Zurück beim NCIS

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„Na wenn das nicht mal Special Agent Moran ist. Ich dachte du hättest noch zwei Wochen Urlaub.", sagte Tony.
„Den habe ich ja auch noch. Aber ich wollte mal sehen, ob die anderen dich noch nüchtern aushalten können, oder ob die schon besoffen sind."
Ich ging an ihm vorbei und legte meine Sachen an meinen Arbeitsplatz ab. Ich ging nach oben in das Büro des Direktors und wartete, dass ich aufgerufen wurde.
„Special Agent Moran, kommen Sie herein... Schön, dass Sie kommen konnten."
„Direktor..."
„Schön, dass Sie ihren Urlaub dafür unterbrochen haben."
„Sie meinen meinen Zwangsurlaub."
„Ja egal. Kommen wir zum Punkt... Ich möchte, dass Sie einen ihrer alten Fälle wieder aufrollen."
„Welchen genau?"
„Einen aus Ihrer Zeit in Los Angeles."
„Direktor, welchen genau meinen Sie?"
„Agent Moran..."
Ich starrte ihn nur an.
„Taylor..."
„Direktor, können Sie mir endlich sagen, worum es geht?"
„Um den Kindo Fall."
Ich starrte Direktor Vance weiterhin an, doch nun füllte es sich an, als wäre mein Körper eingefroren. Ich konnte mich weder bewegen, noch sprechen.
„Sheraban Kindo ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Er wurde auf Grund seiner Berufung und wegen seinen Anwälten frühzeitig entlassen."
Ich hatte das Gefühl, als würde mir jemand versuchen die Beine wegzuziehen.
„Special Agent Hanner arbeitet auch an dem Fall. Sie beide sind die einzigen, welche von dem Team daran noch arbeiten. Ich möchte, dass Sie sich aus Gibbs Team noch ein bis zwei Agents aussuchen, welche Ihnen bei der Arbeit helfen."
Ich stand auf und verließ das Büro vom Direktor Vance. Ohne meine Umgebung wahrzunehmen, ging ich direkt in den Toilettenraum, um mir dort kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen.
„Alles klar bei dir?", fragte jemand hinter mir, doch ich bemerkte nichts.
„Hey!!", ich drehte mich um und sah, dass Gibbs hinter mir stand.
„Was ist los bei dir?"
„Kindo..."
Gibbs konnte damit nichts anfangen, also fuhr ich fort.
„Kindo war der Fall in Los Angeles, bei welchem ich angeschossen wurde. Ich soll den Fall wieder aufrollen und mir jemanden aus deinem Team aussuchen, welcher diesen mit bearbeitet."
„Ich mach das!"
„Nein! Ich darf aussuchen und ich will nicht das du daran mitarbeitest."
„Wer dann?"
„Bishop!"
„Bist du dir sicher?"
„Ja Gibbs, dass bin ich."
Ich ging an ihm vorbei und ging zurück zu meinem Schreibtisch.
„Bishop... du arbeitest jetzt mit Taylor an einem anderen Fall."
Ich nahm meine Sachen und ging dann hoch in den Videokonferenzraum.
Im Videokonferenzraum wurde die Verbindung nach LA aufgerufen und ich setzte mich auf einen der Kinostühle und sagte nichts mehr. Es war, als wäre ich in einer anderen Welt gefangen. Während ich abwesend war, erklärte Sam Bishop worum es sich bei dem Fall handelt. Als ich wieder in die Realität kam, wurde ich nur noch mit Blicken beobachtet.
„Taylor... glaubst du, du bekommst es hin?", fragte mich Sam.
„Was muss, das muss.", antwortete ich ihm.

„Eric verfolgt die Spur von Kindo, damit wir wissen wo er sich aufhält. Das heißt, dass du nicht nach LA kommen musst."
„Was genau sollen wir dann von hier aus machen?", fragte Bishop.
„Sammelt alle Infos, welche ihr kriegen könnt über ihn zusammen und sagt dann bescheid. Und Taylor... Wir schnappen uns den Dreckskerl."
Sam brachte mich mit seiner letzten Aussage zum Grinsen. Eleanor und ich verließen den Konferenzraum und gingen wieder nach unten zu den anderen. Auf einmal tauchte ein Bild von ihm auf den Bildschirm vor uns auf und mir wurde plötzlich schlecht. Ich erinnerte mich, an den Moment als er auf mich schoss. Ich drehte mich um, ging zum Aufzug und fuhr dann in die Pathologie. Ducky nahm Palmer und die beiden verließen die Pathologie. Ich setzte mich neben den Schreibtisch auf den Boden und blieb auch dort sitzen. Ich versuchte mich an die damalige Zeit zu erinnern, um mir Details aus der Undercover Zeit hervorzurufen.

Ich ging nach oben, schnappte mir meine Sachen und verließ das Büro. Mein Handy klingelt ununterbrochen. Ich fuhr nach Hause um mir die alte Akte genau vorzunehmen. Zu Hause angekommen, setzte ich mich im Wohnzimmer mit der Akte, meinem Laptop, etwas zum Schreiben und einem Glas Wein auf den Boden vor der Couch und fing an zu recherchieren. Ich versuchte, alte Erinnerungen wieder herbei zu rufen. Plötzlich klingelte erneut mein Handy.
„Hallo?"
„Taylor, hast du mit dem SSA Morgan über deinem Fall schon gesprochen?"
„Nein habe ich nicht und werde ich auch nicht."
„Du solltest es aber tun."
„Gibbs warum sollte ich es tun? Gib mir einen Grund."
„Ich habe dir angesehen, dass der Fall dir nicht bekommt. Du hättest ihn nicht wieder aufrollen sollen... Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Du hast jetzt immer schon Albträume. Wie soll es denn erst werden, wenn du dich wieder an alles erinnerst?"
„Da habe ich ein Problem... Ich habe außer das auf mich geschossen wurde, dass meiste verdrängt. Ich erinnere mich nicht mehr wirklich."
„Wenn es so ist, dann wäre es wirklich besser, wenn du mit Agent Morgan darüber redest."
„Warum?"
„Einer der FBI-Agents hat mir erklärt, dass die eine spezielle Form der Befragung haben, womit sie Erinnerungen wieder herbeirufen können."
„Du willst, dass ich mich wieder erinnere, dennoch möchtest du, dass ich mich nicht wieder an den Fall mache."
„Ich möchte, dass du mit Agent Morgan versuchst wieder dich zu erinnern."
„Ich habe eine Idee. Ich melde mich später nochmals."
Ich legte auf, ging nach oben in mein Zimmer und durchwühlte meine Sachen. Unter meinem Bett, in einer Kiste, hatte ich, dass was ich wollte und zwar die Visitenkarten von SSA Hotchner. Warum auch immer. Ich wusste nicht mehr, warum ich die Karte überhaupt gesucht hatte. Anrufen konnte ich nicht und mit Derek konnte ich auch nicht darüber reden. Ich legte mich auf mein Bett und schloss die Augen.

„Interessiert an Kunst?", fragt er mich mit erstaunen.
... „Wenn Sie es genau wissen wollen...Ich bin vom Beruf aus Kunstschätzerin."
... „Okay dann würde ich mich erstmals vorstellen, wie es eigentlich zu jeder Führung gehört. Mein Name ist Kimberly Morning und ich werde Sie heute im Thema Kunst unterstützen." „Schön Sie kennenzulernen Miss Morning. Dann stell ich mich auch mal kurz vor. Aus Höflichkeit, natürlich. Mein Name ist Sheraban Kindo. Vielleicht haben Sie schon etwas von mir gehört. Ich bin einer der begehrtesten Unternehmer hier in Los Angeles."

Plötzlich wachte ich durch das klingeln meines Handys auf und versprühte eine Übelkeit in mir.
„Hallo?", fragte ich mit Tränen in den Augen.
„Schatz, was ist los?"
Ich schluchzte und versuchte mich zu beruhigen.
„Nichts. Es ist nichts."
„Sag schon."
„Es ist nichts. Bin nur gerade erst wach geworden."
„Ich glaube dir zwar nicht, aber lassen wir es mal im Raum stehen. Ich habe dich eigentlich nur angerufen, um mal zu hören wie es dir so geht und wie dein Urlaub ist."
„Mir geht es ganz gut. Die einzige Sache ist, dass ich keinen Urlaub mehr habe."
„Wie du hast keinen Urlaub mehr?"
„Ich muss einen alten Fall wieder aufrollen und versuche mich gerade an vergessene Details zu erinnern."
„Wenn ich dir helfen kann, dann sag Bescheid."
„Ja mach ich. Danke. Derek, ich muss jetzt auflegen und weiterarbeiten."
„Ist gut."
Ich legte auf, denn ich konnte ihn nicht weiter anlügen. In diesen vier Monaten, habe ich mich von einer starken und selbstbewussten Frau, zu einer unsicheren Frau entwickelt. Ich stand auf und ging ins Bad um mir Wasser ins Gesicht zu spritzen.
Mein Handy lag neben dem Waschbecken und fing an zu vibrieren.

„Hallo?"
„Special Agent Moran?"
„Ja."
„Hier ist SSA Hotchner vom FBI."
„Was kann ich für Sie tun SSA Hotchner?"
„Es ist eher eine Frage, was ich für Sie tun kann."
„Was genau meinen Sie?"
„Ihr Chef Special Agent Gibbs hat mich angerufen und gesagt, dass Sie unsere Hilfe bei einem Fall brauchen."
„Ach sagt er das?"
„Ich weiß, dass Sie mir nicht trauen."
„Das habe ich nie behauptet."
„Das brauchen Sie auch nicht. Mich wundert nur, warum ihr Chef sich bei mir meldet und warum Sie sich nicht bei Morgan melden, wenn Sie Hilfe brauchen."
„Weil ich nicht will, dass er weiß an was für einen Fall ich arbeite."
„Wobei brauchen Sie denn Hilfe?"
„Gibbs hatte mitbekommen, dass Sie beim FBI eine spezielle Verhörtechnik haben, womit man Erinnerungen wieder heraufrufen kann. Daran dachte er."
„Ich hatte gedacht, dass Sie Hilfe bei einem Profil brauchen."
„Nein danke. Das habe ich schon."
„Brauchen Sie Hilfe, um den Bericht zu schreiben?"
„Nein. Ich brauche einen Grund, damit er wieder in den Knast geht. Und wenn ich mich nicht an Sachen erinnern kann, dann kann ich auch nicht dafür sorgen!"
„Ich helfe Ihnen sehr gerne dabei sich zu erinnern. Ich habe schließlich etwas gut zu machen."
„Das haben Sie nicht!! Gibt gar keinen Grund dafür."
„Ich schicke Ihnen einen meiner Agents. Dann wird es schon bei Ihnen mit dem Fall klappen."
„Ich danke Ihnen, SSA Hotchner."

DerekWo Geschichten leben. Entdecke jetzt