Schlägerin

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Als ich die Treppen, am nächsten Morgen, runterging, sah ich, dass Gibbs immer noch auf der Couch am Schlafen war. Ich ging ganz leise aus dem Haus und fuhr mit dem Auto zur Arbeit. Unterwegs holte ich noch Kaffee. Ich war die erste aus dem Team und setzte mich an meinen Schreibtisch.
„Guten Morgen, Taylor.", sagte jemand hinter meinem Rücken.
„Guten Morgen, Direktor Vance."
„Sie sind aber schon ganz schön früh hier"
„Ich wollte schon mal anfangen nach den Entführungsorten zu suchen."
„Gute Idee... Wissen Sie denn, wo Sie anfangen müssen?"
„Ich geh die letzten Nachrichten im Handy nach und ihre letzten Kreditkarten Auskünfte"
„Wenn Sie etwas brauchen, dann sagen Sie nur Bescheid."
„Ja, danke Direktor."

Nach zwei Stunden kamen dann auch die anderen aus dem Team ins Büro.
„Seit wann bist du denn hier?", fragte mich Toni überrascht.
„Seit über zwei Stunden...In der Zeit habe ich schon mal recherchiert. Beide Marines waren bevor sie entführt wurden im Quantico Bar & Grill Dumfries. Das passt auch mit der Zeit der Ermordung überein.", antwortete ich.
„Da war aber jemand fleißig... Gute Arbeit, Taylor"
„Danke, Gibbs."
„Taylor und ich fahren jetzt zu der Bar und in der Zeit suchen die anderen die letzten Kontaktdaten der Marines und schauen, ob es dort Überschneidungen gibt."
„Gibbs... das habe ich schon alles gemacht und auch ausgedruckt. Die beiden Marines haben insgesamt drei gleiche Kontakte", sagte ich zu Gibbs und übergab ihm eine Liste mit markierten Namen.
„Dann fahren die anderen eben zu den Kontakten und holen die hierher zu einer Befragung."

Während Gibbs und ich zu der Bar fuhren, herrschte im Auto eine Totenstille.
Nach einiger Zeit fing Gibbs dann an mit mir zu reden.
„Lange Nacht gehabt?", fragte mich Gibbs.
„Wie kommst du jetzt darauf?"
„Eine Frage beantwortet man nicht mit einer Gegenfrage. Also hattest du eine lange Nacht?"
„Ja Gibbs... ich war länger weg."
„Habt ihr euch wieder vertragen?"
„Indirekt. Wir haben uns nur unterhalten."
„Muss ich mir Sorgen machen?"
„Nein Gunny, musst du nicht. Wir haben uns Sachen erzählt, welche wir nicht vom anderen wussten."
„Das hört sich doch gut an"
„Ja"
„Oder doch nicht?"
„Ich habe das Gefühl, dass es so wie es war nicht geklappt hätte. Wir wussten nichts vom anderen."

An der Bar angekommen, gingen wir zusammen rein und befragten die Anwesenden in der Bar. Nach zwanzig Minuten waren wir fertig und sind wieder zurück ins Büro gefahren.

„Na ihr beiden... habt ihr was rausbekommen?", fragte Tony ganz neugierig.
„Nein!! Aber du kannst uns ja an deiner Freude teilhaben lassen. Also schiess..."
Bevor Gibbs den Satz vollenden konnte, stürmten die FBI-Agents der BAU ins Büro und gesellten sich zu uns.
„SSA Hotchner, kann ich Ihnen helfen?", fragte Gibbs.
„Ja das können Sie! Da es sich bei Ihrem Fall um einen Serienmörder handelt, gehört der Fall somit auch uns."
Ich schaute Derek skeptisch an und fragte dann: „Von wem wurden Sie denn angefordert?"
„Von mir!!!", rief Direktor Vance aus der oberen Etage des Büros.
„Leon wir haben alles im Griff."
„Gibbs das glauben sie wirklich? Ich habe gerade erst eine Beschwerde rein bekommen, dass eine NCIS Agentin, in der Bar, in welcher Sie waren, auf einen unschuldigen Mann eingeschlagen hat."
Alle aus unserem Team starrten mich an.
„Direktor Vance...schon mal was von Selbstverteidigung gehört?", ich starrte ihn mit ganz großen Augen und einem aufgesetzten Lächeln an.
Er kam die Treppe runter und stellte sich vor mich.
„Also dann erzählen sie mir mal was genau geschehen ist."
Ich nickte und fing dann an es ihm zu erzählen: „Okay. Also der Typ kam mir immer näher... Er fing an mich am Arm anzufassen. Als ich ihn bat dies zu unterlassen, legte er seine Hand auf meinen Rücken und fuhr diesen mit seiner Hand runter. Da er dies nach Aufforderung aber auch nicht sein lies, sties ich ihn von mir. Doch selbst das hielt ihn nicht davon ab mir näher zu kommen. Ich packte seine Hände in die meine und hob dann mein Knie an. Unschicklicher Weise, traf ich ihn mit meinem Knie zwischen die Beine und er sankt zu Boden. Bei dem zusammensacken, schlug er sich versehentlich den Kopf an einen Tisch an. Also hat es nichts mit dem Fall zu tun."
Tony lachte und sagt: „Das kann ich mir gut vorstellen. So ist Taylor eben drauf. Man muss ihr gegenüber schon aufpassen."
Ich warf Tony einen Stift zu, welchen er auch auffing.
Derek sah mich an und versuchte sein Grinsen zu unterdrücken. Ich schaute direkt wieder zurück zu Tony.
„Könnten wir jetzt mit dem Fall weitermachen und zwar ohne dem FBI?", fragte Gibbs.
Alle aus unserem Team sahen sich an und fingen an zu grinsen und sich zurück zu lehnen.
„Dann genießen wir mal das Spektakel", rief Tony lachend.
„Gibbs... Wie weit sind sie in diesem Fall?", fragte Direktor Vance.
Gibbs schaute sich um und wollte nichts darauf antworten.
„In der Bar in welcher die beiden Mariens entführt wurden, haben wir nichts erfahren. Aber... bei den Befragungen haben wir etwas herausgefunden, was wir jetzt sammeln wollten und dann wollten wir das weitere Vorgehen besprechen.", antwortete Tony.
„Ja dann können wir vom FBI Ihnen helfen. Schließlich haben wir eine andere Sicht auf Fälle als normale Agents.", antwortete SSA Rossi.
„Gut das wir eine Profilerin in unserem Team haben.", sagte Tim zu den FBI-Agents.
„Und wer soll das sein?", fragte uns Direktor Vance.
„Ich dachte Sie kennen meine Akte, Leon?!", antwortete ich Direktor Vance.
„Können wir jetzt weitermachen?", fragte Gibbs erneut.
„Das FBI hilft Ihnen bei dem Fall. Keine Wiederrede. Also fangen sie an sich gegenseitig zu breefen."

Nach einer zehn minütigen Unterhaltung wurden wir dann in Teams aufgeteilt. „Derek, Reid und SA Moran ihr fahrt noch mal in die Bar und schaut euch da noch mal um. JJ du kümmerst dich um die Angehörigen mit SA Bischop und Rossi, SA Gibbs und ich nehmen uns die drei Verdächtigen noch mal vor.", sagt SSA Hotchner.
Ich fuhr mit Derek und Spencer zu der Bar, in welcher ich vorher mit Gibbs war.
Auf dem Weg dorthin kamen Spencer und ich wieder ins Gespräch.
„Wieso arbeiten Sie immer mit einem Detective zusammen?"
„Spencer warum nicht? Nein also in LA sind wir in Teams eingeteilt. Die Partnerin von Deeks ist im Moment im Krieg stationiert... Da ich nach dem NCIS in Los Angeles wollte, wurde ich mit ihm zusammengesetzt."
„Kommen Sie denn auch klar mit ihm? Schließlich hat er eine andere Ausbildung und eine andere Art an Fälle ran zu gehen."
„Eine andere Ausbildung hat fast jeder. Genauso wie die Art, wie ich an Fälle rangehe."
„Wie meinen Sie das?"
„Ich habe während meiner Zeit als NAVY Seal Profiling studiert."
„Das wusste ich gar nicht. Kommen Sie denn so mit ihren Kollegen klar? Warum sind Sie denn nicht nach ihrer Zeit als NAVY Seal zum FBI gegangen?"
„Anfangs wurde ich nicht ernst genommen. Ich war die kleine Bambina. Die die alles macht... vom Kaffee holen bis hin zu der restlichen Drecksarbeit. Egal was ich gesagt habe, es war nicht wichtig. Doch wenn es richtig war, dann war es immer die Idee der anderen. Dennoch hat Gibbs gemerkt wer die Idee hatte und ich habe dann das Lob dafür bekommen. Keiner hatte je verstanden, warum ich andere Aspekte sehe, als sie selbst. Aber als ich es ihnen gesagt habe, da haben Sie mir anfangs nicht geglaubt. Agent Gibbs stand in vielen Entscheidungen immer hinter mir. Später wurde es den anderen auch klar. Die Frage mit dem FBI habe ich schon oft gehört.", ich beobachtete Derek und er sah mich mit Hilfe des Rückspiegels an und ich fuhr mein Gespräch fort:
„Die Navy ist meine Familie. Ich kann für keine andere Behörde arbeiten."
„Warum sind Sie eigentlich nach LA gegangen?"
„Bei mir ist in letzter Zeit viel passiert und ich habe öfters die Städte gewechselt. Ich war mal hier, mal in LA und auch in Deutschland bei meinen Eltern. Jetzt fehlt mir nur noch New Orleans."
„Wie meinen Sie das, Taylor?"
„Special Agent Gibbs ist mein Onkel. Agent Callen aus Los Angeles ist mein Bruder und in Deutschland leben meine Eltern und meine Schwester mit Familie."
„Und in New Orleans?"
„In New Orleans lebt und arbeitet ein Freund meines Onkels. Ihn kenn ich auch schon seit Jahren und er gehört für mich auch zur Familie."

Als wir an der Bar ankamen und ausstiegen wurde ich auf einmal unsicher. Derek kam rum zu mir und lehnte sich an den Wagen an.
„Was ist los? Und jetzt komm mir nicht mit nichts!"
„Mir geht viel zu viel durch den Kopf"
„Sag schon"
„Nicht jetzt"
Ich ging vom Auto weg und ging in die Bar.
„Achtung Männer... hier kommt die Schlägerin.", rief ein Kerl aus der Ecke an dem Billiardtisch.
„Was wollen Sie hier? Haben Sie nicht schon genug gemacht?", fragte mich der Besitzer der Bar.
„Die Kleine hat ihren Opa zu Hause abgesetzt und sich einen Nerd und einen Lackaffen mitgebracht...", rief ein weiterer Gast der Bar.
„Besser mit dem Nerd und dem Lackaffen, als mit so einem Geistesgestörten, so wie du einer bist", antwortete ich dem Typen.
„Wir sind vom FBI und wir würden uns hier gerne noch mal umsehen.", sagte Derek.
„Na gut ihr dürft euch hier umsehen."
Ich ging durch die Bar in Richtung Hintertür und verließ durch diese die Bar. Hinter mir kam der Typ, welchen ich bereits näher kennengelernt habe.
„Jetzt habe ich dich. Du bist ganz alleine. Jetzt bist du nicht so mutig, he?"
„Erstens hast du mich nicht. Zweitens bin ich vielleicht im Moment alleine und drittens bin ich nicht mutig und war es nicht, nur, weil ich mich gewehrt habe. Ich lass mich eben nicht so gerne begrapschen."
In diesem Moment kam Derek aus der Tür.
„Alles klar?", er sah mich an und versuchte mich zu analysieren.
„Ja der Typ wollte gerade gehen...", antwortete ich ihm.
Der Typ ging und Derek lies erst ihn und dann mich nicht mehr aus den Augen.
Ich drehte mich um und sah mir die Seitenstraße, in welcher wir uns befanden, genau an. Doch Derek lies mich immer noch nicht aus den Augen.
„Hör auf mich zu analysieren..."
„Was ist los mit dir?"
„Derek...schau mal."
„Lenk nicht immer ab. Rede mit mir."
Ich drehte mich zu ihn um und starrte ihn an.
„Derek schau mal hinter mir auf den Boden."
„Blut!! Jetzt wissen wir wo die Mariens entführt wurden."
Ich schaute mich um und entdeckte Fußabdrücke die anhand von Blut noch auf dem Boden waren.
„Ein Teil davon sieht aus wie frisches Blut. Das heißt, dass es mindestens noch ein weiteres Opfer gibt.", antwortete ich Derek.

DerekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt