alte Feinde

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Nachdem ich eilig zurück gelaufen war sah Klaus mir offensichtlich schon an, dass etwas nicht ganz stimmte und sah mich leicht sorgenvoll an.

'Liebes, was ist los, du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.'

Ich setzte mich zu ihm und schaute ihn kurz zögerlich an, bevor ich anfing zu erzählen.

'Ich weiß nicht, vielleicht war es nur ein komischer Zufall, aber ich bin eben den Weg entlang der Weinreben spaziert, dort unten vorbei an der Hecke, als mich ein Paar leuchtend gelbe Augen angestarrt haben. Es wirkte wie in einem dieser billigen Filme, bis plötzlich die Augen aus dem Schatten hervortraten und ich einen mächtigen Wolf vor mir stehen sah, der mich lediglich anstarrte. Ich weiß nicht, was er wollte, er sah nicht aggressiv aus und lief auch nicht weg. Aber es gibt doch keine frei laufenden Wölfe hier in der Region.'

Ich warf einen Blick zu René, der wiederum gebannt meinen Worten lauschte und ernst zu Klaus sah. Auch Klaus Blick verfinsterte sich schlagartig und erneut trat diese unangenehme Spannung auf. Ich sah fragend in die Runde, wieso sagte keiner etwas, nicht einmal Rebekah? Schließlich ergriff Elijah das Wort.

'Die Geschichten sind also doch wahr. Camille, du kannst dich glücklich schätzen, dass das Tier dich nicht in Stücke gerissen hat. Wie du sicherlich weißt, gibt es neben den Vampiren auch Werwölfe. Doch im Gegensatz zu jenen die im Bayou leben, sind diese hier weitaus mächtiger. Der Legende nach, haben sie sich mit einer uralten Hexe verschworen, die ihnen einen Handel angeboten hat. Sie bot dem Rudel Schutz, indem sie sie tarnte. Die Wölfe nutzten die Zeit, um sich zu formieren, sie sind stark geworden und bald sorgte die Hexe auch dafür, dass sie außerhalb ihres Dorfes unsichtbar bleiben konnten. Sie wandeln unter uns, ohne gesehen zu werden. Doch hatte die Hexe auch einen Wunsch, sie forderte die Vernichtung der Vampire in dieser Gegend. Es ist ihr gelungen zahlreiche Vampire zu töten oder zu vertreiben und nur wenige, wie René haben es geschafft, hier zu überleben.  Man hatte die Wölfe seit Jahren nicht gesehen und die Geschichte wurde zu einer Legende. Das du nun hier einen Wolf siehst derart nah an Renés Weingut ist mehr als bedenklich. Wir müssen auf der Hut sein. Auch wenn ich nicht weiß, wieso die Wölfe ihre Tarnung aufgegeben haben. Es ist kein gutes Zeichen.'

erklärte er und sein Gesicht verriet, dass er es ernst meinte. 

'Ich erinnere mich noch, dass die Wölfe eines Tages plötzlich verschwunden waren. Wir nahmen an, sie wären verjagt worden oder hätten möglicherweise den Zorn der Hexe erfahren. Ihr müsst wissen, die Hexe, die für ihre Macht verantwortlich ist, war sehr launisch. Ihr Name war Amelia und sie war zwar sehr weise, doch auch sehr impulsiv. Wir haben gedacht, es wäre zu einem Streit gekommen und sie hätte die Wölfe im Zorn vernichtet. Ich bin ehrlich zu euch. Dieser Ort ist nicht sicher. Es war sicherlich ein Werwolf etwas anderes ist ausgeschlossen und das bedeutet, dass irgendwo dort draußen auch noch diese wahnsinnige Hexe wandelt. Wir müssen uns auf einen Angriff vorbereiten, wenn sie schon jetzt mutig genug sind sich offen zu zeigen. Es tut mir leid, ich hatte gehofft, ihr könntet in meinem Anwesen etwas Ruhe bekommen, aber wie es scheint verfolgt euch das Unglück auf Schritt und Tritt.'

Meinte René und schaute unglücklich zwischen Elijah, Rebekah und Klaus hin und her.

'Wir sollten schlafen gehen und morgen in aller früh mit der Recherche beginnen. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir müsse herausfinden, was es damit auf sich hat. Ich bin sicher Amelia ist noch immer im Verborgenen und plant ihre Rache. Auch wenn ich über die Jahre die Geschichten verdrängt habe, so war ich immer sicher, dass sie nicht einfach verschwunden sein konnte. Ich sage euch, sie ist zurück und sie wird sich an dir rächen wollen Klaus.'

Mit den Worten stand er auf und ging ins Innere des Hauses. Es herrschte Stille und sowohl Elijah als auch Klaus sahen mehr als besorgt aus. Nach einer Weile standen Elijah und Rebekah auf und verließen uns wortlos und ich wendete mich vorsichtig an Klaus.

'Denkst du es ist wirklich so schlimm wie René und Elijah es beschreiben? Und was meint er mit sie wird sich an dir rächen wollen?'

Klaus schaute mich sorgenvoll an und nickte leicht.

'Ich würde dich gerne beruhigen, doch wenn es tatsächlich Amelia ist, von der wir hier sprechen, sind wir in höchster Gefahr. Elijah, Rebekah und ich haben sie schon einmal getroffen und möglicherweise ist es mein Verdienst, dass sie die Vampire auslöschen will. Ich war es, der ihre Familie vernichtet hat und sie zurück ließ in ihrem Schmerz. Es war vor langer Zeit, als wir auch auf der Flucht waren und unser Weg uns hierher führte. Damals war sie nur eine kleine Kräuterhexe wie man sie nannte. Sie hatte keine große Macht damals. Sie war ein süßes Ding und die Männer verfielen ihr reihenweise. So auch mein großherziger Bruder Elijah, Ich sah sie eines Nachmittags zusammen spazieren gehen. Wie er sie ansah...Er blendete völlig aus, dass sie mit wohl jedem Mann in der Gegend ausging. Er glaubte tatsächlich er wäre etwas besonderes für sie. Doch wider meiner Natur ließ ich die beiden in Frieden. Als ich einige Tage später erneut in Gedanken durch die Wälder spazierte sah ich sie, wie sie sich an den Hals eines anderen warf. Ich wusste von Elijah wie verliebt sie sich ihm gegenüber gegeben hatte und als ich sie dort sah wuchs der Zorn in mir. Ich unterbrach die beiden bei ihrem Liebesspiel und tötete ihren Liebhaber. Ich versprach ihr jeden der ihr lieb ist zu vernichten, weil sie meinen Bruder betrogen hatte. Ihr versprach ich von da an ewiges Leid. Ich sagte ich würde jeden der in ihr Leben tritt töten und zuerst glaubte sie mir nicht und war lediglich schockiert und fassungslos darüber, was ich ihrem Geliebten angetan hatte. Nachdem ich meine Worte jedoch in die Tat umgesetzt hatte schwor sie auf Rache. Sie drohte mir mich heimzusuchen und mir das Leben zur Hölle zu machen. Damals habe ich sie verspottet doch einige Jahre später hörte ich die Geschichten über Amelia, die Beschützerin der Wölfe. Ich dachte mir noch nicht allzu viel dabei, bis René mir die Gerüchte bestätigte und von ihrem Massaker berichtete. Sie hat eine ungeheure Macht, wir dürfen sie wahrlich nicht unterschätzen.'

erklärte er und sah mich dabei an. Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte. Schließlich wusste ich von Klaus impulsiven Reaktionen, wenn es um seine Familie ging. Aber wieso nur musste er sich immer mit den schlimmsten Personen anlegen? Ich wollte ihm kein schlechtes Gewissen einreden für eine Tat, die er vor etlichen Jahren verübt hatte und legte sanft eine Hand an seine Wange.

'Was du getan hast, lässt sich nicht mehr ändern Klaus. Aber wir werden gemeinsam für einander da sein und sie wird es nicht schaffen einen von uns zu verletzen oder zu töten. Wir werden das durchstehen. Und jetzt lass uns schlafen gehen, morgen wird sicherlich ein langer Tag.'

schlug ich vor, da ich erst einmal über seine Erzählung nachdenken musste und Klaus nickte. Mit einem leichten Schmunzeln hob er mich hoch und trug mich in unser Zimmer wo er mich auf dem Bett absetzte.

'Ich wollte nur nicht, dass du wieder anfängst zu torkeln und mir noch stürzt.'

meinte er lächelnd und legte sich zu mir. Ich kuschelte mich an ihn und spürte wie er sanft seine Arme um mich legte. Nach wenigen Minuten konzentrierte ich mich nur noch auf seinen ruhigen Atem und seine Hand die sachte über meine Haut streichelte.


Who are you Klaus Mikaelson? (Klamille FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt