte ich. „Nicht dafür, Alexander. Ab morgen ist deine Schonfrist wie gesagt vorbei. Aber für heute wünsche ich dir angenehme Träume." Wieder kam er auf mich zu, viel zu nah für meinen Geschmack, aber anstatt mich zu küssen, wie ich es erwartet hatte, legte er nur seine Hand an meine Wange und strich sanft mit dem Finger drüber. „Gute Nacht." Sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen und schloss die Tür hinter sich.

Ich zog meine Sachen aus, bis ich nur noch meine Boxershorts anhatte und ließ mich ins Bett fallen. Meine Augen fielen sofort zu und auch wenn ich die ganzen Ereignisse von heute erst noch verarbeiten wollte, war ich dennoch so müde, dass ich sofort einschlief. Verdammter Magnus Bane.

Magnus Lippen lagen auf meinem Hals und küssten sich immer weiter runter zu meiner Brust. Mir entwich ein leises Stöhnen. Das fühlte sich so gut an. Seine Lippen auf meinem Körper, diese weichen, vollen Lippen. „Du bist so schön, Alexander." Flüsterte er in mein Ohr und ich bekam eine leichte Gänsehaut. „Was ich noch alles mit dir anstellen werde. Du wirst mich noch anbetteln nie wieder damit aufzuhören." Mit diesen Worten glitt er mit seiner Hand in meine Boxershorts und umfasste meinen Penis, während er seine Lippen wieder auf meine legte. „Aaaah...Magnus..." stöhnte ich in seinen Mund hinein. „Alexander..." stöhnte er in mein Ohr.
„Alexander..."

„Alexander..."

„Alexander..." Ich öffnete erschrocken die Augen und setzte mich ruckartig im Bett auf. „Hey, alles in Ordnung? Hast du schlecht geträumt? Du hast so komische Geräusche gemacht und meinen Namen immer wieder gerufen. Ich habe es bis ins Wohnzimmer gehört und dachte ich schaue besser mal nach. Du bist ja schweißgebadet. Geht es dir gut?" Magnus saß auf der Bettkante und sah mich besorgt an. Oh Gott, was hatte ich da bitte geträumt? Und was noch viel schlimmer war, wieso hatte ich eine Erektion und wieso musste ausgerechnet der Grund dafür auf meinem Bett sitzen? In dem Moment lief mein Gesicht vermutlich so rot an, wie noch nie zuvor in meinem Leben.
„Was hast du denn schlimmes geträumt?" Fragte Magnus immer noch leicht besorgt. „N-nichts...i-ich...em...mich hat jemand verfolgt und ich bin weggelaufen." Log ich und hoffte sehr, dass er mir die Lüge abnahm. „Na gut. Jetzt bist du ja wieder in Sicherheit." Sagte er lachend. „Ich habe Frühstück gemacht, also wird es jetzt Zeit aufzustehen." Mit diesen Worten spürte ich, wie er an der Decke zog. Ich reagierte blitzschnell und bevor die Decke an meiner Boxershorts ankommen konnte, griff ich nach ihr und zog sie wieder über mich. „I-ich würde nur schnell noch duschen wollen, bitte. Du weißt schon...ganz nass geschwitzt und so..." „Ok, ich gebe dir 10 Minuten, aber dann erwarte ich dich am Tisch...und Alexander..." er beugte sich zu mir runter und sah mir fest in die Augen. „Falls du Hilfe bei deinem kleinen Problem benötigst, dann kannst du mich jederzeit rufen." Sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Mein Mund klappte auf und ich war mir sicher, dass mein Gesicht jetzt die Farbe einer Tomate hatte. Er verlies das Zimmer und ließ mich beschämt zurück.

Am Frühstückstisch gab ich mir sehr große Mühe meine Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu kriegen, aber ich spürte wie er mich mit seinen Blicken durchbohrte, was es deutlich schwerer machte. „Alexander?" Diesmal betonte er meinen Namen ganz anders als gestern. Er wollte mich provozieren, das merkte ich sofort, denn seine Art meinen Namen auszusprechen glich verdammt stark der in meinem Traum und da war es eher ein Stöhnen gewesen. Was versuchte er damit zu bezwecken? „Könntest du mir bitte das Salz reichen?" Seit vorhin im Bett, schaute ich ihm zum ersten Mal wieder in die Augen. „Es steht genau in der Mitte des Tisches, Magnus. Du sitzt also genauso nah dran wie ich." „Ich möchte aber, dass du es mir gibst, Alexander." Schon wieder! Er tat es schon wieder. Er betonte alles so verdammt erregend und sein verdammtes Gesicht dazu, als würde er gleich über mich herfallen. Ich atmete kurz ein und wieder aus, griff nach dem Salz und hielt es ihm hin. „Hier." Als er es nahm, berührte er absichtlich meine Finger mit seinen und mich durchfuhr ein kleiner Schlag. Was war das? Erschrocken darüber ließ ich das Salz sofort wieder los. „D-Danke fürs Essen...i-ich räum dann schon mal ein paar Sachen ab..." Ohne auf seine Antwort zu warten nahm ich meinen Teller und die Tasse und rannte förmlich an die Theke zur offenen Küche. Mir war bewusst, dass wir trotzdem noch in einem Raum waren, da sein Wohnzimmer, Essenzimmer und Küche nur aus einem einzigen großen Raum bestanden, aber ich fühlte mich sicherer mit dem Rücken zu ihm und mit genug Metern Sicherheitsabstand zwischen uns.

Nach dem Frühstück verabschiedete Magnus sich, weil er auf Arbeit musste. Versprach mir aber in 5 Stunden wieder da zu sein, da er heute nur ein kurzes Meeting hatte. Meinetwegen konnte er auch gar nicht mehr wiederkommen. Ich hatte Panik was mich noch erwarten würde, wenn er wieder hier wäre und spielte schon mit dem Gedanken einfach abzuhauen. Zu meinem Bedauern hatte ich zu meiner Beförderung auch noch Sonderurlaub bekommen, als mein Chef gehört hatte, dass meine Schwester ins Krankenhaus gekommen war. Ich hatte zwar versucht ihm mehrfach zu erklären, dass es Izzy gut ging und ich arbeiten könnte, aber er hatte darauf bestanden, dass ich wenigstens 3 Tage Zuhause bleibe und ein Auge auf sie habe.

Anstatt abzuhauen setzte ich mich auf die Couch und checkte mein Handy. Ich hatte drei neue Nachrichten und sie waren von Jace und Izzy. Sofort öffnete ich den Chat und schaute mir an, was sie geschrieben hatten.

„Hey Alec, mit Izzy und dem Brief hat alles geklappt. Die Wichser können ihr nichts mehr. Du hättest deren Gesicht sehen müssen. Fast hätte ich in eins von denen getreten, aber Izzy und Clary haben mich dann doch noch abgehalten."

Die nächste Nachricht war auch wieder von Jace.

„Und noch was Bro. Ich finde es nicht nett, dass ich erst von Izzy erfahren musste, dass du und der Anwalt ein Paar seid. Als mein Bruder solltest du mir sowas ja wohl zuerst erzählen. Aber ich bin nicht weiter sauer, viel mehr freue ich mich für dich, dass du endlich jemanden gefunden hast. Treibt es nur nicht zu bunt und vergiss uns nicht gleich, nur weil du mit deinem Loverboy jetzt ein Wohnexperiment gestartet hast."

Die letzte Nachricht war von Izzy.

„Alec! Magnus ist einfach super! Er ist so witzig und nett und passt perfekt zu dir. Dann kommst du endlich mal aus dir raus. Ihr seid schon süß zusammen. Sag mir dann wie euer kleines Wohnexperiment so funktioniert. Magnus hat gesagt ihr wollt 2 Wochen zusammen wohnen um zu schauen ob ihr euch auf die Nerven geht oder es so gut funktioniert, dass ihr vielleicht bald zusammen wohnen könnt. Natürlich wären wir alle traurig, wenn du ausziehst, aber gleichzeitig freue ich mich auch zu sehr für dich. Der geoutete, ungeküsste Alec hat seit Monaten einen Freund und sagt es seiner Lieblingsschwester nicht. Ich glaube ich spinne. Du musst mir auf jeden Fall alles erzählen, wenn du zu Besuch bist. Kommt doch die Tage mal zusammen bei uns vorbei, wir würden uns freuen. Hab dich lieb und sag Magnus nochmal ‚Danke' von mir."

Ich bin was??? Was hatte Magnus ihnen nur erzählt? Mir war klar, dass er sich etwas einfallen lassen hat, denn andernfalls hätten meine Geschwister mich gar nicht erst mitgehen lassen, aber dass er gleich behauptet, dass wir seit Monaten ein Paar waren und jetzt zusammen wohnten, um vielleicht später in eine Wohnung zu ziehen, ging dann doch etwas zu weit. Dem erzähle ich erstmal was, wenn er nach Hause kommt.



Hey, Leute! Ich würde voll gerne wissen wie euch die Story bisher gefällt und ob es überhaupt Menschen da draußen gibt, die sie lesen?! :D lasst mir doch gerne ein Feedback da, würde mich freuen. :) und wenn es euch gefällt, dann vergesst das Sternchen nicht. :* <3

Play with Fire (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt