Sechs

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Chloé

Gelangweilt spielte ich mit meinem Kugelschreiber. Ich hielt ihn zwischen meinem Zeige-und Mittelfinger und bewegte meine Finger immer wieder, sodass der Stift andauernd auf den Tisch klopfte. Mit der anderen Hand stützte ich meinen Kopf ab. Es war die letzte Stunde, aber auch die sich am meisten zog. Wir hatten Geschichte. Obwohl wir einen Film über das Zeitalter der Kolonisierung, der definitiv nicht im Lernplan stand, schauten war mir derbe langweilig. Vor allem weil wir genau den gleichen Film im letzten Jahr geschaut hatten. Es war noch nicht mal jemand da mit dem ich quatschen konnte. Sarah hatte schon frei, ebenso meine andere Freunde. Also tat ich es meinen Mitschülern gleich und schlug die Zeit unauffällig mit meinem Handy um.
In den letzten drei Wochen war nicht viel passiert oder hatte sich viel geändert. In der Schule ging es in einigen Wochen auf die Klausurphase zu, mein Bruder hatte immer noch Semsterferien und Jen konnte ich immer noch nicht leiden. Nicht das ich sie erneut im realen Leben sehen musste. Mir reichte es schon, sie in meinem Insta Feed, sämtlichen Gossip Seiten und auf allen Titelblättern sehen musste. Denn neben Secrets berichteten auch andere Zeitungen über sie. Natürlich sie war ja auch der neue Star der Serie an Masons Seite. Auch unser Kennenlernen wurde auf verschiedenen Seite public gemach. Die Gerüchte die verbreitet wurden machten wir uns nur lustig. Auch meine Gefühle zu Mason hatten sich nicht geändert. Doch ich behielt es für mich, auch wenn es mir immer schwerer fiel. Vor allem ihn nicht die ganze Zeit anzustarren, nicht zu sehr über seine Witze zu lachen oder diese Lippen küssen zu wollen. Ich ertappte mich immer wieder dabei genau das tun zu wollen. Trotzdem durfte es niemand erfahren. Zum einen weil ich nicht nicht mehr verletzt werden wollte, aber auch weil es mir unangenehm wäre. Unangenehm, wenn es jemand mitbekommen würde. Auch wenn wir seit alle Kindheitstagen miteinander befreundet waren, empfand er nicht das gleiche für mich. Auch das hatte sich nicht geändert. Trotz seiner Blicke, die Mason mir zuwarf. Die Art wie er mich ansah. So liebevoll und voller Zuneigung. Das Lächeln, dass er mir zuwarf wenn unsere Augen sich trafen. Die Worte die aus seinem Mund kamen wie er sie sprach. Jedoch musste ich feststellen, das war Mason. Es war ein Teil seiner Persönlichkeit. Wahrscheinlich hatte ich in den letzten Wochen zu viel interpretiert. Anscheinend war ich der Meinung, sein Verhalten hätte sich mir gegenüber geändert. Besser gesagt wir fühlten ähnlich. Trotzdem war ich froh das wir wieder normal miteinander umgehen konnten. Zwischen uns war es nicht mehr so verkrampft und wir verbrachten wieder Zeit miteinander. Sofern seine Freunde zwischen Schule, Proben seiner neuen Serie und Dreh noch in seinen Terminkalender passten. Nichtsdestotrotz ging ich ihm auf Partys aus dem Weg. Vor allem wenn Alkohol im Spiel war, denn das konnte übel enden.

Das Aufblinken meines Handys holte mich in den Klassenraum zurück.

Sarah ( 14:38 Uhr): vielleicht kommt ja die Queen  zum Dinner. Wenn deine Mutter so ein Geheimnis drauf macht.

Ich hatte eine WhatsApp Nachricht von Sarah. Meine Mutter hatte für heute Abend Gäste angekündigt. Ich hatte Sarah davon erzählt, seitdem grübelten wir darüber wer heute Abend kommen würde. Natürlich hätte es auch irgendein Geschäftspartner sein können. Doch das passte nicht, denn meine Mum erzählte uns immer wer vorbeikam. Auch wenn ich die Befürchtung hatte, es könne der nächtliche Besuch sein, hatte ich die Hoffnung das er es genau nicht war. Auch davon hatte ich ihr berichtet.

Chloé (14:40 Uhr) ist klar. Und ich bin gigi hadid. Ich werde die Queen nach nem Autogramm für dich fragen falls sie den weiten weg aus England auf sich nehmen sollte.

Einen Moment nachdem ich diese Nachricht abgeschickt hatte, hörte ich das langersehnte Klingeln der Schulglocke. Endlich. Wir packten alle so schnell wie möglich ein und verließen das Gebäude. Als ich durch die Ausgangstür ging kam mir ein warmer Luftzug entgegen. Mittlerweile gingen wir auf den Herbst zu, doch es war immer noch angenehm warm in New York.

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