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Am nächsten Morgen beschloss ich mit Shipper aus zu reiten.
Mit einem Bogen auf dem Rücken, machte ich mich auf den Weg in den Wald, der nah an unserem Hof lag.
Es war noch sehr neblig, weshalb man nicht wirklich weit sehen konnte.
Bevor ich angefangen habe meinem Vater am Hof zu helfen, bin ich oft mit Shipper hier herum geritten. Hier habe ich meine Freizeit verbracht, viel über die Tiere des Waldes gelernt und mich sogar mit ein paar von ihnen naja angefreundet.
Dass glaubt ihr mir nicht?
Seht, links von mir läuft ein schwarzer Fuchs, den ich einst als kleinen Welpen aus einer Falle befreit habe und versorgt hab. Seitdem verfolgte er mich immer wenn ich hier unterwegs war.
Ich hielt Shipper an und stieg von ihr ab und widme mich diesem Tier.
„Näh dich habe ich ja lange nicht mehr gesehen." Sprach ich, was den Fuchs hochschauen ließ. Er gab ein kurzes Geräusch von sich und ging dann auf mich zu.
Ich holte währenddessen das Fleisch aus meiner Jackentasche und hob es ihm hin.
„Wie ich sehe bist du auch schon auf Futtersuche für den Winter." führte ich dieses einseitig Gespräch fort. Doch der Fuchs, der nach unserem letzten treffen etwas zugelegt hat, nickte nur mit seinem Kopf, so als hätte er mich verstanden und schnappt sich das getrocknete Fleisch aus meiner Hand. Wieder huschte ein grinsen auf meine Lippen.
Auf einmal jedoch knackte es im Gebüsch und das pelzige Tier verschwand hektisch im Wald.
Ich sah mich wären dessen vorsichtig um.
„Wer ist da?" rief ich und stand wieder auf, da ich um den Fuchs zu füttern in die hocke gegangen war. Einige Zeit war es still, bis ich dann das Schnauben eines Pferdes hörte das aus dem Gebüsch vor mir hervor trabte. Mein Blick wandert von dem schwarzen Tier rauf zu seinem Reiter. „Ihr seid es." sagte ich leicht überrascht und verbeugte mich.
Vor mir stand der Schwarzhaarige Kunde, der uns vor paar Tagen an unserem Zeltplatz, in Takusan besucht hatte.
Er sah mich herablassend an, gab seinem Pferd die Sporen so dass es nach wenigen Schritten neben mir zu stehen kam und er mich von oben herab anschauen konnte.
„Du bist doch der Junge von diesem Pferdezüchter?" fragte er herablassend.
Ich nickte und stellte mich wieder gerade hin. „Ja das bin ich. Minato Namikaze ist mein Vater." antworte ich auf seine Frage. Er nickte und sah zu meiner Stute. „Ist das dein Pferd?" fragte er weiter, worauf ich wieder nickte. „Ja." Antwortet ich und behielt mein Blick auf den Boden, immerhin kann man nie wissen, wie solche reichen Leute drauf sind, wenn man sie ansieht.
Ich sah nur aus dem Augenwinkel wie er meine Stute intensiv musterte.
„Ein hübsches Tier. Ich gehe mal davon aus sie stammt aus einer guten Zucht?" wieder ein nicken. „Sie ist die Tochter von Wüstenfuchs und Mondgestein, die zwei besten Pferde die wir bei uns im Stall hatten." erklärte ich und kam nicht darum, etwas stolz in meine Stimme Fließen zu lassen, immerhin war es früher nicht einfach gewesen.
Wüstenfuchs war ein sehr störrischer Hengst gewesen und könnte nicht wirklich gut mit Stuten. Doch nach einiger Zeit mit Mondgestein, einer wunderschönen schwarzen Stute, hat es funktioniert und ich habe meine erste Zucht abgeschlossen auf die ich wirklich sehr stolz war und immer noch bin.
Er nickte als Zeichen, dass er verstanden hat und wandte sich wieder zu mir.
„Wie viel willst du dafür?"
Verwirrt sah ich ihn an „Wie bitte?" „Wie viel willst du für diese Stute?" wiederholte er seine Frage und deutete mit einer Kopfbewegung auf mein Pferd.
Ich holte tief Luft „Tut mir leid, aber Shipper ist nicht zum Verkaufen." erklärte ich und lief zu meiner rot/schwarzen Stute und schwenkte mich ohne weiteres in den Sattel.
Der junge Mann vor mir überlegte kurz.
„Na gut dann lass uns ein Rennen machen. Von hier bis zum Flussufer. Wenn ich gewinne bekomme ich die Stute." schlug er vor, weshalb ich ihn dann auch mit einem:
'Ich -Stoße-dich-gleich-vom-Pferd' blick ansah.
„Kein Interesse." meinte ich bissig und um nicht mehr weiter mit ihm reden zu müssen ließ ich Shipper weiter laufen. Doch der Schwarzhaarige ließ nicht locker und führt sein Pferd neben meins. „Warum? Ist dein Pferd doch nicht so gut wie du sagst?" spottete er, was mich echt noch wütender werden ließ.
„Du hast überhaupt keine Ahnung! Shipper ist nicht einfach irgend ein Pferd für mich und erst recht kein Einsatz für ein rennen." fauchte ich ihn an und ritt weiter.
Schon lange habe ich vergessen, dass vor mir ein reicher Mann stand, ich war wütend, wütend auf ihn, dass er Shipper nur als Zuchttier sah und nicht als ein Tier das man vertrauen konnte, dass einem unterstützte.
Sein Lachen holte mich wieder ins Hier und Jetzt. „Du vergisst wohl mit wem du sprichst. Aber nun gut lass es uns so machen, wenn du Gewinnst darfst du dein Pferd behalten, wenn ich gewinne werde ich es mir mit Gewalt nehmen. Oder du machst gar nicht und ich nehme es dir einfach so weg."
Ich sah ihn an, lächelte lieb und ohne auf irgendein weiteres Wort zu warten gab ich meinen Pferd die Ferse.
Mit einem Affenzahn von Geschwindigkeit düste meine Stute los, der Typ wusste gar nicht wie ihm geschah doch ich lachte nur und ritt weiter.
Shipper beförderte mich über Stock und Stein und ließ mich dem Wind auf dem Gesicht fühlen. „Wir werden es ihm zeigen." sprach ich zur meiner Stute, die zustimmend schnaufte und schneller würde.
Nach einiger Zeit verließen wir den Wald und kamen an einer Lichtung an, weiter vorne gut ein Kilometer entfernt war der Fluss zu sehen.
Als ich nach hinten sah erkannte ich, dass der Typ direkt hinter uns war und ein verschmitztes Grinsen zierte seine Lippen. „Dachtest du es würde so leicht werden?" fragte er.
Ich schnaubte nur, da ich ihm nicht die Genugtuung geben wollte, das ich echt daran gedacht habe und sah wieder nach vorne.
Er holte auf, so dass wir ein Kopf-an-Kopf-Rennen veranstalteten.
Die Pferde schnappen nach Luft, man konnte ihre heftige Atmung zwischen den Schenkeln spüren und jeder Muskel schien in diesen Tieren zu Beben.
Der Fluss war gut noch 30 Meter entfernt und wir beide lieferten uns immer noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Ich ließ Shipper nochmal alles geben, aber ich war nicht der Einzigste der nun alles aus seinem Reittier raus holte, auch der junge Mann hinter mir beschleunigte sein Pferd und wieder waren wir gleich schnell.
Doch ich zog die Zügel so, dass Shipper auf seine Seite rüber wankte, wodurch sein Tier abbremsen musste.
„Hey!" rief er, was mir Herzlich egal war.
Ich ritt zum Fluss und hielt knapp am Ufer an so dass die Hufe von meiner Stute im Wasser waren.
Siegessicher wandte ich mich zum Reiter. „Gewonnen!" rief ich und ließ mein Pferd eine Pesade machen, in dem es sich auf die Hinterhufe stellte und ihren Körper nach oben hebt, so das die Vorderhufe in der Luft hingen.
Als sie wieder auf alle viere war zierte ein glückliches Lächeln mein Gesicht und ich trabte auf den jungen Mann zu. „So leid es mir tut, aber du musst nun ohne meine Stute nach Hause gehen." meinte ich neckend was ihn zum grinsen brachte.
„Scheint wohl so." meinte er und verringerte unseren Abstand noch ein bisschen.
„Zwar bekomme ich jetzt nicht deine Stute, aber dafür ..." Er stoppte was mich verwirrt eine Augenbraue hochziehen ließ. „Das." hauchte er als er mir näher kam und ehe ich mich versah spürte ich seine Lippen auf meinen.
Mit weit aufgerissenen Augen sah ich in seine schwarzen.
Schnell ließ ich Shipper ein paar Schritte nach rechts traben sodass sich seine Lippen von mir lösten. Verdutzt sah ich ihn an, was ihn wieder zum grinsen brachte.
Das grinsen war nicht freundlich sonder eher spöttisch und so, dass es sich in meinem Magen zusammen zog.
Ohne weiter darüber nachzudenken gab ich Shipper die Ferse und ritt los.

⚜ Die Goldenen KettenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt