Kapitel 17

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Langsam wachte ich auf. Das erste was ich bemerkte war der warme Atem, der sekündlich meinen Nacken streifte. Verwirrt öffnete ich langsam meine Augen und drehte mich um.

Was sucht Jungkook in meinem Bett?

Warte das ist nicht mein Bett...

Was suche ich in Jungkooks Zimmer?

Hirn erinnere dich... was geschah gestern.... hm... ich bin wohl eingeschlafen...

Jungkook bewegte sich etwas, schlief jedoch friedlich weiter.
Wahrscheinlich starrte ich ihn förmlich an. Ein Glück, dass er nicht wach ich oder jemand anders mich entdeckt, was sonst ziemlich peinlich wäre.

Seine Haare hingen ihm verstrubbelt in sein Gesicht und standen gleichzeitig in alle Richtungen ab. Wir waren uns so nahe, doch es war alles andere als unangenehm für mich. Es beruhigte mich ... irgendwie.

Es beruhigte mich anscheinend so sehr, dass ich wahrscheinlich wieder einschlief, denn als ich das nächste mal meine Augen wieder öffente war er weg.

War das nur ein Traum?

Doch lange darüber nachdenken konnte ich nicht, denn schon dröhnte ein Poltern durch die Wohnung.

Langsam stand ich auf und verließ das Zimmer, lief geradezu Richtung der Stimmen, die anscheinend aus der Küche kamen.

"Namjoon, raus aber sofort. Du machst mir noch alles kaputt. Wie hast du es denn schon wieder geschafft diesen bescheuerten Kühlschrankgriff abzureißen?"

"Sorry Jin war keine Absicht."

Ein grinsen bildete sich auf meinem Geischt und ich trat aus meiner, ich nenne es mal Tarnung, hervor. Auf dem Boden lagen einige Scherben u d Namjoon hatte in seiner Hand immer noch einen Griff. Der God of Destruction hat wohl mal wieder zugeschlagen.

"Ah guten Morgen Chae, du bist gerade richtig gekommen. Das Frühstück ist fast fertig. Setzt dich doch schonmal zu den anderen. Ich hab hier noch etwas zu tun" meinte Jin und schaute vorwurfsvoll Namjoon an, woraufhin er ein "ich hab ja schon verstanden" murrte.

Und so setzte ich meinen Weg fort und setzte mich geradezu auf den freien Platz neben Jungkook.

Als er mich bemerkte flüsterte er in mein Ohr: "Na, gut geschlafen?"

Ich wurde rot und schaute schnell weg.

Es war kein Traum. Garantiert nicht.

Stillschweigend nahm ich etwas zu Essek zu mir und ging anschließend zurück in Jungkooks Zimmer, wo all meine Sachen lagen. Jungkook folgte mir, öffnete kurzerhand einen der Schränke und holte einen schwarzen Hoodie heraus.
"Hier, den kannst du anziehen wenn du willst. Wir haben noch 15 Minuten Zeit dann müssen wir los. Ich warte unten auf dich."

Ich nahm ihn ohne Wiederworte an und verschwand im Badezimmer.

Der Hoodie war wie zu erwarten zu groß, doch er war so weich und roch noch etwas nach ihm. Letztendlich schnappte ich mir meine Tasche und ging die Treppen runter. Dort wartete er bereits und redete mit den anderen. Als er mich sah, fing er an zu grinsen.

"Ähm... wir könnten los" meinte ich.

Jungkook nahm erneut meine Hand, wie so oft und zog mich Richtung Türe. Doch im Hintergrund hörte ich Taes Stimme, die sagte: "Hey. Ist das nicht Jungkooks Pulli?"

Zum zweiten Mal an diesem Morgen wurde ich rot. Kurz darauf verschwanden wir durch die Türe und machten und auf den Weg zur Schule.

Doch eines fiel mir erst jetzt wieder ein. Das was gestern passiert ist. Ich schluckte schwer. Ich hatte es für einen kurzen Moment vergessen.

"Alles in Ordnung? Du bist so still geworden" ertönte seine Stimme neben mir.

"Es ist nur, dass jetzt alle wissen, dass ich Rosé bin und das mein Leben nicht wirklich einfacher macht."

"Alles wird gut. Wenn du mich brauchst, schreib mir einfach. Wir können ja die Pause gemeinsam verbringen und ich wette deine Freundinnen werden dir auch helfen."

Oh ja da war ja was. Jennie, Lisa und Jisoo. Ich wollte es ihnen ja sagen, aber kam irgendwie nie dazu oder traute mich ehr gesagt nicht. Man, sie müssen jetzt bestimmt stinksauer auf mich sein. Sie mussten die Wahrheit über einen Artikel im Internet herausfinden. Ich muss mit ihnen reden. Ich muss ihnen alles erklären.

Als wir an der Schule ankamen, hatten wir nur noch wenige Minuten. Ich war froh, dass wir erst so spät ankamen, so konnten wir wenigstens nicht in so eine Lage wie gestern gelangen.

Doch die Blicke lagen trotzdem alle auf uns, als wir aus dem Auto ausstiegen.

Unangenehm.

Am liebsten wäre ich zurück ins Auto gerannt und nach Hause gefahren.

Reiß dich zusammen Chaeyoung.

"Vergiss nicht, wenn etwas ist, dann sag Bescheid. Soll ich dich heute nach Hause fahren?" sagte nun Jungkook wieder.

"Nein musst du nicht. Ich wollte sowieso noch mit Jennie, Lisa und Jisoo reden."

"Sie wussten es noch nicht oder?"

Ich schüttelte meinen Kopf. Ich bindie schlechteste Freundin die extistiert. Die drei sind meine besten Freundinnen und ich habe sie angelogen. Sie haben mir immer alles erzählt und ich... ich habe nichts besseres zu tun als ihnen die ganze Zeit etwas vorzuspielen und war zu feige ihnen die Wahrheit zu erzählen.

Er nahm mich in den Arm "Hey das wird schon wieder."

Doch auch löste die Umarmung sofort wieder, als ich die neugierigen Blicke der anderen sah und so verabschiedete mich von ihm und verschwand dann in meinem Klassenzimmer. Alle Aufmerksamkeit war auf mich gerichtet, mal wieder. Genau deshalb seufzte ich leise und saß mich auf meinen Platz, in der Hoffnung, dass der Lehrer bald kommen würde. Das geschah dann auch zum Glück, doch ich merkte das Getuschel. Sogar mein Lehrer hatte mir öfters einen Blick zugeworfen.

Die Pause verbrachte ich mit Jungkook und seinen Freunden. Wenigstens die verhielten sich normal. Die Mädels fand ich nicht.

Die nächsten paar Unterrichtsstunden zogen sich in die Länge, wie ein alter Kaugummi, der an meiner Fußsohle klebte. Doch als die Stunden endlich zu Ende waren, machte ich mich auf den Weg zu meinem Schließfach. Immer wieder wurde ich von jemanden angesprochen, der ein Bild oder ein Autogramm wollte. Das gab ich ihnen dann auch, in der Hoffnung sie würden mich danach alleine lassen, doch ich bleib freundlich. Niemand sollte mein Gefühlschaos abkriegen. Gleichzeitig hoffte ich auch, dass sie mich wenigsten dann danach für eine Zeit lang in Ruhe lassen. Die Schule leerte sich so langsam und ich hatte Jisoo, Jennie und Lisa immer noch nicht getroffen. Langsam machte sich in mir die Traurigkeit in mir zu schaffen. Ich trottete langsam Richtung Ausgang. Doch dann tauchten sie vor meinen Augen auf. Sie redeten miteinander, aber wirkten etwas bedrückt. Doch als sie mich entdeckten, sahen sie mich nur an. Kein Wort huschte mehr über ihre Lippen. In ihren Augen spiegelte sich Wut und gleichzeitig Enttäuschung.

Komm schon Chae, du schaffst das. Das bist du ihnen schuldig.

Ich atmete noch einmal tief ein und aus und lief dann auf sie zu. Tausende Gedanken schwirrten durch meinen Kopf.

Werden sie es verstehen? Werden sie sauer sein? Wie fange ich am Besten an?

Ohne großes Zögern fing ich an zu reden "Es- es tut mir so leid, dass ich es euch nicht früher gesagt habe. Ich wollte ja, aber irgendwie kam immer etwas dazwischen. Ich hatte Angst, dass ihr sauer auf mich seid und ihr habt auch allen Grund dazu. Ihr seid meine besten Freunde und ich hatte nicht das Recht euch zu verheimlichen, dass ich Rosé bin" Tränen liefen mir Wange herunter, doch ich setzte meine Worte fort. "Ich bin auch nicht sauer auf euch, wenn ihr ab sofort nichts mehr mit mir zu tun haben wollt. Es wäre sogar verständlich. Ich hoffe nur, dass ihr mir irgendwann verzeihen könnt. Ihr seid meine besten Freunde und ich will euch nicht verlieren."

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