Point of View Victor
Kaum betraten wir das Dinner von Molly, strömte mir dieser unglaublich angenehme Geruch von frisch gemachten Kaffee entgegen. Das "Molly's" hatte einfach den besten Kaffee überhaupt.
Ich spürte wie auch Trace neben mir, sich merklich entspannte als er einatmete.
Ohne große Umschweife setzten wir uns in eine gemütliche Ecke. Selbst Steve schien einen Tick zufriedener, als er sich in die gemütliche grün bezogene Eckbank sinken ließ. Es dauerte keine zwei Minuten da war auch schon eine Kellnerin herbei geeilt. Wir alle wussten direkt was wir wollten und das Bestellen dauerte nicht lange. Etwa zehn Minuten später hatten wir unsere Bestellung vor uns stehen.
„Also gut." Meinte Trace ernst und das angenehme Ambiente rückte in den Hintergrund. „Irgendwas läuft an der Sache anders. Es ist unnormal. Ich hab vorher Gegenstände berührt die in Verbindung mit der Tat waren, doch ich sah nichts. Rein gar nichts. Auch Zed's Fähigkeiten und die der Anderen funktionieren nicht. Mein Instinkt sagt mir, das ein anderer Savant hier seine Finger im Spiel hat." Seine Stimme war leise und ruhig. Nachdenklich nahm ich einen Schluck Kaffee.
Trace's Fähigkeit die Vergangenheit von Gegenständen durch eine Berührung zu sehen, war eigentlich nicht zu umgehen. „Wie soll jemand deine Fähigkeit umgehen?" Fragte ich leise um keine Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. „Ich denke das ist die entscheidende Frage Vic."
„Ein anderer Savant." Murmelte Steve als könnte er es nicht richtig glauben und schüttelte dabei ungläubig seinen Lockenkopf. Er würde es vermutlich nie offen zugeben. Aber die Savants machten ihm Angst und ihre oder besser unsere Existenz war für ihn schwer zu akzeptieren. Die Tatsache dass es Verbrecher gab mit Fähigkeiten die an Zauberei grenzten, war aber auch erschreckend. Savants waren oft unberechenbar. „Die Sache wird sicher schwer." Äußerte sich Trace nach kurzem Schweigen, wie als hätte er den gleichen Gedankengang wie ich.
„Wir kriegen den Fall trotzdem gelöst." Stellte ich klar. Es würde zwar eine Herausforderung sein, aber kein unlösbares Problem. Traces Blick wandelte sich in Missbilligung und er erwiderte beinahe augenblicklich zornig.
„Vic, nimm die Sache ernst. Du bist manchmal zu überheblich. Wir wissen nicht was dieser Savant alles kann oder ob er alleine ist. Wenn wir nicht aufpassen schmücken unsere Schädel bald irgendein Monument." Der Savant könnte eine Sieben sein. Setzte er seine Mahnung an mich telepathisch fort. Steve nippte währenddessen an seinem Kaffee und seine Haltung verriet, dass er sich am liebsten nicht in die Schusslinie begab.
Gereizt wollte ich das Gespräch mit meinem Bruder nun auf die telepathische Ebene verschieben, doch genau in diesem Moment klingelte mein Handy.
Ich warf einen kurzen Blick auf das Display. Die Nummer verriet mir dass der Anruf von Zuhause kam. Ich atmete einmal tief durch um nicht zu gereizt zu klingen und nahm ab.
Noch bevor ich „Hallo" sagen konnte, sprudelten mir die panischen Worte meiner Mutter Karla entgegen. „Victor geht es dir gut? Ich habe dich gesehen." In einer Vision, wusste ich. „Ja, Mum mir geht es gut. Beruhig dich." Meine Mutter neigte nicht zu panischen Ausbrüchen, und ich fragte mich einen Moment, ob ich ernsthaft wissen wollte, was sie gesehen hatte. „Ich möchte dass du und dein Bruder sofort nach Hause kommen. Ich will darüber nicht am Telefon reden. Beeilt euch, aber passt auf euch auf." „Mum, ich und Trace müssen noch arbeiten. Und ich hab leider keine Zeit zu euch zu fahren." Ihre Stimme wurde plötzlich herrisch.
Allein diese Tatsache, veranlasste mich dazu ihr am liebsten Folge zu leisten. „Ihr müsst auf euch aufpassen. Seid vorsichtig. Und kommt sobald ihr könnt. Keine Umwege. Keine Widerrede." Etwas langsamer fügte sie hinzu. "Ich weiß nicht warum, aber irgendwas stimmt nicht. Ich habe Lücken in meinen Visionen, die ich nicht erklären kann. Vielleicht werden meine Fähigkeiten einfach nur schwächer. Aber es scheint mir ein bisschen so, als seid ihr auf dem besten Weg zu etwas, dass meine Visionen blockiert." Einen kurzen Moment war ich wie erstarrt. Unsere Mutter, hatte uns (mich und meinen Brüdern, und vermutlich auch meinem Dad) schon öfter vor Unheil bewahrt.
Es hatte etwas Unheilvolles, sie nun direkt die Sorge aussprechen zuhören. Vermutlich würden Trace und ich doch noch einen kurzen Besuch bei unseren Eltern abhalten.
Trace schaute mich besorgt an und ich schaute besorgt zurück. Telepathisch erklärte ich ihm. Mum hatte eine Vision. Oder besser ein Problem damit. Es scheint was Ernstes zu sein. Sie war panisch und will dass wir sofort heim kommen. Sie macht sich offensichtlich ernsthafte Sorgen um uns. Wir sollten uns beeilen.
Trace nickte knapp. Ich wand mich Steve zu, der mittlerweile an einem Bagel knabberte. „Steve. Trace und ich haben was zu erledigen. Ruf mich an, sollte sich was Neues im Fall ergeben." „Mach ich Partner." Erwiderte er kauend, und ich hätte meinen Frust am liebsten an ihm ausgelassen und ihn angeschrien. Aber es kam anders.
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Persuading Prudence
FanficVictor ist ein Savant, der vergeblich versucht seinen Seelenspiegel zu finden. Die Tatsache dass er dabei auf voller Linie zu versagen scheint, macht ihm schwer zu schaffen. Er wird immer rauer und abweisender. Prudence will ihren Seelenspiegel nich...