Fünfundsechzig

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Chloé

Im Backstage Bereich angekommen, ging alles wieder ziemlich schnell. Dort wurde ich  von einer Mitarbeiterin in Empfang genommen, die mich zu einer der provisorischen Umkleiden begleitete. Wie ich mittlerweile erfahren hatte, hieß sie Nicole. Dort warteten zwei weitere Assistenten, die mir beim Ausziehen des Kleides halfen und darauf achteten, dass nichts kaputt gehen würde. Nachdem sie es sicher verstaut hatten, schlüpfte ich in das nächste Outfit und Schuhe. Diesmal für die After- Show Party. 

Es blieb keine Zeit zum Durchatmen, denn sofort wurde ich wieder zu Haare und Make- up geschickt, um meinen Look zu perfektionieren

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Es blieb keine Zeit zum Durchatmen, denn sofort wurde ich wieder zu Haare und Make- up geschickt, um meinen Look zu perfektionieren. Es waren Kleinigkeiten, die gemacht werden mussten. Einige Strähnen wurden nochmal gelockt, ich wurde erneut abgepudert und der Lippenstift wurde nachgezogen. Nach ein paar Minuten war ich auch wieder good to go. "Komm, ich bringe dich zum Wagen der wird dich dann zur Location bringen." forderte Nicole mich auf, mit ihr zu gehen. Ich nickte, stand vom Stuhl auf und folgte ihr. Wir gingen an den anderen Models vorbei, die noch gestylt wurden durch eine Tür, der durch einen langen relativ dunkeln Flur führte. Anscheinend gingen wir durch den Hintereingang, denn beim Laufsteg würde die Menge sich noch befinden. Fotografen, Zuschauer, Stars und Sternchen sowie der Designer. Vielleicht würde auch schon aufgeräumt werden. Doch hinter den Kulissen ging es genauso hektisch zu. Wenn nicht sogar noch stressiger als vor der Show. Natürlich war die Stimmung nicht mehr so angespannt, jedoch musste noch viel erledigt werden. Die Kleider wurde zum Transport fertig gemacht, die Models abfahrbereit gemacht und es wurde aufgeräumt. Jeder hier hatte seine Aufgabe zu erfüllen, man musste also aufpassen, dass man nicht im Weg stand. Mittlerweile war das hier für mich schon zur Gewohnheit geworden. Wir bekamen strikte Anweisungen, die wir ausfüllen mussten, genauso wie die restliche Crew. Manchmal war der Ton etwas hart, doch man hat sich daran gewöhnt. Oft war es egal wer man war, nur die ganz großen Namen bekamen manchmal eine extra Wurst doch sonst musstest du dich damit abfinden, dass du nicht immer nett behandelt wirst. Oder eher gesagt, dass nicht immer viel mit dir gesprochen wird. Natürlich waren sie um dein Wohl besorgt, doch nur das Nötigste. Wir wurden hier mit Essen und Trinken verpflegt, doch es gab keine extra Wünsche, wenn dein Nachname nicht gerade Hadid, Bündchen oder Delevinge war. Da konnte dein Daddy noch so einflussreich in der Stadt sein. Wenn du nicht ablieferst hast du verkackt und wirst ohne lange zu zögern gefeuert. Ich passte mich an und war auch mal froh, keine sonder Behandlung zu bekommen. Es war hart ja, doch es machte mir viel Spaß. Zumindest in einer Woche des Jahres. Ich wusste nicht ob ich es beruflich machen würde, aber ab und zu war es echt cool in andere Rollen zu schlüpfen. Doch ich kannte nur die glamourösere Seite der Modewelt. Ich war auf diesen Job nicht angewiesen, es war kein Traum von mir und ich musste zu keinem der Castings. Meistens wurde ich für diesen Job angefragt, vor der Fashion Week plaudert man dann nett mit dem Designer und seinem Team, man ging zu den Fittings- manchmal auch ohne die anderen Models. Oder ich wurde als Zuschauer eingeladen und besuchte anschließend die Parties. Doch ich wusste nicht wie es ist, von Casting zu Casting zu hetzen, vielleicht sogar mehrere Absagen zu bekommen bevor ich einen Auftrag bekam. Und ehrlich gesagt war ich da auf froh drum. Ich hatte es nie darauf abgesehen, mir einen Namen außerhalb New Yorks zu machen, weder in der Modewelt noch in der Klatschpresse. Doch durch die Umstände und auch Mason ließ sich das nicht verhindern. Solange ich das tun konnte was mir Spaß machte, war es für mich auch völlig okay.
Schließlich machte  sie eine massive Stahltür auf und wir waren draußen am Hinterausgang, dort stand schon eine schwarze S-Klasse, die mich wahrscheinlich zur Party bringen würde. Sofort kam mir die kalte Nachtluft entgegen und ich musste mich erstmal an die Kälte gewöhnen, denn Drinnen war es ziemlich warm. Bevor ich ins Auto springen konnte, rief mir Nicole "Viel Spaß" zu, ich bedankte mich und setzte mich auf die Rückbank des Wagens. Sobald ich saß fuhr der Mercedes los. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass ich nicht alleine zur Location gebracht werden würde, doch anscheinend hatte ich heute Glück. Zunächst wechselte ich ein paar Worte mit dem Fahrer, der mich höflich fragte wie die Show war und ob ich noch irgendwelche Wünsche hätte, ob die Temperatur in Ordnung wäre. Doch ziemlich schnell beendeten wir das Gespräch auch und ich widmete mich meinem Handy zu. Ich schaute mir meine Stories an, die ich vor und nach der Show Backstage gemacht hatte. So viel Zeit wurde uns gelassen, denn es war ja eine gut Publicity für den Designer wenn die Models viel posteten. Anscheinend schaute ich mir auch andere Stories an, die meisten waren von irgendwelchen Fashion Shows, Parties oder Meetings- also nichts besonders. Natürlich hatte Mason mehrere Videos und Bilder drin, anscheinend saß er neben Jenna in der ersten Reihe der Michael Kors Show. Er hatte ein Selfie zusammen mit ihr gepostet, sowie den Anfang und das Ende der Show. Auch meinen Lauf hatte Mason gefilmt und mich darauf verlinkt, im Hintergrund konnte ich hören, dass er mir zujubelte. Auch wenn mir bewusst gewesen war, dass er im Publikum war, hatte ich ihn nicht wahrgenommen. Ich war so konzentriert auf meinen Lauf gewesen. Was man mir zum Glück nicht ansah, mein Blick war genau passend. Mit einem Lächeln auf den Lippen, repostete ich das Video direkt, ging auf unseren Chat und tippte ihn eine Nachricht.

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