Immobilien suche

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„Aufwachen!"
„Was?"
„Taylor seit wann bist du im Büro?"
„Ich war die Nacht joggen und dann habe ich mir gedacht, dass ich ja meine alten Akten aufarbeiten kann."
„Wann hast du geschlafen?", fragte Gibbs besorgt.
„Gerade eben."
„Schön Sie zu sehen Miss Moran."
„Direktor Vance."
„Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass ich Sie jetzt wieder für zwei Wochen beurlauben werde. Also wenn Sie jetzt bitte Ihre Sachen nehmen würden und dann für zwei Wochen das Büro nicht mehr betreten würden."

Schneller als gedacht, war ich dann auch schon auf den Weg nach Hause. Mein Handy hatte ich ausgeschaltet, weil ich einfach mal Ruhe brauchte. Doch als ich vor der Haustür stand, bemerkte ich erst, dass ich nicht alleine zu Hause sein werde. Also ging ich in das Haus und direkt hoch in mein Zimmer. Ich nahm mir die wichtigsten Sachen und ging ins Bad um erst einmal genüsslich zu duschen. Als ich fertig angezogen war, ging ich zurück in mein Zimmer, nahm mir meine Tasche und meinen Laptop und verließ schon wieder das Haus. Ich war froh, dass mich in dieser Zeit keiner meiner Familie angesprochen hat.

In einem kleinen Café außerhalb setzte ich mich an einen Tisch mit meinem Latte Machiato und suchte in meinem Laptop nach Immobilien, was in Quantico nicht so schwer sein dürfte. Das einzige Problem ist nur, dass die ganzen Wohnungen zu teuer sind. Plötzlich klingelte mein Handy.
„Hallo?"
„Miss Moran?"
„Ja, mit wem spreche ich?"
„Mein Name ist Franc Steel. Ich bin Immobilienmakler und habe gehört, dass sie auf der Suche nach einem neuen zu Hause sind."
„Dürfte ich wissen, wer es ihnen gesagt hat?"
„Das ist unwichtig. Das wichtigste ist, dass ich ein perfektes Objekt für Sie hätte."
„Woher wollen Sie das so genau wissen?"
„Ich muss ehrlich sein. Ihr Freund hat mich angerufen und es mir erzählt."
Circa 10 Minuten dauerte das Gespräch noch an.
Nach dem Gespräch las ich in einen Nachrichtenchat auf meinem Handy.

„Warum machst du das?"
„Was genau meinst du?"
„Warum rufst du in meinem Namen bei einem Immobilienmakler an?"
„Ich wollte dir nur bei der Suche helfen."
„Da hast du mir ja was eingebrockt."
„Wenn du willst, dann geh ich mit dir zu diesem Besichtigungstermin."
„Gerne. Sag mir Bescheid, wann du dafür Zeit hast."

Derek schrieb mir, dass sie an diesem Tag noch zurück nach Quantico kämen und so machte ich mit dem Immobilienmakler einen Termin für den selben Abend aus.

An diesem Abend holt Derek mich von Gibbs Haus ab und fährt mit mir zu dem Besichtigungstermin.
„Wie ist dein Urlaub so?"
„Wie soll er schon sein? Ich kann nicht arbeiten, seit gestern ist meine ganze Familie hier und ich hab keine Ablenkung. Wenn das nicht mal ein perfekter Urlaub ist."
„Wie deine Familie ist hier?"
„Abby war der Meinung, dass ich in letzter Zeit schon genug durchgemacht habe und nach dem letzten Fall, wäre es ja schön und wichtig die eigene Familie bei sich zu haben."
„Du findest es nicht so schön?"
„Wir wohnen alle unter einem Dach. Da kann man sich nicht aus dem Weg gehen und man hat keine Ruhe."
„Wie wäre es? Wir schauen uns jetzt zusammen die Immobilie an und dann schläfst du die Nacht bei mir?"
„Mal schauen."

Als wir an der Immobilie ankamen,  merkte ich, dass es sich nicht um eine Wohnung handelte, sondern um ein Haus.
„Sie müssen Miss Moran sein.  Mister Morgan."
„Mister Steel." , ich nahm die Hand von dem Immobilienmakler und schüttelte sie. Das selbe tat Derek mir gleich.
„Wenn ich bitten darf.", sagte Mister Steel und zeigte auf die Tür.
„Also dieses Haus ist ganz neu restauriert. Seitdem hat hier keiner gewohnt. Der Besitzer hat hier alles neu gemacht und möchte das Haus nun vermieten.", als Mister Steel mir diese Infos mitteilte, schaute er zwischendurch immer wieder Derek an.
„Ich lasse Sie beiden alleine. Dann können sie sich das Haus in Ruhe anschauen.", fügte Mister Steel seinen Infos an und verließ dann das Haus.
Derek folgte mir durch das Haus.
„Wann hattest du Zeit dafür?"
„Was genau meinst du?"
„Ich seh doch wie der Immobilienmakler dich anstarrt und Angst hat irgendeinen Fehler zu machen. Also wann hast du das Haus gekauft und jetzt sag nicht, dass du es selbst restauriert hast."
„Ich habe das Haus ungefähr vor einem Jahr gekauft. Restaurieren tue ich all meine Häuser ganz alleine."
„All deine Häuser?"
„Ja ich besitze insgesamt 4 Häuser. Das kaufen der Häuser und restaurieren ist so eine Art Frustbewältigung. Wenn ich sauer bin, oder einen Fall verarbeiten muss, dann restauriere ich gerne Häuser. Ich reiße gerne Wände ein und trete gerne Türen ein. Also ist das erstere sinnvoller, wenn ich es in meinem eigenen Haus mache. Wenn ich keine Türen eintrete, dann muss ich Wände einreißen. Am Ende habe ich bei dem das Gefühl, dass ich was verändert hab. Zum besseren... reicht dir das? 
„Vermietest du danach alle deine Häuser?"
„Ja und das hier ist das einzige, was noch frei ist."
„Warum zeigst du mir das Haus?"
„Hier weiß ich wenigstens, in was für einer Gegend du wohnen wirst und das du in Sicherheit bist."
„Du hast dich an den Gedanken gewöhnt, dass ich alleine wohnen will?"
„Ich muss ihn ja akzeptieren."
Plötzlich wurde Derek still und ich sah, dass sich Mister Steel wieder zu uns gesellte.
„Und was sagen Sie zu dem Haus?"
„Ich bin echt begeistert von der Arbeit, welche der Besitzer hier reingesteckt hat. Doch ist das Haus nicht das, was ich suche. Aber danke für ihre Zeit und ihre Mühe Mister Steel.", antwortete ich ihm freundlich und ging dann Richtung Ausgang.
Derek folgte mir und öffnete das Auto.
„Also kommst du noch mit nach Hause?"
Ich sagte nichts. Derek verstand mein Schweigen als ein Ja und fuhr in die Auffahrt des Hauses.
Er stieg aus, ging ums Auto und öffnete mir die Tür. Derek nahm mich an die Hand und ging mit mir zum Haus. Er schloss die Tür auf und Cloony rannte direkt auf uns zu. Die ganze Zeit über lies Derek meine Hand nicht los. Er ging mit mir rein und ich blieb wie angewurzelt stehen. Ich wollte am liebsten wieder umdrehen, doch ich konnte nicht. Auch diesmal hilft es nicht viel, dass Derek meine Hand hält. Ich stehe im Flur und es war diesmal anders. Es fühlte sich alles nicht real an, sondern wie ein Traum. Ein Traum, welcher mir verschiedene Weisen und Blickwinkel zeigt.
„Hey Schatz..."
Ich merke, dass ich langsam wieder voll da bin und das ich mich in der Realität befinde.
„Ja..."
„Was ist? Denk dran, ich bin bei dir."
„Ja ich dachte nur gerade, dass das hier auch alles ein Traum sein könnte."
Derek kam näher und küsste mich.
„Das fühlt sich nicht an wie ein Traum, oder?"
„Darum geht es nicht."
„Worum dann?"
„Es ist einfach unglaublich, dass du noch am leben bist. Es fühlt sich so surreal an, wenn ich hier bin."
„Wie wäre es, wenn ich etwas zu Essen für uns mache?"
Derek ging in die Küche und ich setzte mich an die Theke um ihm zuzusehen. Es war genauso wie früher.
„Woran denkst du?", fragte mich Derek und beobachtete mich dabei genau.
„Nonverbale Kommunikation?"
„Ich kenn dich. Da brauche ich kein Profil erstellen."
„Wie gut kennst du mich wirklich?"
„WAS?!"
„Was weißt du wirklich über mich?"
Mein Handy klingelt. Ich geh zur Tür, wo sich meine Tasche befindet. Dann nahm ich mein Handy und verließ das Haus.
„Hallo?"
„Na Agent Moran. Wie geht es dir?"
„Kai?"
„Na kleines?!"
„Hey. Wie geht es dir?"
„Ja ist viel passiert. Bin momentan in Quantico. Hättest du Zeit für ein Treffen?"
„Klar. Wann und wo?"
„Wie wäre es mit morgen früh im Dinner an der Sankt Babara Street?"
„Hört sich gut an. 10 Uhr?"
„Jap na dann, seh ich dich morgen."
„Ciao."
Ich legte auf und wollte gerade zurück ins Haus, als ich an der Schulter angefasst wurde. Meine ehemalige Nachbarin packte mich am Arm und lächelte.
„Schön das Sie wieder hier sind."
Ich schaute sie nur an, doch konnte nichts sagen.
Derek kam aus dem Haus und holte mich wieder rein. Er nickte der Nachbarin freundlich zu, doch diese wollte ihn nicht gehen lassen.
„Es ist schön, dass Sie noch am leben sind. Wir haben uns alle Sorgen gemacht."
Ich drehte mich um, ging wieder ins Haus und lies die beiden stehen.
„Alles klar?"
„Ja wieso?", ich stand im Wohnzimmer und konnte durch die Spiegelungen der Scheiben die Unsicherheit in Dereks Gesicht erkennen.
„Bist du dir sicher?"
Ich drehte mich zu Derek um und lächelte ihn an.
„Ja Derek  ich bin mir sicher."
Derek schaute zur Seite und ich merkte, dass seine Unsicherheit nicht verschwand.
„Derek...Alles ist gut.  Ich hab nur kein Interesse mit heuchlerischen Nachbarn zu reden."
„Mehr ist es nicht?"
„Nein wirklich nicht."
„Und der Anruf?"
„War ein alter Kamarad von mir.  Wie sieht es eigentlich mit dem Essen aus? Ich hab nämlich ganz schön Hunger."
„Och man das hab ich ganz vergessen."
Derek rannte in die Küche.
„SCHEIßE!!!"
„Was ist los?"
Ich drehe mich um und sehe, wie Derek die Pfanne in Spüle wirft.
„Wie wäre es, wenn wir was bestellen?", so habe ich Derek noch nie in der Küche gesehen.
„Was sagst du, wenn ich etwas versuche zu kochen."
Derek starrt mich an und fängt an zu lachen. Ich geh zum Kühlschrank, drücke ihm eine Flasche Bier in die Hand und schiebe ihn Richtung Barhocker.
„Du in der Küche?"
„Forderst du mich gerade aus?"
„Wieso macht es dich nervös?"
„Ne. Nur so etwas besonderes wird das Essen wohl nicht. Wann warst du denn das letzte Mal einkaufen?"
„...Ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren... Mein Beruf, meine Freizeit, meine Beziehung.", gab Derek sichtlich verschüchtert von sich.
Ich starrte ihn nur an und konnte nichts mehr daraufhin sagen.
„Also bestellen wir uns jetzt was, oder gehen wir zusammen was essen?", setzte Derek fort.
„Ich dachte, dass ich uns was koche...", gab ich ganz ruhig von mir.
Derek sah mich nur an, als wolle er meine Gedanken lesen, doch ich merkte, dass er ganz unsicher wurde.
„Ich habe doch nichts zu Hause. Du brauchst dir jetzt auch keine Mühe machen. Alles gut. Sag mir einfach, was du essen willst und wir bestellen uns etwas."
„Weißt du was", fing ich meinen Satz an, als gerade Dereks Handy klingelte und er den Raum verließ. Also stand ich nun alleine in der Küche, nur Clooney lag bei mir an den Füßen und schlief bereits.
„Das tut mir jetzt total leid Taylor, aber ich muss den Abend verschieben. Ich muss nämlich gleich los, da wir einen neuen Fall reinbekommen haben."
„Gar kein Problem."
Ich sprang von meinem Hocker runter und lief in Richtung Tür, um mir meine Sachen zu nehmen und das Haus zu verlassen.
„Warte!! Du kannst hier bleiben. Schließlich ist es auch dein Haus und du wärst nicht alleine.", rief Derek mir hinterher.
„Mein Haus ist es schon lange nicht mehr.", meinte ich und verließ das Haus.

DerekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt