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Schwer schnaufte ich unter den Bewegungen. Doch ich biss die Zähne zusammen. Auch als ich den kalten Schweiß spürte, der mir mitten im Gesicht herunter lief, machte ich weiter. Meine Muskeln spannten sich unter der Anstrengung an und ich wusste, das ich nachher wohl kaum noch laufen könnte. Doch ich machte weiter. Solange bis ich auch die letzte runde geschafft habe. Schwer atmete ich nach Luft, als ich mich an der Wand abstütze. Mein Herz schlug heftig und meine Füße zitterten. Ich grinste. //Zwar lang nicht so gut wie Mottomo, aber ich habe einen neuen Rekord geschafft.// lobte ich mich selber, über meine Leistung. Seit dem ich nämlich hier war, versteckte ich mich im Toilettenraum um meine Übungen durch zu führen. Warum ich das tat? Das hat zwei Gründe. Erstens, ich habe keinen Plan wie dieser Mistkerl und Iruka darauf reagieren wenn sie mich Trainieren sehen und zweitens, hab ich keine Lust auf Zuschauer ... da kann ich mich einfach nicht konzentrieren. Mit meinem Schweiß übersäht, öffnete ich die kleine Holztüre und lief auf den Brunnen zu. Da ich beim Training selber kein Shirt an hatte, konnte ich mir gleich einen Lappen schnappen und mit dem kalte Wasser meinen erhitzten Körper reinigen. "Was hast du auf der Toilette gemacht?" kam es auch gleich patzig von der Seite. Genervt linste ich zu der blondhaarigen, die sich mit einer Hand in ihrer schmalen Hüfte vor mich gestellt hatte und mich mit ihren bläulichen Augen giftig an sah.
"Soweit ich weiß geht dich das einen Scheiß an." kam es von mir trocken, bevor ich mir ein Handtuch schnappte und meinen Körper ab trocknete. Ich mochte diese Frau nicht, sie war hochnäsig und zickig und vor allem stank sie nach Parfüm und schminke. Aufgebracht holte sie Luft, doch bevor sie mich anmerken konnte, mischte sich die rothaarige ein. "Ino verschwende deine Luft nicht an diesen Bauern. Er würde dich sowieso nicht verstehen." Die blondhaarige sah noch einmal zu mir, bevor sie mit hoch erhobenen Hauptes von dannen ging. Eigentlich ging sie nur zu der Tür, aus der ich gerade gekommen war. Die Augen verdrehen, da sie hätte auch klopfen können wen sie da hin wollte, zog ich mir ein Shirt an und gönnte mir ein paar Leckereien vom Tisch. Also wenn es einen Vorteil bei der ganzen 'Hier leben' Sache hat, dann das Essen. Die feinsten Speisen wurden einem aufgetischt und Obst wie auch Getränke waren von allerbesten Qualität. Dazu kam noch, das man uns einige Sachen in den Harem gebracht hat, wo mit man sich die Langeweile vertreiben konnte. Spiele, Bücher usw. Man hörte zwar immer das es Frauen in manchen Ehen nicht gestattet war zu lesen, aber anscheinend stimmte das was man sich in meiner Bauern Schicht erzählt nicht immer. Hinata, die zu meinem erstaunen schon fast jeden Tag 3 dicke Bücher laß, hatte sich mit einer kuscheligen Decke auf eins der Kissen Inseln gelegt. Neugierig, ging ich zu den Bücherstapel und sah mir deren Titel an. Ich war zwar kein As im Lesen, doch ich verstand grober weiße was da stand. Nach dem ich alle Titel durch hatte, hatte ich jedoch kein einziges gefunden das mein Interesse weckte. Naja lag vielleicht auch daran dass die meisten schnulzige Romane waren. Weiberkram eben.
Etwas frustriert darüber legte ich mich wieder hin. Nach einigem hin und her, lag ich, mit einem Kissen im Arm, da und starrte hinauf an die Decke. Meine Gedanken schweiften von einem Thema zum nächsten. Bis ich auf meine Fluchtversuche kam und schmunzelte, als ich mich an die Flucht mit Kiba erinnerte, wo er hier eingedrungen und keinen Plan hatte und wir dann mit den Vorhängen den riesigen Turm herunter geklettert sind. //Ob es ihm und den anderen gut geht?// fragte ich mich und schüttelte so gleich den Kopf. //Es bringt nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Wenn ich es hier raus schaffe kann ich es ja überprüfen ob es ihnen gut geht. Doch ... wie komme ich hier raus? Ich kann ja schlecht die alten Fluchtversuche noch mal verwenden, besonders habe ich diesmal keinen Kiba bei mir, der mir helfen kann. Weshalb ich die meisten eh abhaken kann.// meine Stirn legte sich in Falten, während mein Hirn weiter an einem Plan arbeitete. Die Zeit verging und ich starte nur Grübelnd an die Decke.

Müde schlug ich die Augen auf, als mich jemand an der Schulter rüttelte. Es dauerte etwas bis ich begriff das ich wohl eingeschlafen war. "Was ist denn los?" fragte ich Hinata. Etwas verlegen sah diese zur Seite. "Man möchte uns alle unten in der Halle sehen. I-iruka meinte ich soll dich wecken." kam es leise von ihr. Verwundert blinzelte ich und rieb mir den schlaf aus den Augen. Einigermassen wach, führten uns ein paar Soldaten runter in die Halle. Als wir diesen betraten, ertönte auch schon das laute Gequietsche der Frauen. Haufenweise überfüllte Tische standen im Raum. Schmuck, Kleidung und auch Schuhe waren auf ihnen verteilt. "Herzlich willkommen meine Damen." sprach ein weißhaarige Frau, die nicht älter als 30 sein konnte und in einem schönen rot goldenen Gewand gekleidet war. "Ich wünsche ihnen viel vergnügen." grinste sie und man sah schon wie sich die Frauen ganz begeistert auf die Tische zu rannten. Naja, Pinki, Blondi und Redi, rannten auf diese zu und fingen gleich an zu zanken. Während die anderen drei Frauen eher gelassen sich die Sachen an sahen. "Oh du musst das neue Familienmitglied sein. Freut mich sehr dich kennen zu lernen." sprach die weißhaarige mich freundlich an. "Mein Name ist Robin Shirogane. Ich bin die beste Händlerin der drei Reiche und werde mich dir annehmen." Verwirrt legte ich den Kopf schräg. "Annehmen?" Liebevoll lächelte sie bevor sie auch schon mein Shirt pachte und es mit einem Messer auf schnitt. Heftig zuckte ich zusammen und wich sogleich eine paar Schritte zurück. "W-was soll den das!?" schrie ich und sah in ihre Augen. Dabei erkannte ich das eines blau und das andere rot war. "Dieses Shirt ist wieder wertig! Es betont rein gar nicht deinen Körper und allein die Farbe und der Schnitt ... nicht mal Schweinen würde ich sowas anziehen lassen." kam es ohne Umschweife von ihr und als sie in die Hände kaltstelle, riss mir auch schon einer ihrer Helferlein das Shirt, das das einzige war das ich gern getragen hab, komplett vom Körper. Nun Oben ohne stand ich da und spürte wie diese Augen jede cm meines Körpers begutachteten und ich ahnte schon das schlimmste. Eh nicht in der Lage, abhauen zu können ließ ich es einfach über mich ergehen. Immer bunter wurden die Farben und in manchen Klamotten würde ich selber nicht mal mehr glauben das ich ein Mann war, so weiblich waren die ... und ja ... einen rock hatte ich auch schon an ... und ein Kleid ... wisst ihr was, wir reden einfach nicht weiter darüber. Ist eh schon peinlich genug hier. Besonders da die drei zicken Weiber hinter mir schon vor sich hin kicherten. Genervt atmete ich aus und sah betrübt auf die Tische. So viel Zeug, auch nach gut einer Stunde hatten wir nicht mal die hälfte von dem allen hier anprobiert. //Das wird noch lange dauern.// kam es frustriert in mir hoch, doch das änderte sich schnell als mir was ins Auge stach. Da diese Robin eh auf der suche nach neuen anziehe Sachen für mich war, konnte ich ohne Probleme auf das Objekt zu gehen. Es war eine Kette, die ich sehr gut kannte. Mit geweiteten Augen nahm ich sie vorsichtig in die Hand, aus angst sie könnte einfach so verschwinden. "Also ich finde das gelb würde dir gut stehen mi-" "Woher habt ihr die her?" unterbrach ich die weißhaarige. Verwundert sah sie mich und dann die Kette an. "Ah, die habe ich von einem kleinen Halunken. Er wollte sie zwar nicht hergeben, doch seine Meinung änderte sich einen Tag später. Seltsam das so ein Dreckfink eins der wertvollsten Steine der Welt um den Hals getragen hat." meinte sie. Sofort sah ich zu ihr. "Wie sah er aus? Hatte er blonde Haare und blaue Augen?" Kurz dachte die Frau nach. "Mhn nein soweit ich weiß waren sie braun, doch seine Augen waren blau, so wie der Stein." "Wo genau habt ihr diesen Stein ersteigert?" "Oh das war tief in reich Taiyō, nahe dem Reich Yama. Und eigentlich will ich den Stein gar nicht verkaufen. Aber wenn du mir erlauben drei Outfits für dich zusammen zu stellen, die du dann auch Tragen wirst, dann schenke ich ihn dir." Ich sah in die zweifarbigen gewieften Augen und nickte. "Abgemacht." Sie lachte. "Hervorragend! Du wirst sehen! Mit Shiroganes Seide und Schmuck aus Gold, Silber und Juwelen, wirst du zu einem mehr als begehrten Knaben!" rief sie begeistert aus und zog mich auch schon hinter sich her. //Das Knabe hätte sie sich sparen können.// kam es etwas geknickt von mir und wenn mir die Kette nicht so wichtig gewesen wäre hätte ich es laut ausgesprochen. Mit einem lächeln, das ich mit aller mühe so echt und freundlich wie möglich auf meine Lippen legte, sah ich sie an.

Völlig KO, von dem ganzen dreh dich hier hin, dreh dich dorthin, lag ich auf einen der Kissen Inseln. Dabei ignorierte ich den leichten schmerz in meinen Ohrläppchen und das geklimpert des Schmucks, was an jedem noch so kleinsten Teil meines Körpers haftete. An jedes Ohr hat Robin mir gut drei Löcher gestochen. Zwei an jedem Lämpchen und eins oben in den Knorpel, der im vergleich zu den anderen am meisten weh tat. "Hier leg das drauf, dann wird es besser." erklang auf einmal eine weibliche Stimme. Irritiert sah ich auf und erkannte Temari die mir ein feuchtes Tuch hin hielt. Dankend nahm ich es an und bemerkte das es schön kalt war. Als ich es an mein Ohr tat, seufzte ich erleichtert auf. "Danke." "Kein ding." meinte sie und setzte sich neben mich, was mich etwas wunderte, da sie mich sonst immer ignoriert. "Wieso wolltest du die Kette unbedingt haben?" fragte sie und sah auf den blauen Stein, den ich um den Hals trug. Fest umschloss ich diesen mit meiner Hand. "Er gehörte meinem Bruder." "Deinem Bruder?" "Ja, er ist vor langer Zeit eingezogen worden, für einen Krieg aus dem er nicht wieder kam." Temari sah mich an. "Wie war er so?" Ich lachte. "Er war ... mutig, ließ sich nicht gern was sagen und ein absoluter Sturkopf. Er war jemand der jeden der Hilfe brauchte geholfen hat, auch wenn er selbst dafür in Bedrängnis kam. Seine Freunde und seine treue waren das wichtigste für ihn ... doch jetzt weiß ich nicht mal mehr ob er Lebt oder tot ist. Aber eins weiß ich und dafür würde ich mein Leben verwetten." sprach ich und öffnete wieder meine Hand. Der Stein glitzerte im schwachen Kerzenlicht. "Dieser Stein, diese Kette gehörte ihm." Einige zeit war es still, bis Temari weiter sprach. "Und was wirst du jetzt tun?" wieder lachte ich. "Du meinst wenn ich nicht hier eingesperrt wäre? Ich würde nach ihm suchen, die Händlerin meinte sie hätte es an der Grenze zwischen Yama und Taiyō ersteigert. Von einem Mann, der genau wie der Stein blaue Augen besaß." sprach ich begeistert und merkte wie Temari betrübt zur Seite sah. "Hat Robin vielleicht auch von einem Mann mit türkisen Augen gesprochen?" fragte sie so leise, das ich es fast überhört hätte. Ich grübelte. "Ich glaube sie hat so was ähnliches erwähnt. Sie meinte nämlich das, als der blauäugige den Handel einging, noch jemand bei ihm war, der ihr so was wie, 'Passen sie darauf ja gut auf' gesagt hat. Der blick des Typen soll anscheinend so gruselig gewesen sein, das sie angst hatte dass er sie tötet würde, würde sie auf den Stein nicht aufpassen." schilderte ich die Erzählung. Temari lachte laut, was mich wieder überraschte, den so weit ich weiß hat sie das noch nie gemacht. Doch dann viel mir wieder das Essen mit dem Yutaka Herrschers ein und was er grob erzählt hatte. "Sag mal Temari ... du warst doch die Schwester des ehemaligen Herrschers von Taiyō. Kannst du mir sagen was in dieser Schlacht passiert ist?" Die blau-grünäugige sah mich an, sah dann aber nach vorne. "Es war ein blutiger Kampf. Wir verloren viele Männer, wie auch Frauen." "Frauen?" fragte ich verwundert. Temari Nickte. "In Taiyō gab es nicht nur Krieger sondern auch Kriegerinnen, die ihr Leben für ihr Land gaben. Als wir merkten das wir gegen die Streitmacht nicht ankamen, versuchten wir eine friedliche Lösung zu finden. Seinaru Musuko willigte ein, doch er hielt sein Wort nicht. Von einem Tag auf dem nächsten wurden wir überrannt. Ein Krieger aus Seinarus Reihen, stellte sich gegen ihn und auch einige anderen lehnten sich ihm auf und schafften es mit einigen unserer Leute zu entkommen. Meine Einheit und ich, hatten dabei jedoch kein Glück und wurden geschnappt." "Und dein Bruder?" Fragte ich neugierig nach, wusste ich so gut wie garnichts über die Schlacht von Taiyō. "Er ist seit diesem Tag verschwunden. Ich Lebe auch nur weil Sasuke mir eine Wahl ließ." "Eine Wahl?" fragte ich neugierig weiter, doch eigentlich wusste ich die Antwort ja schon." Entweder ich würde ihn Heiraten oder die Männer von Musuko würden mich-" sie brach ab. "Du musst nicht weiter reden." erklärte ich ihr und fragte sogleich weiter, um sie wenigsten etwas von diesem Gedanken ab zu bringen. "Wie hieß dein Bruder?" "Gaara. Und deiner?" "Naruto, Naruto Uzumaki." Geschockt weiteten sich Temaris Augen. "Naruto ist dein Bruder?! Deshalb erinnerst du mich an ihn." Verwirrt sah ich sie an. "Du kanntest ihn?" leicht nickte sie. "Naruto war der Mann, der sich gegen Seinaru Musuko gestellt hat." "Was!?" kam es fassungslos von mir. "Nein, Naruto würde nie ... er würde nie sein Land verraten! Und erst recht nicht seine Familie! Die Familie eines Verräters wir doch-" ich brach ab, als mir auf einmal einiges klar wurde. "Die Schulden. Die Schulden von meinem Dad. Er hatte sie nach dem Naruto verschwunden war." Fassungslos setzte ich mich auf und sah auf das nasse Tuch in meiner Hand. "Mein Bruder ... wegen ihm hatte er ... " ich sah entsetzt zur Seite. Ich konnte es einfach nicht fassen. Das alles dürfte nicht wahr sein!
Meine Hände fingen an zu zittern, als sie sich zu Fäuste ballten. Temari saß nur da und sah betrübt zu Boden. "Es tut mir leid." meinte sie und stand auf. Ich sah nur noch im Augenwinkel wie sie zu den anderen Frauen ging. Wut breitete sich in mir aus. //Naruto wieso!? Wieso hast du das getan? Du kanntest doch die Folgen! Wieso hast du uns ... mich ...? Du Idiot!// immer mehr krümmte ich mich zusammen und legte mich dann schlussendlich in die Kissen. Die Tatsache das Naruto uns in stich gelassen hat, schmerzte so tief das ich mir einfach ne Decke schnappte und mich unter dieser verkroch. Die schmerzen am Ohr, die durch den druck in die Kissen stärker wurden, ignorierte ich dabei völlig.

⚜ Die Goldenen KettenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt