Fünfunddreißig

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Mason

Es war der Morgen nach der Party die bei Bones stattfand. Als ich richtig wach wurde, bemerkte ich dass in meinem Gesicht ganze viele lange blonde Haare waren, die eindeutig nicht mir gehörten. Ich legte sie alle auf die Seite, weil ich nicht wirklich darauf stand Haare zu essen. Und ich wusste auch genau wer der Besitzer war. Es war Jen, denn nebenbei hatte ich auch ziemlich wenig Platz in meinem eigenen Bett und sie hatte einen Arm um mich geschlungen. Zwar konnte ich mich nicht mehr an alles des gestrigen Abend erinnern, doch das brauchte ich auch nicht wirklich. Denn es war logisch, dass wir miteinander fickten. Das taten wir fast immer nach solchen Parties. Und ich konnte noch nicht mal sagen ob es gut war oder nicht- ich wusste es einfach nicht mehr. Doch das war nicht nötig, denn bisher konnte ich sie immer befriedigen und unser Sex war eigentlich immer ziemlich geil. Irgendwas war an ihr, dass ich immer wieder mit ihr ins Bett ging, ohne eine Beziehung einzugehen. Das war eher selten bei mir. Entweder ganz oder gar nicht- entweder eine Beziehung mit allem drum und dran oder nur One Night Stands. Aber nicht dieses Freundschaft Plus. Vielleicht war es die Art wie sie sich an mich ranmachte, wie Jen mir zeigte wie sehr sie mich wollte oder mich geil machte. Auf jedenfall fiel es mir immer wieder schwer die Finger von ihr zu lassen. Was andersrum wohl auch so war.
Auch wenn ich gestern ziemlich viel gesoffen hatte, hatte ich heute das Glück mit keinem Kater aufzuwachen. Doch etwas anderes schlich sich in meine Gedanken, was mir etwas Kopfschmerzen bereitete. Das war Chloé. Eher wie sie sich verhalten hatte. Warum führte sie sich wie die letzte Bitch auf? Vor allem wenn Jen in der Nähe war. Ich kannte Chloé schon fast mein ganzes Leben lang, aber so hatte ich sie noch nie erlebt. Dieses bitchtige, die Anfeindungen mir und Jen gegenüber. Auch wenn ich genau wusste, dass sie dieses Verhalten am nächsten Tag bereuen wird, kann ich auf diese Chloé verzichten. Ich wusste nicht, warum sie so krass auf Jen reagiert, vielleicht hatte sie Angst, dass sie ihren Platz einnimmt oder was auch immer zum Teufel in ihr vorging. Ich wusste nur, dass mehr dahinter stecken musste als das was sie preisgab. Und das machte mich wütend und provozierte mich. Da ich zum einen davon nicht wusste, aber sie auch nicht mit mir sprach. Da war sie einfach ziemlich dickköpfig. Doch ich grübelte nicht länger darüber nach, denn es würde sich am Ende eh wieder klären. Vielleicht hatte sie auch irgendwelche hormonelle Schwankungen, ihre Tage oder so- wie Frauen eben sind.
Nachdem ich mich endlich aus meinem Bett gequält hatte, ging ich in den Nebenraum, um mir was anzuziehen- schließlich war ich ja nackt. Außerdem wollte ich ein wenig Sport machen. Als ich mir Shorts, eine Jogginghose und ein Shirt angezogen hatte ging ich zurück in mein Schlafzimmer. Mein Blick fiel auf das Bett, indem Jen immer noch seelenruhig schlief. Zum Glück. Denn ich hatte nicht wirklich Bock auf morgendlichen Smalltalk, was bei Morgensex natürlich anders aussah. Auf dem Boden entdeckte ich meine Hose, die ich gestern anhatte und in der ich mein Handy hatte. Ich hob diese auf und holte es raus, um zu gucken ob ich Nachrichten hatte. Doch es war nichts wirklich wichtiges dabei. Noch nicht mal Meredith hatte mir geschrieben, obwohl heute doch diese Charité Gala war, zu der ich unbedingt gehen sollte. Sonst nervte sie mich schon morgens mit dem Ablaufplan. Aber wer weiß was sie gestern gemacht hatte, vielleicht hatte sie mal wieder einer dieser Tinderdates und wurde mal wieder durchgevögelt- sie brauchte das definitiv für ihre Laune. Also steckte ich mein Handy in die Hosentasche, nahm mir meine Beats Kopfhörer vom Schreibtisch und ging in meinen eigenen kleinen Fittnessraum.

Nachdem ich mich ausgepowert hatte, ging ich in meine Küche zum Kühlschrank und holte meine eine große Wasserflasche raus, die ich an meine Lippen ansetzte und exte. "Du sollst nicht immer aus der Flasche trinken" hörte ich plötzlich eine ziemlich vertraute strenge Stimme hinter mir. Es war noch eine Frau die mich in den Wahnsinn trieb- meine Mutter. So langsam bereute ich echt, dass ich ihr einen Schlüssel zu meiner Wohnung gegeben hatte, denn sie hing hier mehr rum als in unserer anderen Wohnung. Erst jetzt schloss ich den Kühlschrank und sah sie dahinter, wie immer perfekt gestylt. "In meiner Wohnung darf ich ja wohl machen was ich möchte." meinte ich grinsend und küsste sie auf die Wange. "Was machst du eigentlich schon wieder hier?" fragte ich sie, während ich zum Schrank ging und zwei Gläser rausholte, diese stellte ich auf die Theke, Wasser einschüttete und setzte mich anschließend auf einen Hocker. Meine Mutter tat es mir gleich und setzte sich gegenüber. "Ich wollte dich nur nochmal an die Gala erinnern, damit du es nicht vergisst. Und da Meredith ja heute ihren freien Tag hat muss ich ja sichergehen, dass du deine Termine ein hältst." Während sie sprach verdrehte ich die Augen. "Verdreh nicht immer die Augen, Mason Kingston. Das ist unhöflich. Sonst komme ich öfter nach New York." drohte sie mir mit dem Finger, doch ich wusste das sie es nicht wirklich ernst meinte. Denn auf ihrem Gesicht zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. "Mom, ich werde schon daran denken, keine Angst. Ich möchte ja den neusten Gossip nicht verpassen." zog ich ironisch auf und nahm einen Schluck Wasser aus dem Glas. "Sollen wir dich nachher abholen?" Und als Antwort nickte sie nur. "Danke mein Schatz, ich möchte dich auch nicht länger stören. Du hast ja schließlich Frauenbesuch." mit diesen Worten stand sie vom Stuhl auf und ich schaute meine Mutter nur perplex an. Sie konnte gar nicht wissen, dass Jen da ist, denn wir hatten keine sichtbaren Spuren hinterlassen und seitdem ich wach bin auch keine Töne von sich gegeben. "Woher zum Teufel weißt du das?" sprach neugierig einfach frei raus. "Ach, nennen wir es Mutterinstinkt. Außerdem kenne ich dich Liebling. Normalerweise würdest du nie so früh Sport machen, wenn du alleine wärst. Außerdem hast du ziemlich viel Energie, wie dein Vater früher immer wenn wir du weißt schon." sie machte eine kurze Pause und schon bekam ich Bilder in mein Kopf, die ich nicht mehr so schnell loswerden würde. Doch bevor ich etwas erwidern konnte quetschte sie mich auch schon aus. "Wer ist es denn? Kenn ich sie? Ist es Chloé?" fragte sie fast schon euphorisch und ich verdrehte schon wieder meine Augen, ich konnte gar nicht anders- dafür erntete ich natürlich einen strengen Blick meiner Mum. "Nein, ist es nicht. Wie oft soll ich dir eigentlich noch sagen, das wir nur Freunde sind?" gab ich leicht genervt von mir- wie gesagt eine Frau die mich in den Wahnsinn treibt. "Das sah aber an dem Morgen anders aus, an dem ich hier war. Außerdem finde ich sie ziemlich süß." "Schön für dich, dann treff dich doch mit ihr auf einen Kaffee, aber wir sind nur Freunde und nichts weiter." erklärte ich ihr, wahrscheinlich vergebens. "Ist diese Jenna?" hörte ich ihr Stimme und ich sah in ihrem Gesicht an, dass sie nicht wirklich begeistert von der Vorstellung ist. Denn ihr Lachen verschwand aus jeglichen Gesichtswinkeln und sie zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Und wenn, dann würde es dich nichts angehen." so weit würde es noch kommen, dass ich mit meiner eigenen Mutter mein Sexleben ausdiskutiere. Natürlich wusste sie, wen ich über Nacht hier hatte deshalb hörte sie nicht auf mir auf die Eier zu gehen und predigte "Fange nie was mit deinen Kollegen an, hab ich dir doch immer gesagt. Das gibt am Ende immer nur Zoff, auch wenn es für die Publicity gut ist. Außerdem passt sie einfach nicht zu dir Schatz. Sie hat nicht das gewisse Etwas, bei ihr wirkst du nie so richtig glücklich. Ich finde ja, dass Chl.." "Mum, wir sehen uns nachher. Ich muss noch duschen." unterbrach ich sie einfach, auch wenn ihr das gar nicht gefiel. Aber so einen Scheiß musste ich mir nicht länger anhören, auch wenn sie es nur gut meinte. Doch es war noch einer der Gründe warum ich froh war, dass sie so weit wegwohnten. Denn Mom mischte sich einfach viel zu viel in mein Leben ein, analysierte und bewertete jeden meiner Schritte- es reichte schon, dass Meredith dies tat. Deswegen musste ich sie stoppen und begleitete sie in den Flur, wo wir uns auch verabschiedeten. Nachdem die Tür ins Schloss fiel war ich froh, sie los zu sein. Sie war manchmal echt anstregend. Anschließend ging ich in mein Bad um zu duschen, die hatte ich nämlich bitter nötig.
Nachdem ich geduscht hatte, stand ich mit einer frischen Jogginghose und einem Shirt in der Küche. Jetzt musste ich mir endlich etwas zu essen machen, denn ich hatte echt Kohldampf. Normalerweise hatte ich Personal für sowas, doch sie hatten am Wochenende frei da ich oft nicht zuhause war und mir auch mal was selber zu essen machen konnte. Heute entschied ich mich für Rührei mit Bacon, vorsichtshalber machte ich für Jen etwas mit, die hoffentlich bald wach werden würde. Wenn ich würde ich schon mal essen, ich konnte einfach nicht mehr warten. Doch ich musste nicht lange warten, da spürte ich auch schon zwei kalte Hände, die sich unter mein Shirt schoben und sich an meinem Körper wärmten. Jen presste ihren zierlichen Körper gegen meinen und sie küsste mich auf meinem Nacken. "Guten Morgen Champ, ich habe dich eben im Bett vermisst." säuselte sie mir ins Ohr. "Ich hatte keinen Bock zu warten bis du wach wirst, außerdem wollte ich Sport machen." erklärte ich ihr nüchternd. "Außerdem hättest du so länger auf deine Eier warten müssen." Ich fing an zu grinsen über die Doppeldeutigkeit. "Hm, deine hätten mir auch gereicht. Hätte ich sogar lieber, am besten gleich jetzt und hier." und schon bemerkte ich, wie Jen an meinem rechten Ohr knabberte. So sehr sie mich jetzt anmachte und antörnte, musste ich erstmal was in den Magen kriegen bevor ich sie mir nochmal vornahm. "Also was sagst du?" hakte sie nach. "So verlockend es klingen mag, aber ich muss jetzt erstmal was essen, danach können wir gerne nochmal darüber reden." ich drehte mich grinsend und löste mich auf Jens Griff, der die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand. Entweder weil ich sie gerade abgewiesen hatte oder weil ich mich aus ihrem Griff gelöst hatte, aber mein Bedürfnis nach Essen zu stillen war zurzeit größer als das nach Sex. Auch wenn sie es mir schwer machte, denn Jena trug lediglich ein Höschen, sowie einen Hoodie von mir, der geradeso ihren prallen Arsch bedeckte. "So setzt dich, es gibt essen." forderte ich sie auf, damit sie nicht noch mehr schmollen konnte. Sie folgte meiner Anweisung und ich tat es ihr gleich, nachdem ich die Pfanne mit den Eiern auf den gedeckten Tisch stellte. Das Frühstück verlief überwiegend ziemlich ruhig, wir saßen uns gegenüber und Jena stellte ihren Fuß auf meinem Stuhl ab, der zwischendurch mal auf meinen Oberschenkel wanderte. Ich war froh nicht so viel reden zu müssen. "Wo war Chloélein, denn gestern Abend noch?" fragte sie mich plötzlich und ich zuckte nur mit den Schultern, ich wusste wirklich nicht wo sie war. Doch es wunderte mich warum Jen jetzt davon anfing, wie sie darauf kam. "So wie die gestern Abend drauf war, ist sie wahrscheinlich ziemlich schnell abgehauen. Wäre ich auch, wenn ich so bitchtig wäre." antwortete ich ihr. Denn ich war immer noch nicht wirklich gut auf sie zu sprechen, auch ich sie seit gestern Abend weder gesehen noch gesprochen hatte. Doch ihr Verhalten ging mir ziemlich auf die Nüsse und ich war auch wütend. Chloé hatte sich absolut unfair gegenüber Jen und mir Verhalten, auch wenn ich damit Jens Reaktion nicht in Schutz nehmen wollte doch das ging gar nicht. Zumal ich ihr nichts getan hatte, ich hatte nur entsprechend darauf reagiert. "Sie war einfach nicht gut drauf, wahrscheinlich eifersüchtig auf mich. Du kennst das doch, jeder hat mal einen schlechten Tag." verteidigte Jen, sie ganz schön. Auch wenn es mich stutzig machte, aber Jen war nicht so eine schlechte Person wie Chloé immer dachte. "Du brauchst sie gar nicht vor mir zu verteidigen. Ihr Verhalten gestern Abend war einfach scheiße. Und ich wüsste auch nicht wieso sie eifersüchtig sein sollte." gab ich aufbrausend zurück, ich wusste nicht wieso mich das ganze so abfuckte. "Wenn du in deinen besten Freund verknallt wärst und der eine andere zur Party mitbringt und mit ihr rummacht wärst du auch eifersüchtig." und ich verstand nur Bahnhof was Jena dort redete, deswegen schaute ich sie einfach nur verwirrt an. "Was willst du mir jetzt damit sagen?" fragte ich sie. " Chloé ist in dich verschossen." Jena blieb dabei ganz gelassen, als wäre es das normalste auf der Welt. Doch ich dachte, ich hätte ich mir verhört. "Sie ist was?!" "Oh, ich dachte du wüsstest das. Das tut mir leid." tat die Blondine mir gegenüber ganz unschuldig naiv. Deswegen hatte sie mit diesem Thema angefangen. Ob es Absicht war oder nicht, aber sie hatte gerade eine Bombe platzen lassen. Da ich es nicht glauben konnte fing ich einfach an zu lachen. "Nein, sie ist nicht in mich verknallt. Wir sind beste Freunde das wars aber auch." Das ganze war doch ein schlechter Scherz von ihr. Ich war ziemlich überfordert mit der Gesamtsituation, deshalb der Stimmungswechsel. "Wenn du meinst." Jen zuckte mit den Achseln. "Aber ich habe gestern mitbekommen, wie Chloé und Sarah darüber gesprochen haben." Es machte mich etwas stutzig, aber da muss Jen sich bestimmt verhört haben. Ich hätte es doch gemerkt, wenn Chloé sich in mich verliebt hatte. Außerdem hätte sie es mir gesagt. Spätestens nachdem wir miteinander gefickt haben, als wir nochmal miteinander gesprochen haben. Und sie würde sich ganz anders verhalten oder? Doch anderseits gab es schon die ein oder andere Situation die verdächtig war. Der erneute Kuss, die Blicke die sie mir manchmal zuwarf und wie sie sich Jen gegenüber verhielt. Doch das konnte auch andere Gründe haben, wir waren so eng miteinander befreundet, dass es schon mal sein konnte sich zu küssen und so. Verdammte scheiße, ich wusste einfach nicht was ich davon halten soll, es verwirrte mich. In meinem Kopf ging ich sämtliche Situationen durch, doch ich fand keine eindeutige. Doch ich musste heute Abend mit ihr sprechen, das war klar. Ich konnte das einfach nicht weiter machen, musste einfach wissen ob Jen Recht damit hat. Auch wenn ich mir meinen Gefühlen sicher war und nicht mehr als Freundschaft für sie empfand.
"Mason?" rief Jen etwas genervt und schnipste mit ihren Fingern vor meiner Nase, was mich aus meinen Gedanken holte. Normalerweise war ich kein Typ der nachdenklich war, schweifte auch nicht ab oder war nicht mehr der Sache. Das konnte ich mir in meinem Job nicht leisten, aber das ging nicht aus meinem Kopf. "Also was ist denn jetzt mit unserer zweiten Runde?" flirtete sie wieder mit mir und rutschte auf ihrem Stuhl herum. Während ihr Fuß immer höher kroch und meinen Eiern gefährlich nah kam. Doch mir war die Lust aufs vögeln vergangen, seitdem ich das von Chloé wusste- oder auch nicht. Das beschäftigte mich mehr als alles andere. Selbst Sex konnte es nicht wett machen, der würde nur grausam werden. "Ach ja das, verschieben wir auf wann anders okay? Ich muss noch viel erledigen bis heute Abend." nahm ich als Ausrede, stand auf und deckte schon mal ein paar Sachen ab, die ich in die Spülmaschine stellte. Somit lies ich Jen dort alleine sitzen, die ziemlich abgefuckt aussah und ihre Arme vor der Brust verschränkte. Doch mir war es egal, ich konnte darauf verzichten. Und verkraftete es auch wenn sie sauer auf mich war. Ich ließ sie einfach schmollen. Denn mir war es wichtiger erstmal einen klaren Kopf zu bekommen als einer Frau das Bedürfnis nach meinem Schwanz zu stillen. Auch wenn Jen jetzt beleidigt war, sie würde sich auch wieder beruhigen.

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