Camille O'Connell versprich mir etwas

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, stellte ich fest, dass ich zwischen zahlreichen Blättern eingeschlafen war. Ich hatte angefangen alle Infos über Klaus und seine seltsame Familie aufzuschreiben. Ich musste meine Gedanken irgendwie ordnen. Ich stand auf und warf einen kurzen Blick auf die Uhr, schon fast 12 Uhr mittags, wenigstens hatte ich heute frei und nicht noch verschlafen. Ich kochte mir einen Kaffee und aß eine Kleinigkeit, wobei ich das mehr aus Gewohnheit tat. Mein Hunger war seit der letzten Nacht quasi verschwunden, ich war zu sehr damit beschäftigt über die Mikaelsons nachzudenken. 

Es war fast halb 3, höchste Zeit, mich auf den Weg zu machen. Es war kühl, aber sonnig und ich versuchte mich während ich lief etwas zu beruhigen. Ich dachte an Elijahs Worte und wollte unbedingt mehr erfahren. Also beschloss ich fürs Erste meine Wut zu begraben und die ganze Situation so neutral wie möglich zu betrachten. 

Ich betrat das Anwesen der Mikaelsons, klingeln musste man hier nicht, die Bewohner wussten wohl, dass sie es mit jedem aufnehmen würden.

'Klaus? Hier ist Cami. Wo bist du?'

'Liebes, du bist gekommen. Folge mir doch bitte.'

Er drehte sich um und lief zurück in die Richtung aus der er gekommen war. Ich ging ihm hinterher und bald erreichten wir ein Wohnzimmer. Allerdings hatte ich diesen Raum zuvor noch nicht gesehen. Dieses Haus schien unzählige Zimmer zu haben, schwer vorstellbar, dass sich jemand hier zurechtfand. 

'Nimm doch bitte Platz.'

Ich setzte mich und Klaus nahm mir gegenüber Platz.

'Warum bin ich hier Klaus? Soll ich weiter deine Memoiren aufschreiben?'

'Cami, bitte. Du hast einen völlig falschen Eindruck von mir bekommen. Ich wollte dir nichts böses. Nur jetzt, wo du weist, wer und was ich bin, will ich dich nicht einfach gehen lassen. Außerdem hast du mich doch etwas beeindruckt. Du hast meine Manipulation ausgetrickst.'

'Also sollte ich nur kommen, damit du mir erzählen kannst, wie stolz du bist, dass ich meinen Kopf benutzt habe? In Ordnung, dann kann ich ja jetzt wieder gehen.'

'Bitte warte doch. Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe. Wenn du es hättest, wärst du auch vorsichtiger. Ich will, dass du mir zuhörst und mit mir redest. Das kannst du doch als Psychologin.'

'Gut, worüber willst du reden?'

'Ich vertraue niemandem Cami. Ich habe das Gefühl, hinter jeder Ecke wartet etwas, dass meiner Familie schaden will. Und vor vielen Jahren haben meine Geschwister und ich uns etwas geschworen. "Für immer und ewig." Seitdem versuche ich alles, um sie zu beschützen. Und doch verachten sie mich dafür.'

'Es muss einen Grund dafür geben. Was genau hast du gemacht?'

'Ich habe sie erdolcht, wenn sie in Gefahr waren, um auf sie achten zu können und wenn es an der Zeit war, habe ich sie wieder aufwachen lassen. Außerdem habe ich jeden beseitigt, der ihnen hätte schaden können. Aber alles doch nur, aus Sorge um sie. Ich musste sie doch beschützen.'

'Hast du mal daran gedacht, dass sie auch selbst auf sich achten könne. Und was genau heißt, du hast sie erdolcht?'

'Nein, genau das ist es ja. Nimm meine Schwester Rebekah. Sie hat sich immer wieder verliebt und ihr wurde das Herz gebrochen. Ich konnte das irgendwann nicht mehr zulassen, also habe ich ihre Verehre getötet, damit sie es nicht mehr wagen würden, ihr etwas anzutun. Und die Dolche sind so etwas wie eine Waffe gegen uns. Wir sterben nicht durch ihre Klinge, fallen jedoch in eine Art Schlaf, bis der Dolch wieder entfernt wird, dadurch habe ich sie beschützen wollen.'

'Ok Klaus. Das ist absolut verrückt. Alles. Ich verstehe, dass du nicht willst, dass jemand deiner Schwester das Herz bricht und sie verletzt, aber du kannst doch nicht einfach jeden töten, der in ihr Leben tritt. Sie kann selbst entscheiden und sich wehren. Es ist ihr Leben und nicht deins. Das Gleiche gilt für die Dolche. Du kannst nicht einfach jemandem die Entscheidung nehmen zu kämpfen oder Fehler zu machen. Es ist wie ein Tier, dass man in einen Käfig steckt, man kann es ansehen und trotzdem wird es einen niemals lieben, weil es einen fürchtet und misstraut. Du musst deine Familie freilassen. Ihnen vertrauen, denn nur dann werden sie dich lieben. Und glaub mir, sie werden dich nicht verlassen, dafür bedeutest du ihnen zu viel.'

'Du kennst sie nicht. Sie würden mich verlassen für alles was ich ihnen angetan habe.'

'Nein Klaus. Sie sorgen sich um dich, glaub mir und niemand wird dich alleine lassen.'

Ich wusste nicht, ob es richtig war, aber ich nahm seine Hand während ich die letzten Worte sagte. Er schaute auf und ich konnte etwas in seinen Augen sehen, was ich ihm nicht zugetraut hätte. Vertrauen und Hoffnung. Er drückte meine Hand leicht und ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht.

'Camille O'Connell versprich mir etwas.'

Er schaute mir nun direkt in die Augen und ich war so gefesselt, dass ich nur leicht nickte.

'Was denn Klaus?'

'Lass mich niemals im Stich. Ich kann es dir nicht erklären, aber es würde mich zutiefst verletzten, wenn du aus meinem Leben verschwinden würdest. Und die Manipulation, ich wollte dich wirklich nicht verletzten.'

Ich war irritiert von diesem Wandel in ihm. Er hatte nun fast etwas nettes und ob ich es zugeben wollte oder nicht, sein Blick, der immer noch auf mir ruhte führte dazu, dass es leicht in mir kribbelte. 

'Ist schon ok Klaus. Aber mach das nie wieder. Dann werde ich dich auch nicht im Stich lassen.'

Ich lächelte ein wenig und ich merkte, wie etwas in seinem Inneren erleichtert war. Er hielt noch immer meine Hand und streichelte nun sanft mit dem Daumen über meinen Handrücken. Er schien das unterbewusst zu machen und ich wusste nicht wieso, aber ich wollte ihn auch nicht darauf aufmerksam machen. 

Sein Handy klingelte und ich hätte es in diesem Moment aus dem Fenster werfen können. Klaus schrak leicht zusammen und ging sofort ran. Er stand auf und stand nun mit dem Rücken zu mir im Raum und schien gespannt zuzuhören, was der Anrufer zu sagen hatte. Ich ertappte mich dabei, wie mein Blick seinen Körper analysierte. Es war mir bis jetzt nicht aufgefallen, aber er war auffallend gut aussehend. Er war nicht überaus breit gebaut, aber er hatte trotzdem etwas mächtiges an sich. Es musste wohl auch an seinen Augen liegen, mit denen er mehr ausdrücken konnte, als andere mit ihrer gesamten Körpersprache. 

Er legte auf und drehte sich schnell um. Ich zuckte zusammen und versuchte noch so zu tun, als hätte ich nicht ihn angestarrt, sondern aus dem Fenster geschaut. Ich war mir jedoch bewusst, wie schlecht meine schauspielerische Leistung war. Ein Kleinkind hätte es vermutlich sogar gemerkt. Klaus schien es jedoch zu ignorieren, vermutlich wollte er mich nicht lächerlich machen, wo ich doch gerade seine Entschuldigung angenommen hatte.

'Und? Ist die Welt mal wieder am untergehen?'

Ich meinte es nur witzig, doch Klaus Miene veränderte sich kein bisschen.

'Cami, ich möchte, dass du hier bleibst. Zumindest die nächsten Tage. Da draußen ist irgendetwas los. Keine Ahnung, aber Vampire drehen durch und gehen auf Menschen los. Es ist nicht sicher und nur hier kann ich für deine Sicherheit garantieren bis das ganze geregelt ist.'

Ich war nicht sicher, was ich davon halten sollte, wo ich doch gerade mal seit einem Tag von Vampiren wusste. Allerdings konnte ich Klaus ansehen, dass er ernsthaft besorgt war. Ob es für mich allerdings wirklich besser war, mit einem Vampir unter einem Dach zu wohnen, der so ein seltsames Gefühl in mir hervorrief war mir auch noch fraglich. Aber ich hatte keine große Wahl, ich würde ihm vertrauen.

Meine Kapitel werden immer länger :D Ich hoffe es gefällt euch. Freu mich wie immer über ein kleines Feedback <3

Who are you Klaus Mikaelson? (Klamille FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt