Sechsundvierzig

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Chloé

Ich versuchte irgendwie im Gemenge die Aufmerksamkeit des Barkeepers zu bekommen. Es war gar nicht so einfach da echt viel los war. Natürlich waren die Menschen hier an Silvester auch auf den Straßen. Und ich hatte vergessen, dass mich nicht jeder kannte so wie zuhause- bei sowas definitiv ein Nachteil. Ich hatte keine Ahnung wie ich überhaupt her gefunden hatte, geschweige denn an der langen Menschenschlange vorbeikam. Denn Brad hatte Recht, ein Taxi zu finden war zwecklos. Also war ich den ganzen Weg von Notting Hill in die Innenstadt gelaufen und bin mit der Underground gefahren. Und ich kannte diese Stadt nicht gerade wie meine innere Westentasche. Trotzdem hatte ich es ins Velvet Room geschafft, welcher einer der angesagtesten Clubs in London war. Doch das konnte ich nicht beurteilen, denn ich hatte weder sonderlich auf die Musik, die Location noch auf die Menschen, die hier feiern geachtet. Alles um mich herum interessierte mich nicht wirklich. Ich hatte nur ein Ziel ich wollte, dass das alles aufhört. Der Schmerz den Mason verursacht hatte, die Wut die ich empfand wenn ich daran dachte und doch die unendliche Leere, die ich in mir fühlte. Es war als hätte mir jemand mein Herz ausgerissen, als würde es gar nichts mehr existieren. Doch vor allem wollte ich, dass ich aufhörte darüber zu denken, mir den Kopf zu zerbrechen. Die Bilder die ich im Kopf hatte, von Mason und Jen wie sie glücklich zusammen Silvester feiern, sich verliebt ansehen, sich berühren und sich küssen. Wie sie sich die Klamotten vom Leib reißen um mehr zu tun. Und wie sie sich lustig darüber machen wie sie mich verarscht hatten, es war alles nur ein Spiel gewesen das wusste ich jetzt. Aber nicht nur das, sondern auch die Erinnerungen die ich hatte. Immer wieder tauchten Bilder vor meinem geistigen Auge auf, schöne Momente aber auch in denen wir Streit hatten. Er hatte nur mit meinen Gefühlen gespielt, mir immer wieder Hoffnungen gemacht um mich dann am Boden zu sehen. Wahrscheinlich machte ihn das geil, die Macht über mich zu haben. Entscheiden zu können, wie tief ich sinken konnte. Ich war Mason vollkommen unterlegen, wahrscheinlich hätte ich alles gemacht das er sich für mich entscheidet. Er bedeutete mir so viel und jetzt bezahlte ich dafür den Preis, dass ich einen Menschen so vertraut hatte. Ich hatte geglaubt Mason in und auswendig zu kennen, seine Schwächen und auch wenigen Fehler. Doch jetzt wurde mir bewusst, dass ich ihn gar nicht kannte. Den Mason, den ich gekannt habe hätte sowas nicht abgezogen- doch Menschen ändern sich. Jetzt konnte ich eins und eins zusammen zählen, es ergab einen Sinn. Das gelöschte Foto, keine Nachrichten von ihm, einfach alles hatte einen Grund- Jen.

Jetzt stand ich hier an der Bar und brauchte noch mehr um meinen Schmerz zu betäuben, etwas was mich vergessen lassen konnte. Zwar hatte ich im Club schon einige Drinks, doch das reichte nicht aus, mein Verstand war immer noch zu klar. Ich wollte nichts mehr fühlen. "So wird das nichts, Miss America." hörte ich plötzlich eine dunkle Männerstimme neben mir. Ich drehte mich in die Richtung und sah den jungen Mann mit hochgezogenen Augenbrauen skeptisch an. Mich schaute zwei dunkelbraune, in dem Licht fast schwarz wirkende Augen glänzend an. Ich schaute mir mein Gegenüber etwas genauer an. Die braunen Haare waren nach oben sowie zur Seite gegeelt, trotzdem fielen ihm einige Strähnen ins Gesicht. Auch sein Outfit war nicht besonders spektakulär. Der junge Mann trug ein hellblaues Hemd von Ralph Lauren, dazu eine helle Chinohose und dunkelbraune Loafers. Doch hatte er an sich, was ihn für mich interessant machte. Das ich ihm antworten würde, auch wenn es nur dafür gut war einen Drink zu bekommen. "Ach ja? Und was soll ich sonst machen? Wenn er so lahm ist wie eine Kröte." antwortete ich ihm fordernd zurück und verdrehte die Augen. Daraufhin grinste er nur und kam ein Stück näher bevor er sprach. "Erstmal sollte so eine hübsche junge Dame sollte nicht alleine an der Theke stehen und sich um ihre Drinks selbst bemühen. Ich weiß ja nicht wie es bei euch in den USA ist, aber hier laden die Kerle die Damen ein. Wir sind ja Gentlemen. Und zweitens stehst du in der falschen Ebene. Du solltest dort oben im VIP- Bereich sein, dir die Drinks von ausgeben lassen, Miss America." er schenkte mir wieder dieses Grinsen und startete einen ersten Annäherungsversuch, indem er seine Hand zufällig über meine Hüfte gleiten ließ und auf meinen Arm legte. "Vielleicht bin ich ja gar nicht allein." forderte ich ihn flirtend heraus und erwiderte sein Grinsen, dabei musterte ich ihn. Mein Gegenüber beugte sich vor, sodass er meinem Gesicht ziemlich nah war. "Doch das bist du Baby. Sonst würdest du jetzt auf der Tanzfläche stehen und ein anderer würde dir die Getränke besorgen." "Stimmt, einer der reichen Säcke die mit ihrem Hintern oben eh nur auf dem Sofa sitzen und die Mädchen begaffen, würde mir jetzt etwas ausgeben, wenn ich nicht mit dir quatschen würde." ich wollte ihn ein bisschen aus der Reserve locken und nicht anfangs schon ein offenes Buch sein, denn dieses Spiel lenkte mich tatsächlich von meinen Gedanken ab. "Oder ich, Miss America." Daraufhin nickte ich ihn nur lächelnd an und nahm seine Einladung an. Es war meine Chance den Abend ohne daran zu denken was geschehen ist. Momentan war mir auch egal was morgen war, es zählte für mich jetzt nur der Moment. Und im Moment wollte ich nichts mehr als meinen Kopf leer zu kriegen, an nichts mehr zu denken, in der Hoffnung das der Alkohol die Erinnerungen, Gedanken und Gefühle benebelt. Ich spürte seine Hand jetzt auf meinem Rücken, er schob mich durch den Raum zu den Treppen die hoch gingen. Sofort ließ uns der Muskelprotz im schwarzen Anzug durch und wir gingen die Treppen hoch zu seinem Tisch. Dort saßen noch drei weitere Typen, so wie zwei Mädels. Die Jungen sahen alle ein paar Jahre älter aus als ich und die zwei Mädchen waren schätzungsweise gleich alt wenn nicht sogar jünger. "Miss America, das sind meine Buddys Oliver, Joshua und Charles mit ihren Bekanntschaften. Leute, das ist Miss America." stellte er uns grinsend vor. Doch außer Charles , der mir zu lächelte nahm keiner wirklich Notiz von uns, die beiden Kerle waren zu sehr damit beschäftigt mit den Weibern zu flirten und rum zumachen. Zur Begrüßung hoben sie nur die Hand. "Chloé, reicht auch." verbesserte ich ihn lächelnd und setzte mich zu ihm auf die Couch. "Miss America gefällt mir aber besser, Chloé." er schaute mir in die Augen und schob ihm nächsten Moment eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, hinter das Ohr. Eine Geste mit der ich nicht gerechnet hätte, ich hatte ihn nicht für einen liebevollen Typen eingeschätzt. "Verrätst du mir auch deinen Namen, oder muss ich ihn über deine Freunde auf Instagram herausfinden, English Boy?" ich grinste ihn schief an und spielte sein Spiel mit, dabei legte ich eine Hand auf seinen Oberschenkel. "Wie unhöflich von mir. Du darfst mich auch Cole nennen." und Cole schenkte mich wieder dieses Lächeln während wir uns in die Augen schauten. Bis er sich zu mir rüber beugte, ich wusste was er vor hatte also wich ich im geschickt aus. Und legte ihm meinen Zeigefinger auf seine geschwungenen Lippen. "Nicht so schnell, ich denk du bist ein Gentleman?" jetzt war ich diejenige, die sich zu ihm rüber beugte um ihm diese Worte ins Ohr zu flüstern. Anscheinend kam Cole mit der Abfuhr klar, denn er nickte nur grinsend. "Also ich geh uns beiden Hübschen was zu trinken holen." antwortete er stattdessen, ich zog meine Hand von seinem Bein zurück und unsere Blicke lösten sich erst als er aufstand. Für einen kurzen Moment fragte ich mich, was ich hier machte. In einem Club den ich nicht kannte, bei fremden Menschen zu sitzen, mit einem Kerl zu flirten den ich vor zehn Minuten noch nicht mal bemerkt hatte. Natürlich wäre es nicht mein erster Flirt oder ONS gewesen- wenn es so weit kommen würde. Doch das erste Mal seitdem ich mir meiner Gefühle zu Mason sicher war. Zum ersten Mal um ihn einfach zu vergessen, nicht aus Rache oder Eifersucht sondern um mich besser zu fühlen. Es war als wäre ich ein anderer Mensch, als wäre nicht ich selbst. Doch dank Cole hatte ich keinen Gedanken mehr an Mason verschwendet, warum auch immer. Vielleicht weil es äußerlich derselbe Typ Mann war und ich doch betrunkener war als ich dachte. Außerdem hatte er etwas an sich was ihn unendlich interessant machte. Vielleicht war es die Art wie er mit mir umging, dieses Spiel mit ihm oder auch weil ich wusste, dass er keinen blassen Schimmer hatte wer ich war.
Als ich in die Runde sah merkte ich, dass Charles mich belustigt ansah. "Was ist?" fragte ich ihn und grinste. "Wir haben schon darauf gewettet wann Cole endlich deine Aufmerksamkeit bekommt und dich anspricht. Und ob du mit ihm gehst. Seitdem du in den Club gekommen bist hat er ein Auge auf dich geworfen und dich beobachtet aber du hast ihn links liegen gelassen. Wir dachten erst, dass du mit jemanden hier bist, Kleines." Ich schaute ihn nur verwirrt an, denn ich hatte Cole bis gerade gar nicht wahrgenommen. Anscheinend schien sein Kumpel zu verstehen, dass ich es nicht verstand. "Hier schaut dir fast jeder Typ nach der nicht schwul ist und beachtest sie noch nicht mal oder merkst es einfach nicht. Cole stand bestimmt fünfzehn Minuten auf der Tanzfläche neben dir, aber du hast ihn nicht gesehen als wärst du in deiner eigenen Welt gewesen, Hübsche. Wir dachten schon wir hätten die Wette gewonnen, aber dann hat er es anscheinend doch geschafft. Was hast dich überzeugt doch mit ihm zu gehen?" fragte er mich neugierig. Und Charles hatte Recht, ich hatte ihn vorher nicht wahrgenommen. Ich war zu sehr damit beschäftigt meinem Schmerz zu entgehen. Ich beugte mich vor, sodass er mich besser hören konnte. "Tja,ich bin halt nicht wie die anderen Mädchen." und grinste, doch bevor ich weitersprechen konnte kam Cole mit unseren Drinks wieder. "Vodka Lemon für die Dame." mit diesen Worten reichte er mir das Glas. "Du hast mich also beobachtet." säuselte ich ihm grinsend zu nachdem ich mich bedankt hatte. "Nur solange um zu wissen was du trinkst. Hat mich mein bester Kumpel etwa verraten?" fragte er, grinste und guckte seinen Freund herausfordernd an. "Ach wir haben uns nur ein bisschen unterhalten." ich schaute verschwörerisch in Charles Richtung und schlug meine Beine übereinander und beobachtete Cole, der jetzt die Augen verdrehte. "Charles, musst du dir nicht einen Kerl suchen den du heute Nacht flachlegen möchtest?" als wolle Cole ihn loswerden wollen. Es überraschte mich nicht, dass Charles auf Männer stand, sonst hätte er viel mehr auf meine Brüste gestarrt und hätte nicht so viel über seinen Kumpel verraten. "Ich lass euch zwei ja schon alleine, mal schauen ob der Richtige dabei ist. Bis später, ihr zwei Süßen." mit diesen Worten stand er auf und zwinkerte uns zu bevor er in der Menge verschwand.
Einige Drinks, Shots und Tanzeinlagen später saßen Cole und ich wieder auf der Couch im VIP Bereich. Wir hatten uns noch ein wenig unterhalten bevor wir zusammen auf die Tanzfläche verschwunden waren um miteinander zu tanzen. Dabei legte er seine Hände immer wieder auf meine Hüften, auf meinen Arsch und bewegte sich im Takt. Ich ließ es zu und verschränkte meine Arme hinter seinen Kopf. Es machte Spaß, obwohl ich schon ziemlich betrunken und bestimmt bekifft war, weil wir uns eben einen Joint geteilt hatten und Cole eine gute Ablenkung war, erreichte es immer noch nicht gewünschten Effekt. Zwar kamen diese Bilder nicht mehr hoch allerdings spürte ich immer noch diesen stechenden Schmerz in meiner Brust, diese Wut und Trauer. Zwar zweifelte ich daran, dass nochmal Alkohol das alles überdecken konnte. Ich wollte einfach nichts mehr von dem spüren, ich konnte nicht mehr. Nicht heute Abend. "Also wie kommt es, dass du ganz alleine in einem fremden Land, in einem Club mit einem fremden Typen hier sitzt und trinkst?" holte er mich aus meinen Gedanken raus. Ich musste schmunzeln, weil er darüber nachdachte. "Das Land ist mir nicht fremd, mein Vater kommt aus England. Und wenn ich dir jetzt alles erzählen würde, wäre doch langweilig." Das brachte Cole wie so oft heute Abend zum Grinsen und ich beugte mich zu ihm vor, sodass mein Gesicht seinem ganz nah war. Unsere Lippen berührten sich fast, es fehlte nur noch ein kleines Stück. Ich spürte seinen heißen Atmen auf meiner Haut, dort fing sie an zu kribbeln. "Wer hat dir das Herz gebrochen, Miss America? Du kannst so viel lachen, trinken und tanzen wie du möchtest aber den Schmerz in deinen Augen kannst du damit nicht überdecken..." doch bevor Cole weiterreden konnte, legte ich meine Lippen auf seine. Ich wollte nichts davon hören oder sprechen, nicht darüber sonst würde alles zurückkommen. Das ist im Moment was ich tun wollte. Überrascht erwiderte er meinen Kuss und gab meiner Zunge Einlass. Stürmisch presste ich meinen Mund näher auf seinen, als würde es mir sonst die Luft zum Atmen nehmen. Es war ein leidenschaftlicher Kuss, der nichts mit Gefühlen zu tun hatte. Ich fühlte nichts und das war genau das was ich jetzt brauchte. Cole umfasste mein Gesicht mit seinen großen Hände und zog mich näher an sich ran. Ohne mich von ihm zu lösen, wanderte ich geschickt auf seinen Schoß. Dort platzierte er seine Hände auf meinen Hintern und ich nahm Coles Gesicht in meine Hände um dieses näher an mich heran zu ziehen. Ich brauchte diese Nähe von ihm, irgendwie ummandelte sie mich als wäre es ein Schutz. Ich bewegte mich auf seinem Schoss auf und ab, sodass ich spüren konnte das er wenig später erregt durch die Bewegungen wurde. Er stöhnte kurz auf. Kurz darauf löste er sich von dem Kuss und legte seine Lippen an mein Ohr. "Nicht so schnell Miss America, dafür haben wir später auch noch Zeit. Genies es." flüsterte er mir leise zu und ich konnte Coles Grinsen spüren. Dann lehnte er sich wieder zurück, ich nahm das Gesicht meines Gegenübers wieder in meine Hände und mein Blick fiel auf sein Gesicht. Coles Augen hatten wieder diesen Glanz, die Pupillen hatten sich vergrößert und die Lippen waren von dem Kuss schon geschwollen und ich merkte das Pochen in meinen, sie waren es bestimmt auch. Langsam beugte ich mich zu ihm herunter, um seine Lippen zu berühren. Nicht um ihn zu küssen, sondern ich knabberte daran. Anschließend wanderten sie runter zu seinem Hals, ich berührte diesen und hinterließ einen Knutschfleck. "Lass deine Wut nicht zu doll an mir aus, ich habe etwas anderes was deinen Schmerz lindern kann." hörte ich die dunkle Stimme an meinem Ohr. Erst jetzt nahm er die Hände von meinem Po, holte eine kleine Plastiktüte aus seiner Hosentasche und steckte sich den Inhalt in den Mund, schluckte einmal und küsste mich erneut. Ich zögerte nicht lange und erwiderte den Kuss, diesmal war es seine Zunge die in meinem Mund war. Auf ihr lag eine Pille, die er geschickt in meinen Mund legte. Wir lösten uns voneinander. Ich wusste nicht was es war, doch es war zu spät, ich hatte sie schon runtergeschluckt. Im nächsten Moment spürte ich Coles feuchte Lippen auf meiner Haut, er verteilte Küssen auf meinem Hals und auf der Schulter. Zwischendurch knabberte er an meiner Haut und verpasste mir einen Knutschfleck. "Mhh." stöhnte ich und legte den Kopf nach hinten, jetzt war ich diejenige die langsam erregt wurde. Doch ich wollte Cole nicht zu sehr zeigen wie sehr es mir gefiel. Plötzlich hörte er auf, hob den Kopf und schaute mich an. "Da ist ein Schnösel der hat dich die ganze Zeit angestarrt dich die ganze Zeit an, dein Freund?"fragte er mich nur ohne große Emotionen. Und ich musste mich noch nicht mal umdrehen um zu wissen, dass es Brad war. "Mein Bruder." sagte ich nur und küsste ihn. Wenig später wurden wir von einer vertrauten Stimme unterbrochen. "Chloé!" rief Brad wütend, ich drehte mich um und sah das er in unsere Richtung kam. Ich löste mich von Cole und setzte mich neben ihn auf das Sofa. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass die anderen nicht mehr hier waren. Anscheinend hatte Charles einen Typen gefunden. "Was soll das? Haust einfach ab, sagst nicht wohin?" machte er mich an, woraufhin ich nur zu Lachen anfing. Anscheinend setzte die Wirkung der Pille schon an. "Ja, so scheint es wohl gelaufen zu sein." Das schien Brad noch saurer zu machen, denn seine Augen verwandelten sich in zwei kleine Schlitze und er funkelte mich böse an. Doch mir war das egal, ich lachte nur weiter. Mir war im Moment alles scheiß egal. "Was auch immer dein scheiß Problem heute Abend war, ob es mit Mason zu tun hat. Du kannst nicht einfach dich verpissen! Sei froh, dass Dad nichts davon mitbekommen hat.." schimpfte er weiter mit mir, doch ich hörte nicht mehr. Mittlerweile lachte ich nicht mehr doch als Brad mit seinem Monolog fertig war, lachte ich kurz auf. "Mason." sagte ich belustigt. "Es hat nicht alles mit diesem Arschloch zu tun. Ich wollte nur etwas Spaß haben, vielleicht solltest du das auch mal probieren damit du mal den Stock aus deinem Arsch bekommst." Ich stand auf, ging zu meinem Bruder verschränkte meine Arme hinter seinem Kopf und tanzte. "So geht das." grinste ich ihn an. Er nahm meine Arme, um sich aus meinen Griff zu befreien und ließ mich los. Stattdessen nahm er mein Gesicht in eine Hand, drehte meinen Kopf in seine Richtung und sah mich prüfend an. "Was hast du genommen?" fragte er mich etwas ruhiger, aber ich zuckte nur mit den Schultern. Brad ließ mich los, ging ein paar Schritte nach vorne. "Was hast du ihr verdammt nochmal gegeben?" schrie er wütend an Cole gewandt, er schäumte vor Wut. Dieser grinste nur "Nichts was sie nicht gewollt hätte, etwas was sie sehr glücklich macht." antwortete dieser nur lässig. Und auf einmal war Brad wieder bei mir und packte mich am Handgelenk. "Es reicht Chloé! Wir gehen." sagt er bestimmend und ich versuchte mich irgendwie aus seinem Griff zu befreien, doch er war zu stark. "Nein!" sagte ich nur, zog an meinem Arm doch es war zwecklos. "Doch, du kommst jetzt mit." Ich schüttelte mit dem Kopf und antwortete "Ich bin kein kleines Kind mehr, Brad. Ich kann für mich selbst entscheiden." Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Cole aufstand und in unsere Richtung kam."Sie hat nein gesagt." verteidigte er mich, doch das brachte das Fass zum überlaufen. Brad sprang auf ihn zu, packte seinen Hemdkragen, sodass die beiden einige Schritte nach hinten taumelten. "Halt du dich da raus!" rief er wütend. "Ein Ton noch und ich du hast ein Verfahren am Hals, wegen Drogenmissbrauch an Minderjährige, wer weiß was sie sonst noch so finden." und ich dachte im nächsten Moment schlägt er ihn. "Ist das eine Drohung?" Cole blieb immer noch cool obwohl ihm das Wasser bis zum Hals stand. Mein Bruder zog fester am Kragen und legte seinen Arm auf Coles Hals, er hatte Schwierigkeiten zu atmen, er fühlte sich provoziert. "Das ist keine Drohung, das ist ein Versprechen." In diesem Moment wusste ich, dass ich dazwischen gehen musste sonst würden die beiden sich prügeln. "Brad, lass ihn los! Er hat nichts damit zu tun, es war meine Entscheidung. Mach jetzt nicht so eine Szene, ich komme mit dir." meinte ich ruhig und als mein Bruder meine Stimme hörte, drehte er seinen Kopf zu mir und schaute mich an. Anschließend ließ er Cole los, der einmal tief einatmete. Ich schnappte mir seine Hand, um ihn an mich heran zuziehen. Ein letztes Mal legte ich meine Lippen auf seine, ich hatte einfach das Bedürfnis diesen Fremden nochmal zu küssen. Natürlich starrte Brad uns böse an, doch das war mir egal. Und in diesen Moment fühlte es sich so vertraut an, zu vertaut für meinen Geschmack. Vielleicht lag es an den Drogen, aber ich hatte das Gefühl Mason zu küssen.Vielleicht war er deswegen so interessant, weil er ihm ähnlich sah. Irgendwann lösten wir uns voneinander, meine Hand lag immer noch in seiner. "Leb wohl, Mason." sagte ich zum Abschied, löste mich aus seiner Hand, drehte mich um und ging mit Brad mit. Ich wusste nicht warum ich ihn so genannt hatte, es war auch als würde ich mich von Mason und von ihm verabschieden.

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