Did you forget?

217 14 1
                                    

*Nina

Mit einem leichten Schwung drückte ich mich von dem gläsernen Terrassentürrahmen ab, hob mein Kleid etwa bis zu meinen Fußknöcheln an, machte einen großen Schritt über den Türabsatz und ging mit kleinen unsicheren Schritten auf Melinda zu.

Sie lehnte sich mit ihren Unterarmen auf der Umrandung der Terrasse ab.

Als sie die Geräusche meiner Schuhe hinter sich wahrnahm, drehte sie sich um. Ich lächelte sie freundlich an. Auch sie lächelte mich an. Und das erste Mal hatte ich das Gefühl, vor der Melinda zu stehen, die ich damals kennen gelernt hatte. Ich merkte es an der Art wie sie mich anlächelte. Daran wie sie sich verhielt. Ihre Körperhaltung. Die Nervosität, das nachdenkliche Gesicht.

Sie sah wunderschön aus. Melinda war wundervoll zurecht gemacht. Ihr Haare fielen ihr leicht über die Schulter und waren nur an den Seiten zusammengesteckt. Und ihr Gesicht sah ebenfalls fantastisch aus. Das leichte Make-up passte perfekt zu dem Rest.

Ihr Kleid war kurz, nicht so ein langes, was sie ihren Brautjungfern ausgesuchte hatte. Es passte perfekt zu ihrer Figur.

http://www.polyvore.com/13/set?id=58982926 

Ich schätze ihr Outfit war das einzigste was wirklich zu einem Standesamt passte. Es war nicht übertrieben, so wie alles andere hier.

Ohne schlechtes Gefühl im Magen legte ich meine Arme um ihren schlanken Körper und nahm sie fest in den Arm. Sie schien verwundert, denn nur zögerlich erwiderte sie meine Umarmung.

Während wir hier so standen, spürte ich wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Mir wurde so einiges bewusst. Wie nah ich an allem dran war. Wie schnell die Zeit verging und ich nichts dagegen machen konnte.

Melinda bemerkte sie als wir uns aus der Umarmung lösten.

Fragend schaute sie mir tief in die Augen, wischte mir zärtlich mit den Fingern die herunterlaufenden Tränen weg.

Es war erstaunlich wie anders sie war, wenn weder die anderen Mädchen, noch Logan da waren. Wenn sie ganz alleine war, war sie noch genau die selbe Person, die ich früher als meine Freundin bezeichnen konnte. Ich war mir ziemlich sicher, dass ihr der ganze Ruhm, durch die Rolle in Big Time Rush zu Kopf gestiegen sein musste.

Doch in diesem Moment war sie die Alte und ich war unglaublich froh darüber.

Denn die ganze Zeit hatte mir eine Freundin gefehlt, doch trotzdem wusste ich, das eine Freundschaft zwischen uns beiden unmöglich war. Zu viel ist vorgefallen.

„Du bist nicht besonders glücklich, oder?“, stellte sie schließlich fest. Ich schüttelte den Kopf. Unsicherheit breitete sich in ihr aus.

Wir drehten uns in Richtung Geschehen. Alles war fertig. Es war noch eine knappe halbe Stunde Zeit. Eine halbe Stunde bis zum Ende. Meinem Ende.

Die ersten Gäste hatten sich bereits einen Platz gesucht. Leute, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Die ersten beiden Reihen waren reserviert.

„Ich habe mir das alles viel leichter vorgestellt.“, gestand ich ihr schließlich.

Besorgt schaute sie mich an. Sie wusste ganz genau wovon ich sprach und es war selbstverständlich das sie sich Sorgen machte. Aber nicht um mich. Sie machte sich um ihre Beziehung Sorgen und auch das war verständlich. Ich nahm es ihr nicht übel.

„Keine Sorge, ich will immer noch nichts von Logan.“, log ich mit schwerem Herzen.

„Aber, was...“, wollte sie mehr wissen.

Ich zuckte schwer mit den Schultern.

„Das ist alles trotzdem ziemlich schwer für mich.“

Mit einem schwachen Lächeln schaute ich sie an.

Someone like youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt