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Die Tage zogen ins Land.
Das Verhalten von Tanija und Junko mir gegenüber, lockerte sich immer mehr auf. Junko nannte mich nach ein paar Tagen schon regelmäßig großer Bruder. Tanija hiddesen wahr noch recht förmlich, aber sprach mich, nachdem ich sie öfters darum gebeten habe, mit meinem Namen an.
Die Nächte wurde immer länger und das Jahr neigte sich allmählich dem Ende zu.
In der Stadt wurden viele vorbereitungen getroffen um das neue Jahr zu feiern.
"Oni-chan! Oni-chan!" hörte ich eine freudige kinderstimme rufen, weshalb ich mich sofort umdrehte. Ein Mädchen, gehüllt in einem schönen Gewand mit schönen motive drauf, kam auf mich zu gerannt.
Ich streckte meine Arme aus, schnappte sie und hob sie in die Luft. Sie lachte, während ich uns paar mal im Kreis drehte .
"Wie gefällt es dir? Sehe ich nicht hübsch aus?" fragte Junko aufgeregt, als ich sie wieder auf den Boden absetzte.
Ich grinste als sie sich um ihre eigene achse drehte, um mir ihr Gewand in voller pracht zu zeigen. "Du siehst bezaubernd aus."
"Wie eine Prinzessin?"
"Wie eine Prinzessin." sagte ich lächelnd und verbeugte mich spielerisch vor der Kleinen.
Sie lachte, doch auf einmal sah sie mich mit einem undefinierbaren blick an. „Wenn ich eine Prinzessin bin, dann bist du meine Leibwache."
Wieder schmunzelte ich, was bei Junko öfters der fall war, da sie meistens auf solche Kindlichen ideen kam.
"J-junko, hör auf damit. Oturan-san mag das sicher nicht." kam es von Tanija als auch sie zu uns kam.
"Ach was, ich fühle mich geehrt ihre Leibwache zu sein, Prinzessin Junko." erwiderte ich und legte meine linke Hand auf die Brust.
Junkos Augen strahlten. "Dann musst du mich aber auch den ganzen Abend auf deinen Schultern tragen."
Mit einem leichten grinsen, kniete ich mich vor ihr hin, dabei immer nach meine Hand auf der Brust gelegt.
"Wenn dies euer befehl ist, werde ich euch mit Freuden den ganzen Abend tragen."
Und so war es dann auch. Ein wild und vor aufregung zappelndes Mädchen saß auf meinen Schultern und gab lautstark die Befehle, wo ich hin laufen sollte.
Hinter mir konnte ich die ganze Zeit Mottomo und Kiba lachen hören, die es wohl sehr lustig fanden wie die Kleine mich herum kommandiert. Besonders wenn sie erst in die eine, dann aber in die andere Richtung wollte.
Aber wehr konnte es ihr verübeln, es gab so viele kleine Stände , die von schönen Laternen erhellt wurden, so viele schöne Angebote und leckereien die man Kaufen oder gewinnen konnte. Ein Paradies für jedes Kind. Besonders für eines, das nach meinen Informationen, das erste mal auf so einem Neujahrsfest war.
Den auch wenn Schnee lag und es kalt war, waren viele Menschen gekommen um das neue Jahr zu feiern.
"Da schau mal! Was haben die da?" fragte Junko und zeigte auf ein Mädchen und ihre Mutter die eine seltsame Laterne mit sich trugen.
Mottomo grinste. "Das sind Himmelslaternen, die werden wenn der Mond am höchsten steht und das Neue jahr beginnt angezündet. Man sagt das man während sie in die Lüfte steigen sich für das neue Jahr was wünschen kann und wenn man ganzer stark daran glaubt gehen diese Wünsche in Erfüllung."
"Wie schön, kann ... kann ich auch so einen haben?" fragte Junko vorsichtig und sah den Krieger an. Dieser lächelte. "Ich glaube da hinten habe ich einen Stand gesehen der welche verkauft. Wollen wir da mal hin?" Eifrig nickte die Kleine.

Am Stand angekommen, ließ ich Junko runter, damit sie sich mit ihren Kinderaugen die Laternen genau anschauen konnte.
Ich stand etwas abseits, froh darüber die Kleine von den Schultern zu haben. Neugierig sah ich mich um, einige Stände erinnerten mich an die Spiele die wir Daheim immer fürs neue Jahr vorbereitet und gespielt haben. Ohne dass ich es wollte, spürte ich wie ein gewisses Maß an Traurigkeit mich einnahm, denn auch wenn ich es oft unterdrücke, mache ich mir denn noch weiterhin Sorgen um meine Mutter.
//Ob sie wohl mitbekommen hat, dass er mich erwischt hat und wir nun Vermählt sind?// fragte ich mich, doch schnell schüttelte ich den Kopf. //Was heißt hier Vermählt!? Ich war paar Tage bei ihm bzw paar Wochen, das ist jetzt Vergangenheit! Ich sollte nicht mehr daran denken.// Auf einmal stach mir etwas ins Auge. Nicht mal einem Augenblick später, stand ich vor einem Stand auf dieses sich eine Schüsse gefüllt mit Feuer befand.
Faszinierend sah ich in die gelb roten Flammen. Neben der Schüssel sah ich einen klein Stapel an Holz, der zu kleinen schmalen Stecken geschnitzt worden war.
"Entschuldigung gute Herr. Sagt mir, für was das Holz und das Feuer?" Der ältere Mann grinste, nahm ein Holzstück und reichte es mir. "Denken sie an ihre größte Sorge oder ihr größtes Problem was sie verfolgt und ritzen sie es hinein. Dann werfen sie es, mit samt den Dämonen die damit zu tun haben ins Feuer." erklärte er.
Ich grinste, denn ich wüsste auf anhieb ein großes Problem, dass ich gerne den Flammen überlassen würde. Dankend nehme ich das Holzstück entgegen und fing an mit meinem Dolch, den ich immer an der Hüfte trug, den Namen der Person ein zu ritzen. 
Die Person die daran Schuld war, dass ich das neue Jahr nicht mit meiner Familie verbringen konnte. 
Die daran Schuld war, dass ich mich so oft verstecken und fliehen musste, das ich es selbst nicht mal mehr zählen konnte.
Die ich dank ihr, so viel unangenehme Sachen tun und erdulden musste. 
Diese Person, genau diese, will ich in diesen Flammen sehen.
Als ich fertig war den Namen ein zu ritzen, spürte ich wie ich leicht zitterte.
Diese Erkenntnis, dass die Erinnerungen mich so beeinflussten, machten mich wütend. 
Bisher konnte ich meine Gefühle zu diesem Thema sehr gut unterdrücken, doch jetzt sollte in diesen geritzten Buchstaben all mein Hass sich widerspiegeln.
>>Sasuke Uchiha << stand auf dem kleinen Holzstück, so wüst und fast unlesbar, als hätte ich das erste mal einen Namen ins Holz geritzt.
Ich sah es mir noch einmal an, bevor ich es ohne weiterem Zögern ins Feuer schmiss. 
Ein knistern war zu hören, während ich weiter dabei zu sah wie sich das Holz schwarz färbte und immer mehr von den Flammen verschluckt wurde, so das nur noch Asche übrig blieb.

Der Mond stieg immer höher und wir machten uns alle bereit. Die meisten Menschen suchten sich den höchsten Punkt der Bergstadt Sakujo aus, doch wir schauten dass wir relativ unten waren um die volle Pracht der ganzen Himmelslaternen zu sehen.
"Hier Oni-san, die haben wir für dich geholt." meinte Junko und reicht mir eine dieser Laternen. Ich lächelte sie an und streichelte ihr über den Kopf.
"Also gut dann gib mir mal eure Kerzen." sagte Mottomo und hielt uns seine Fackel hin. 
Sofort steckten wir die Kerzen in das Feuer, die daraufhin anfängt zu brennen. Junko rannte sofort zu ihrer Laterne und steckte sie in den dafür vorgesehenen Behälter.
Ganz hibbelig wartet sie darauf, dass auch wir das taten und uns neben ihr hin stellten. 
Mottomo machte noch die Fackel aus, bevor er zu uns kam, ebenfalls mit einer Laterne in der Hand.
Einige Zeit standen wir da, ich konnte es mir nicht verkneifen zu schmunzeln, als sich Junko ungeduldiges Gesicht sah.
Die laute Turmglocke erklang, gefolgt vom lautem Jubel der durch die ganze Stadt halte.
Erst einzelne und dann immer mehr Himmelslaternen steigen in die Lüfte und erleuchteten die ganze Stadt.
Gespannt sah das kleine Mädchen zu Mottomo.
"Gut, dann flüstert nun eure Wünsche der Laterne zu und lasst sie hinauf steigen. Passt jedoch auf das ihr sie nicht auspustet." meinte er.
Schon sah man wie Junko, ganz vorsichtig zu der Laterne sprach und sie mit einem grinsen los lies. Langsam schwebte diese in die Höhe, zu den anderen Tausend stück.
Auch die anderen flüsterten ihrer Laterne was zu und ließen sie in den Himmel aufsteigen.
Ich jedoch sah auf die kleine Kerze, die in der Lampe brannte. Ich wusste was ich mir wünschen würde, aber dieser Wunsch begleitete mich seit jeden Tag und bisher wurde er nie erfüllt.
Langsam beugte ich mich zu der Laterne und schloss meine Augen.
Sofort sah einen jungen Mann mit blondem Haar, blauen Augen und ein fettes Grinsen im Gesicht.
"Bitte." flüsterte ich und ich spürte wie sich mein Herz schmerzhaft zusammenzog. "Bitte bring mir meinen Bruder zurück und las ihn heil und wohl auf sein, da wo er jetzt ist."
Langsam öffnete ich meine Augen und ließ die Laterne los.
Schweigend sah ich wie sie mit diesem Wunsch, der mir alles bedeutet, davon flog. 
"Bitte, lass mich ihn wieder sehen ... ein einziges mal."

⚜ Die Goldenen KettenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt