New York

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Wir saßen nun schon wieder etliche Stunden still im Auto. Ich musste Klaus Worte noch verarbeiten. Ich gehörte zu seiner Familie und der Klang seiner Stimme hatte bestätigt, dass er es so meinte. Ich fühlte mich geborgen, trotz der Umstände. Klaus vermittelte mir einfach das Gefühl, etwas Wert zu sein und ich wusste, tief in meinem Innersten, dass er für mich sterben würde, wenn es notwendig war. So romantisch diese Vorstellung auch war, wollte ich mir trotzdem nicht vorstellen, dass es dazu kam. Ich musste mich von diesen Gedanken trennen.

Ich schaute wieder aus dem Fenster, wir waren zwar schon weiter gekommen, doch es sah noch nichts so wirklich nach New York aus. Wir waren sicherlich schon über 12 Stunden ohne Pause gefahren, doch so wie Elijah gesagt hatte, würde es auf unserer Route länger dauern. Mir tat auch mittlerweile jeder Knochen weh, denn egal, wie man sich drehte, man saß eben auf der Rückbank eines Sportwagens. In der Ferne konnte ich ein Schild sehen, es war eine Tankstelle und Elijah wurde etwas langsamer. Logisch, wir mussten auch tanken. Bei all den Vampirfähigkeiten hatte ich vergessen, dass ein Auto trotzdem ein Auto blieb. 

'Ist es in Ordnung, wenn ich mir kurz die Beine vertrete?'

Ich war übervorsichtig geworden, schließlich hatte ich keine Ahnung, wer oder was außer Mikael eventuell noch hinter uns war. Elijah und Klaus warfen sich einen Blick zu, dann nickte Elijah. Ich stieg aus und schon stand Klaus auch neben mir.

'Liebes, du hast doch nicht gedacht, ich würde einfach sitzen bleiben. Ich gehe ein paar Meter mit dir, bis Elijah fertig ist.'

Ich nahm seine Hand und wir gingen langsam etwas vom Auto weg. Ich schaute mich um und sah, dass auf der seitlichen Wand der Tankstelle ein Graffiti war. Es stellte den Eiffelturm dar, mit zahlreichen Herzen und Verschnörkelungen. Es sah wunderschön aus. Darunter hatte der Künstler die Initialien von sich und ich denke mal seiner Freundin geschrieben. Sie wurden von einem Herz umrahmt. 

'Klaus, warst du schon mal in Paris?'

'Ja, ich habe lange Zeit dort gelebt.'

'Und? Ist es so schön wie alle sagen? Die Stadt der Liebe, stimmt das?'

Er blieb stehen und drehte mich zu sich.

'Liebes, du wirst dich selbst von der Schönheit Paris überzeugen. Ich werde dich in ein kleines Café einladen, wir werden auf dem Eiffelturm stehen und die Welt wird uns zu Füßen liegen. Ich werde dir die Kunstwerke des Louvre zeigen und wir werden die jungen Talente, die sich als Straßenkünstler versuchen bewundern.'

Ich hatte Tränen in den Augen, als Klaus sprach. Es war wunderschön und ich wollte am liebsten sofort dort sein.

'Klaus, dass ist wundervoll. Ich weis nicht, wie ich dir danken kann. Es ist einfach...Ich habe immer von Paris geträumt. Ich...'

Ich war so gerührt, dass ich nicht weiter sprechen konnte. Klaus schloss mich in seine Arme.

'Cami, ich liebe dich. Ich will, dass du alles hast, was du möchtest. Ich zeige dir die ganze Welt, wenn du es willst. Ich will nicht, dass wir in Angst und Schrecken leben. Ich will dich lieben und immer für dich da sein.'

Ich konnte nicht sprechen, seine Worte trafen mich zu tief. Er war dabei ein Eis in mir zu brechen, dass meine Gefühle versteckte. Er erweckte sie und damit auch meine emotionale Seite. Ich hatte mich mehr als nur ein bisschen in diesen Mann verliebt. Ich wollte für immer mit ihm zusammen sein.

Klaus streichelte sanft über meinen Kopf, als wir hinten uns schon wieder Elijah mit dem Auto hörten. Er fuhr neben uns und ich wischte mir über meine feuchten Augen, bevor ich einstieg.

'Wie weit ist es noch Elijah?'

'Wir sollten heute Nacht ankommen. Rebekah wird im Hafen auf uns warten. Unser Schiff wird dann direkt ablegen. Sie hat schon alles vorbereitet.'

'In Ordnung, hat sie auch noch ein paar Sachen für Cami eingepackt?'

'Bruder, du kennst doch unsere Schwester. Ich habe ihr von Cami erzählt und sie ist sofort aufgebrochen, dass in ihren Augen nötigste zu besorgen.'

Elijah und Klaus mussten beide schmunzeln. Ich kannte Rebekah nicht, aber sie schien nicht allzu verkehrt zu sein. Wenn sie mir das Nötigste besorgte, würde ich die Schifffahrt wohl überstehen und im Notfall hatte ich ja noch die Tasche, die Elijah für mich gepackt hatte. Bei seinem Stil schätzte ich, er hatte trotz der Eile, sorgfältig ausgewählt.

'Dann muss ich eurer Schwester wohl auch danke sagen, wenn wir uns treffen.'

'Cami, du wirst sie lieben, glaub mir.'

'Wenn du das sagst, ich vertrau dir.'

Ich lächelte ihn an und konnte sehen, wie auch er für einige Sekunden vergaß, warum wir überhaupt in diesem Auto saßen. Ich lehnte mich zurück und schloss meine Augen. 

Ich wachte auf, als ich draußen ein lautes Schiffshorn hörte. Ich war wohl wieder eingeschlafen. Ich schaute mich um und sah, dass Elijah gerade über eine Rampe auf unser Schiff fuhr. Natürlich hatten die Mikaelsons kein altes Frachtschiff ausgesucht. Auch wenn sie auf der Flucht waren, musste es Stil haben. Ich kannte mich mit Schiffen zwar nicht allzu gut aus, doch wir fuhren definitiv gerade auf ein Luxus-Kreuzfahrtschiff.

'Klaus, ist das euer ernst?'

'Liebes, wir sind Mikaelsons, außerdem könnte ich dich doch nicht über Wochen auf einem Frachtschiff leben lassen. Rebekah hat ein paar alte Freunde aufgesucht, die an dieses Schätzchen kamen. Das Schiff ist auf keiner Liste verzeichnet und es wird von keinem vermisst werden. Betrachte es als unser Privateigentum.'

'Ich will vermutlich gar nicht wissen, wie ihr an so ein Teil gekommen seid oder? Ich freue mich einfach, dass wir es haben.'

Jetzt erst meldete sich Elijah zu Wort.

'Du kannst gleich Rebekah fragen, sie wartet dort vorne. Sie wird dir sicherlich mit Freude alles erzählen. Nicht nur über dieses Schiff.'

Als Elijah vor der in der Tat unfassbar hübschen Blondine stehen blieb. Hörte ich schon, wie das Schiff startete und wir ablegten. Das war Timing.

Endlich hab ich mal wieder Zeit zum Schreiben. Die Tage, begleiten wir die Mikaelsons dann auf der 'Kreuzfahrt' <3



Who are you Klaus Mikaelson? (Klamille FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt