Als ich Klaus Villa verlassen hatte, machte ich mich direkt auf dem Weg in eine Bibliothek. Mythen und magische Wesen, so etwas fand man am besten in alten Büchern. Im Internet gab es hauptsächlich wilde Theorien, die nur fast nie Hand und Fuß hatten. Es war schon früher am Nachmittag und langsam füllten sich die Straßen. In New Orleans wurde jeden Abend gefeiert, von daher war das nichts ungewöhnliches. Ich betrat die Bibliothek und wurde sofort von Stille umgeben. Ich überlegte kurz, an welcher Stelle ich anfangen sollte und beschloss im Bereich des Okkulten zu suchen. Ich fand einige Bücher, die ich mir mit an einen Tisch nahm und begann zu lesen. Ich war so in meine Bücher vertieft, dass ich nicht mitbekam, wie plötzlich ein Mann an meinem Tisch auftauchte und sich zu mir setzte. Erst als er mich ansprach, schreckte ich auf.
'Guten Abend.'
Ich schaute auf und sah einen großen, sehr gut gekleideten Mann mit einem leichten Lächeln mir gegenüber. Seine Körperhaltung war auffallend gerade, aber es wirkte natürlich, nicht wie bei diesen Menschen, die sich verstellen, um nobler zu wirken.
'Guten Abend.'
Ich dachte mir, es sei nur Höflichkeit gewesen, doch er starrte mich weiterhin an. Irgendwas schien er zu wollen. Aber sind wir mal ehrlich, ein Mann, mit 3000 Dollar Anzug, der in eine Bibliothek geht, will etwas von mir? Der kleinen, unscheinbaren Psychologien und Barkeeperin? Unwahrscheinlich. Es war mir dennoch unangenehm, sodass ich ihn ansprach.
'Kann ich Ihnen eventuell weiterhelfen?'
'Okkultes? Sie glauben an solche Geschichten? Monster und mystisches?' Er zeigte auf meine Bücher.
'Ähm. Na ja. Ist Recherche für ein Projekt an dem ich zur Zeit arbeite. Uni, Sie wissen schon.' Ich konnte ihm ja schlecht erzählen, ein Vampir benutzt mich, um seine Memoiren aufzuschreiben.
Er lehnte sich leicht zurück, lies mich jedoch nicht aus den Augen.
'Interessant, aber Cami, ich bin nicht gekommen, damit sie mir Märchen erzählen. Ich möchte mit Ihnen reden.'
Ich schaute den mir vollkommen fremden Mann leicht entsetzt an. Woher kannte er bitte meinen Namen.
'Ok, wer auch immer Sie sind und was Sie wollen, ich bin nicht sicher, dass ich auch mit Ihnen reden will. Ich sollte besser gehen'
'Nein, Cami. Sie kennen meinen Bruder, Niklaus und wir müssen über Ihn reden. Im Gegenzug verspreche ich Ihnen, dass ich Ihre Fragen zu uns beantworten werde. Aber tun Sie mir doch einen Gefallen und gehen Sie ein Stück mit mir.'
Ich wollte definitiv nicht mit ihm gehen, aber was sollte ich sagen, wenn er auch so war wie Klaus, hatte ich ja offensichtlich sowieso keine Chance. Also lies ich mich darauf ein. Ich musste nur noch eine Sache wissen.
'Entschuldigung, bevor ich jetzt mit Mister Unbekannt gehe, wie heißen Sie?'
'Ich heiße Elijah Mikaelson'
Wie verließen die Bibliothek und liefen durch einige Straßen in eine etwas ruhigere Gegend. Bis er wieder anfing zu reden.
'Hör mir bitte zu Cami. Ich weis, wie seltsam es für dich sein muss, zu erfahren, dass es so etwas wie Vampire gibt, aber sie leben unter den Menschen. Bis vor kurzem wusste ich noch nicht, dass mein Bruder Interesse an dir hat. Ich wusste nicht einmal, dass du in unserem Haus warst und er dich regelmäßig getroffen hat. Ich habe nur immer wieder einen Geruch wahrgenommen, den ich nicht zuordnen konnte.'
'Warte kurz, du hast was? Einen Geruch wahrgenommen? Sagst du etwa ich stinke?!
'Nein, sicherlich nicht. Aber du hast wohl auch schon gelernt, dass wir etwas anders sind, als Menschen. Wir haben auch stärkere Sinne und Empfindungen. Dein Geruch war noch Stunden nach deinem Besuch zu riechen.'
'Was könnt Ihr noch und wie viele von euch gibt es? Außerdem hat Klaus etwas von einem Ur...Urhybriden oder so gesagt? Was soll das wieder sein?'
'Klaus hat dir schon eine Menge erzählt. Und wie ich sehe, warst du intelligent genug, einiges zu behalten, auch wenn er dich manipuliert hat, hast du einen Weg gefunden, die Wahrheit zu erfahren. Langsam verstehe ich, warum er dich so schätzt. Aber zurück zu deiner Frage. Ich kann dir nicht sagen, wie viele es von uns genau gibt. Meine Familie und ich leben seit über 1000 Jahren. Wir werden die Urfamilie, beziehungsweise Urvampire genannt. Wir sind stärker als normale Vampire und können nicht getötet werden, nur falls du versuchen solltest uns schaden zu wollen, es wird nicht funktionieren. Wir haben über die Jahre viele neue Vampire erschaffen, die ebenso Menschen verwandelt haben. Und Klaus, er ist noch ein klein wenig anders. Er ist gleichzeitig Vampir und Werwolf, ein Hybrid, der erste seiner Art. Aber was ich dir eigentlich sagen wollte, er ist nicht so wie es manchmal den Anschein hat, er sucht nur nach jemandem, dem er Vertrauen kann und auch wenn Klaus vieles getan hat, was unmenschlich und brutal war, so hat er doch ein Herz. Er vertraut dir und mag dich, sonst hätte er dich nie erwählt. Und ich möchte dich bitten, ihm die Manipulation zu vergeben. Es ist Selbstschutz für uns und Klaus muss noch lernen anderen voll und ganz zu vertrauen.'
'Wow, ok. Also hier seid übernatürliche Superwesen, die niemand töten kann. Und genau den gefährlichsten davon, der mich schon manipuliert hat, soll ich treffen und ihm vertrauen? Ich verstehe, dass er dein Bruder ist, aber ich weis nicht, was er überhaupt von mir will. Ich bin nur bei ihm, weil er seine Geschichte nicht selbst aufschreiben will, mehr nicht, dass könnte jeder machen.'
'Nein, glaube mir. Er braucht jemanden, der ihm zuhört, der ihn nicht über 1000 Jahre begleitet hat und deine menschliche Seite. Du hast ihn fasziniert, glaube mir Cami. Dein Auftritt in unserem Haus heute hat ihn nicht kaltgelassen, auch wenn er so tut.'
'Woher weist du, dass ich da war?'
'Vampirgehör, ich hätte dich auch hören können, wenn du geflüstert hättest. Aus Anstand verzichten wir meistens darauf, es zunutzen. Man lernt mit den Jahrhunderten, dass man auch weghören kann.'
Mein Handy vibrierte, während Elijah sprach und ich versuchte es einfach zu ignorieren.
'Schau ruhig, ich möchte dich auch nicht aufhalten, wenn du etwas wichtiges zu tun hast.'
Ich nahm mein Handy aus der Tasche und las die Nachricht:
'Morgen 15 Uhr bei mir. Klaus'
Elijah schaute von der Seite auf das Display und lächelte.
'Du wirst hingehen und ihm zuhören. Gib ihm eine Chance.'
Ich wollte gerade antworten, da war er verschwunden. Was sollte das, diese Mikaelsons hatten schon alles etwas merkwürdiges. Aber immerhin wusste ich jetzt schon einiges mehr. Er wollte zwar Elijah Aufforderung nicht befolgen, allerdings hatte ich das Gefühl, dass es nicht schaden konnte, wenn man einen Urvampir nicht verärgerte. Ich lief noch die letzten Meter bis zu meiner Wohnung, zu der mich Elijah gebracht hatte, ohne das ich es gemerkt hatte. Ich war so vertieft gewesen in seine Geschichte, dass ich nicht gemerkt hatte, dass wir zu mir nachhause liefen. In meiner schrieb ich Klaus zurück, dass ich kommen würde. Den Rest des Abends versuchte ich noch meine Gedanken zu ordnen. Was sollte ich glauben? War es wirklich alles wahr?
Das Kapitel ist doch länger geworden, aber ich hoffe, es gefällt euch. Was Klaus Cami wohl erzählen wird? Ich versuche auf jeden Fall, die nächsten Tage weiterzuschreiben <3
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Who are you Klaus Mikaelson? (Klamille FF)
FanfictionDie FF setzt an, als Camille herausfindet, das Klaus ein Vampir ist und sie die letzten Wochen immer manipuliert hat zu vergessen, um was es in ihren Treffen eigentlich geht. Sie stellt ihn zur reden und wird mit der Zeit immer tiefer in die Geheimn...