Ernsthaft?

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Ich verließ die Forensik und fuhr mit dem Aufzug wieder nach oben ins Büro. Kurz nach dem ich aus dem Aufzug war, klingelte mein Handy.
„Hallo?"
„Seit wann meldest du dich nicht mehr mit deinem Namen?", fragte die Stimme an der anderen Seite der Leitung.
„Hey Derek. Alles klar?"
„Bei mir schon und wie siehst bei dir aus?"
„Ja bei mir auch."
„Mach mir nichts vor...", unterbrach er mich und fuhr fort: „Was ist los bei dir? Stress im Job oder Privat?"
„Sowohl als auch."
„Komm erzähl mir was los ist. Ich habe Zeit."
„Nur leider habe ich die Zeit nicht. Bin zurzeit in Quantico an einem Fall dran."
„In Quantico? Ernsthaft?" Die Art wie Derek dies sagte, brachte mich zum Lächeln.
„Ja... Warum so sarkastisch?"
„Zufälliger Weise habe ich heute Morgen einen Fall beendet und habe heute den restlichen Tag frei. Also wenn du reden möchtest, du weißt wo du mich findest."
„Eigentlich weiß ich es nicht so genau..."
„Ich wohne wieder in unserem Haus und habe einen neuen Mitbewohner. Den musst du unbedingt kennenlernen."
„Vielleicht. Sag mal Derek... Kann ich dich was fragen, hat mit dem Fall zu tun, den ich gerade bearbeite..."
„Klar schieß los!"
„Also du als FBI-Agent... kennst du Waffenläden, hier in Quantico, welche Sonderanfertigungen von Messern als Hauptbestandteil ihrer Arbeit haben?"
„Du fragst mich das ernsthaft? Eine Bundesagentin und gleichzeitig ein NAVY Seal fragt das einen FBI-Agent?"
„Ja die Frage ist ernstgemeint. Also kennst du so einen Laden?"
„Ne in Quantico ist nicht so ein Geschäft. Aber ich habe von einem außerhalb gehört. Warum fragst du?"
„Den Täter, welchen wir suchen, der benutzt ein Messer, welches einen Bogen eingeschweißt hat. So etwas hat kein normales Messer."
„Ein Kilometer in Richtung Westen da müsste es so einen Laden geben. Fahr da aber bloß nicht alleine hin."
„Derek... ich danke dir für deine Hilfe, aber ich muss Schluss machen."
„Ist okay. Wir hören später voneinander?"
„Ja ich melde mich bei dir."

„Hast du was Neues?", fragte mich Gibbs in einem strengen Ton, so dass ich zusammenzuckte. So ernst habe ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Ich merkte, dass diese Strenge anders war. Nicht wie sonst die besorgte Strenge. Nein diese war anders. Diese war ernst. Er war extrem wütend.
„Ähm...ja habe ich..."
„Gut dann leg los, oder muss ich dich drum bitten?"
„Also der Täter hat vor dem Tod die Marines gefoltert." Ich nahm die Fernbedienung in die Hand und drückte auf einen Knopf, sodass sich Bilder auf dem Bildschirm aufrufen.
„Er hat eine Art Taschenmesser benutzt, welches wohl eine Sonderanfertigung war. Wir wissen aber noch nicht, woher diese stammt. Gestorben sind die Marines jeweils durch einen Schuss in den Kopf. Die Waffe war eine zweiundzwanziger. Abby sucht noch nach dem Model..."
„Sonst habt ihr bis jetzt nichts?"
„Beide Marines haben am rechten Arm eine kleine Narbe. Ducky versucht heraus zu finden, woher diese stammen."
„Gut." Gibbs drehte sich um und ging wieder weg.
Ich setzte mich an den Schreibtisch von Tony DiNozzo und sackte zusammen. Diese Anspannung zwischen meinem Onkel und mir war unerträglich.

Als Tim und Deeks vom Tatort wiederkamen, haben wir nochmal alle Fakten zusammengesammelt, welche wir bereits hatten.
„Am Ablageort waren keine Blutspuren, das heißt, dass der Marien dort nicht ermordet wurde. Wir haben keine Spuren gefunden.", sagte Tim.
„Ich habe Neuigkeiten.", Ducky kam um die Ecke in einem Laufschritt und blieb dann neben Gibbs stehen.
„Also die Narben, an den rechten Armen, das sind keine direkten Narben von einer Verletzung. Unter der vernarbten Haut befanden sich Mikrochips. Vielleicht findet ihr dadurch mehr heraus.", Ducky zwinkerte mir zu, zog Gibbs zur Seite, redete mit ihm und ging wieder.
„Wie gehen wir weiter vor, Taylor?", fragte mich Gibbs in einem höflichen Ton.
„Als erstes sollten wir herausfinden, wo die beiden Marines zu Letzt waren und vielleicht finden wir so heraus, wo sie entführt wurden."
„Entführt, wie kommst du darauf?", fragte mich Deeks verwundert.
„Keiner foltert einen Menschen in der Öffentlichkeit. Der Täter muss einen Ort haben, welcher entweder abgelegen, oder Schalldicht ist. Es darf niemand mitbekommen, was er tut. Er ist sehr präzise. Ihm unterlaufen kaum Fehler."
„Das heißt, dass er all das geplant haben muss?"
„Genau!"
„Aber wie kann er diesen Ort mit sich herumbewegen?", fragte mich Deeks erneut.
„Ein Wohnwagen, oder ein Wohnmobil zum Beispiel. Es kann aber auch sein, dass er beide Marines in Quantico entführt hat und dann die eine Leiche in LA abgelegt hat, um seine Spur zu verwischen."
„Man merkt, dass du während deiner Zeit als Navy Seal auch Profiling studiert hast.", sagte Tim zu mir.

DerekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt