Achtundvierzig

53 3 0
                                    




Chloé

Die Autofahrt zog sich ins endlose, obwohl sie normalerweise nicht mehr als fünfzehn Minuten dauerte. Weder Mason noch ich sagten ein Wort. die Luft war so zum Zerreißen, dass ich mich kaum traute zu atmen. Noch nicht mal das Radio war eingeschaltet, sodass man wenigstens der Musik lauschen konnte. Stattdessen hörte man den lauten Motor des Porsches zufrieden arbeiten und ich starrte stur nach vorne auf den Verkehr ohne wirklich Notiz davon zu nehmen. Währenddessen drehte ich mit meinem Zeigefinger und Daumen an meinem Ring, den ich an der linken Hand trug. Es war eine Angewohnheit die ich hatte, wenn ich nervös war oder einfach nicht wusste wohin mit mir. Immer wieder spürte ich Masons Blick auf mir, doch ich widerstand dem Impuls ihn auch anzuschauen, nur einmal kurz wagte ich einen Blick auf den Fahrer. Zu groß war die Gefahr, dass ich mich in seinen Augen verlieren würde. Doch er hatte sein Pokerface aufgesetzt durch das ich nicht durchdringen konnte. Ich hatte also keine Ahnung was er dachte oder fühlte. Zwar wirkte er äußerlich ruhig doch aus dem Augenwinkel sah ich, dass er sich während der Fahrt immer wieder durch die ordentlichen Haare fuhr- die Frisur wurde immer wuscheliger. Auch wenn ich jetzt Zeit hätte über alles nachzudenken, konnte ich es nicht. Mein Kopf war zu voll, aber gleichzeitig so leer. Ich wusste nicht was ich von all dem halten soll, ich hoffte nur, dass das ganze bald ein Ende haben würde. Denn die Stille war sogar schon unangenehm, das spürten wir beide.
Ich merkte erst, dass wir zu Mason gefahren sind als er den Sportwagen zwischen seinen zwei anderen Autos in der Tiefgarage geparkt hatte. Nachdem er den Motor ausgemacht hatte, stiegen wir aus und gingen zum Aufzug der gerade unten ankam. Es stiegen zwei Personen aus, die wir rausließen bevor wir selber einstiegen. Oben angekommen, folgte ich ihm in seine Wohnung schloss die Tür hinter uns und folgte ihm in die Küche nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte. Mason stand mit dem Rücken zu mir am Hängeschrank und hatte grad zwei Gläser, sowie eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank geholt. Dann drehte er sich wieder zu mir um. "Möchtest du was trinken oder essen?" fragte er mich höflich. Es war der erste Satz den einer von uns beiden seit einer halben Stunde sprach. Doch ich schüttelte den Kopf, ich wollte weder was essen noch was trinken. Ich wollte es einfach hinter mir bringen. Ich wollte endlich Gewissheit haben. Nur mein Magen machte mir einen Strich durch die Rechnung, meldete sich zu Wort und fing laut an zu grummeln. "Wann hast du das letzte Mal was gegessen?" fragte Mason mich und schaute mich fast schon besorgt an. Doch in seinem Blick schwang auch etwas anderes mit, war es Wut? Ich konnte es nicht ganz deuten. Anscheinend hatte er es auch gehört, obwohl die Kücheninsel uns trennte. Er stand mir gegenüber und hatte sich grad ein Glas Wasser eingeschüttet, welches er in der Hand hatte. Während ich mit den Achseln zuckte, verdrehte ich die Augen. Dieser Smalltalk ging mir ziemlich auf die Nerven. Mason schaute mich eindringlich an natürlich ahnte er, dass ich log. "Vielleicht gestern irgendwann." gab ich zu. "Doch das ist doch scheiß egal, wir wollten reden vergessen?"  Ich sah wie mein Gegenüber das Glas auf den Küchenthresen abstellte und in seine Hosentasche griff. "Dann bestell ich uns jetzt was zu essen." gab er zurück, doch ich wollte das nicht. "Nein." wurde ich laut, warum verstand er nicht das er im Moment das letzte ist was ich wollte. "Oh wohl, ich habe keinen Bock darauf, dass du hier gleich umkippst und ich diskutier auch nicht mit dir darüber! Du musst verdammt nochmal mehr auf deinen Körper hören und nicht alles ignorieren" rief er streng, in einem bestimmenden Ton welcher kein Nein zuließ, dabei fuchtelte er mit seinem Handy rum. "Oder soll ich was für dich kochen?" diesmal war seine Stimme nicht mehr so laut und eine Spur sanfter. Ich gab einen genervten Ton von mir, verdrehte wieder die Augen und gab mich geschlagen. "Dann bestell halt was."  Doch Mason hatte schon längst auf sein Handy herumgetippt als hätte er gewusst, dass ich nachgeben würde. Ich wusste noch nicht mal wo er bestellt hatte, doch mir war es auch egal.

Nach einer halben Stunde saßen wir uns gegenüber am Esstisch mit unserem Essen. Mittlerweile war das Essen gekommen er hatte Pizza bestellt, bei einer meiner Lieblingspizzeria. Auch meine liebste Pizza hatte ich vor meiner Nase doch ich bekam keinen Bissen runter. Im Gegensatz zu Mason, der beherzt zubiss. Vielleicht wollte er nur motivierend sein. Und obwohl ich seit fast zwei Tagen nichts gegessen hatte war mir einfach übel, ich hatte das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen. Normalerweise war ich ein Frustesser doch diesmal war alles anders, es war nicht irgendein Gerücht auf NY Secrets oder eine Klausur. Hier stand viel mehr auf dem Spiel und anscheinend war es Mason nicht so bewusst. Denn der saß hier seelenruhig. Vielleicht war es ihm auch einfach egal, ich wusste es nicht. Auf jedenfall beachtete er mich kaum sondern aß lieber seine Pizza, während ich auf meinen ungeöffneten Karton starrte. "Ist es die falsche Pizza?" holte mich Masons Stimme aus meiner Starre, ich spürte wie so oft seinen Blick auf mir. Schon wieder dieser Smalltalk, die ganze Zeit über versuchte Mason mit mir zu plaudern. Doch ich hatte da keinen Bock zu und mir platze letztendlich der Kragen. "Kannst du mal mit dem scheiß Smalltalk aufhören? Warum bin ich hier Mason, hm?" fragte ich ihn wütend und funkelte ihn böse an. "Ich wollte doch nur das es dir gut geht, das du was im Magen hast bevor wir miteinander sprechen und wieder streiten." dabei schaute er von seinem Essen hoch und mich an. Diese verdammte Ruhe brachte mich zur Weißglut, wie konnte er nur so ruhig sein während ich hier am brodeln war. Normalerweise schätze ich diese Ruhe, doch heute war sie ziemlich nervig. Deshalb ließ ich auch ein ironisches Lachen von mir. "Gut gehen? Das hättest du dir vielleicht vorher überlegen sollen, bevor du mich überrumpelst und küsst." machte ich ihn wütend an und zog meine Augenbrauen zusammen. "Ach darum geht es dir also, was ist falsch daran dich zu küssen?" fragte er mich fordernd, anscheinend verstand er es wirklich nicht. Oder Mason wollte es nicht verstehen. "Weil du ganz genau weißt, was ich für dich empfinde und es ausnutzt. Ich habe keine Lust auf deine kranken Spielchen. Lass mich einfach in Ruhe wenn du eine Freundin hast." meinte ich nur zu ihm, wahrscheinlich war es einen Fehler mit ihm zu gehen. Das alles hatte doch eh keinen Sinn, er würde mich eh nicht verstehen also konnten wir nichts klären. Außerdem wühlte mich alles wieder auf, sodass ich den Tränen nahe war. Vielleicht war ich zu emotional, oder Mason zu abgebrüht. Doch ich war bereit zu gehen, zog den Stuhl nach hinten und stand auf. Ich wusste nicht was ich ihm noch zusagen hatte. "Chloé, was soll das?" hörte ich seine Stimme fragend, doch ich traute mich nicht Mason in die Augen zu sehen, stattdessen starrte ich nach vorne während ich mich umdrehte und richtig Tür ging. Jetzt hörte ich wie der andere Stuhl zurückgeschoben wurde und Schritte auf mich zukamen. Bevor ich den Flur betreten konnte, spürte ich Masons Hand auf meinem Arm. Er hielt mich zurück, indem er mich packte und mit einer Handbewegung mich umdrehte. Diesmal war er nicht so grob wie am Flughafen aber es reichte. "Red verdammt nochmal Klartext mit mir, alles was ich von dir kriege sind Brocken aus denen ich nicht schlau werde. Und ich zusammen puzzeln muss. Was ist eigentlich dein Problem?"wurde er laut, sodass ich gezwungen war in seine Augen zu schauen. Er schaute mich wütend, doch zugleich verwirrt an. Wahrscheinlich hatte Mason wirklich keine Ahnung was ich von ihm wollte. "Ist das dein Ernst, was mein Problem ist?!" schrie ich zurück. Es war eher eine rhetorische Frage, ich konnte nicht glauben das Mason keinen Plan hatte wovon ich redete. "Erst lässt du nichts von dir tagelang nichts hören, lässt mich zappeln und unwissend. Doch ich als du die scheiß Fotos einfach so gelöscht hast, kannte ich ja deine Antwort. Ich wusste es. Und dann.." "Welche Fotos?" unterbrach Mason mich, diesmal im gedämpften Ton. In seinem Gesicht sah ich nur ein großes Fragezeichen. "Die von uns beiden auf Instagram. Als wir Burger essen waren, deine Fans getroffen haben oder von Travis' Geburtstag zum Beispiel. War es Jens Idee, wollte sie das du die Fotos löschst?" auch meine Stimme war nicht mehr laut, sie wurde immer brüchiger. Denn es tat weh, darüber zu reden. Und daran zu denken, dass Jen und Mason darüber sprachen wie sie mich am besten aus dem Leben streichen konnten. Es war zwar eine Situation, die ich mir nur in meinem Kopf vorstellte doch ich war mir sicher, dass es so gewesen sein könnte. Zudem stiegen mir wieder Tränen in die Augen, ich wollte nicht schwach sein. Vor allem nicht meine Schwäche vor Mason zeigen. Durch meinen verschwommenen Blick schaute ich auf meine Füße. "Was? Ich habe keine Fotos gelöscht. Das musst du mir glauben Chloé. Warum sollte ich das tun?" ich spürte seine Hand wieder auf meinen Arm, diesmal waren seine Berührungen sanft zu mir. Ich hob meinen Kopf und Mason schaute mich aufrichtig an. Ich wusste, dass er die Wahrheit sagte denn er schaute mir direkt in die Augen. Da war der Moment vor dem ich mich die ganze Zeit über gedrückt hatte, denn sobald wir uns tief in die Augen sahen konnte ich nicht mehr klar denken. Ich hatte alles vergessen, ich wollte ihm nur noch nah sein. Der ganze Streit war unwichtig, es war als gäbe es nur noch Mason und mich in diesem Moment. Als wäre alles um uns herum nicht wichtig. Keiner von uns wendete den Blick ab. Ich spürte es an meinem ganzen Körper, ich bekam eine Gänsehaut, meine Knie wurden weich und mein Puls sowie die Atmung ging schneller. Es gab keine Worte die beschreiben könnte was ich in diesem Moment für Mason empfand. Ich wünschte dieser Moment würde nie zuende gehen. Doch die vertraute Stimme holte mich wieder zurück in die Realität. "Und was soll Jen eigentlich damit zutun haben?" Er hörte sich verärgert an, sofort war meine Blase geplatzt. Es kehrten alle negativen Emotionen zurück. "Für wie naiv hältst du mich eigentlich? Ich weiß ganz genau das da zwischen euch was läuft." teilte ich ihm wütend mit und wurde wieder laut. Dabei gestikulierte ich mit meinen Händen rum. "Was soll denn da laufen? Wir sind Kollegen und Freunde,mehr nicht." stritt er ab, dabei zog Mason wütend die Augenbrauen zusammen und fuhr mit seiner Hand durch sein Haar. Mittlerweile zeigte er Emotionen, die ich am Anfang vermisst hatte. "Mach mir doch nichts vor, gib es doch endlich zu das ihr zusammen seid. Verarsch mich nicht, ich habe genug von deinen Spielchen. Erst küsst du mich bei dem Ball, machst mir Hoffnungen und meldest dich aber nicht. Stattdessen lässt du mich hängen, im unwissenden und dann werden diese scheiß Fotos gelöscht. Es war als würdest du mich einfach aus deinem Leben streichen, ohne eine Nachricht. Und dann erfahre ich, dass Jen und du zusammen bist. Aber damit nicht genug, du legst ja noch eine Schippe drauf und küsst mich einfach wieder. Obwohl du mit einer anderen zusammen bist. Gehört das zu irgendeinen kranken Spiel von euch beiden? Macht dich das geil, mich so zu sehen? Stehst du darauf mich am Boden zu sehen, wenn ja bitte du hast gewonnen. Oder gehört das zu irgendeiner scheiß Rolle? Wenn ja dann hast du die perfekt gespielt!" knallte ich ihn an den Kopf, dabei wurde ich immer lauter. Trotz der Tränen die immer wieder kamen schrie ich Mason am Ende an. Denn ich verstand es nicht, ich verstand ihn nicht. Wie konnte er so sein? Dabei wusste er ganz genau was ich empfand, wie viel Schmerz es bereitete so behandelt zu werden. Mason stieß einen verächtlichen Ton aus, der genug war um zu wissen was er von all dem hielt. "Seit wann glaubst du alles was in der scheiß Presse steht?" fragte er mich und wirkte ungläubig, als könnte er nicht glauben was ich gesagt habe. Das war alles was er dazu sagte, das war für mich unglaublich. Und das kränkte mich noch mehr, er wollte noch nicht mal versuchen sich zu erklären, mir seinen Standpunkt mitzuteilen. "Tu ich nicht. Aber wenn es überall steht. Ich überall im Internet oder in den Zeitungen dieses Bild sehe. Auf dem du mit ihr bist, ihr euch küsst. Dann wurde es auch noch alles von Meredith bestätigt. Was soll ich sonst denken?" erklärte ich ihm, diesmal etwas ruhiger. "Meredith." sagte mein Gegenüber nur Kopf schüttelnd und dann eher zu sich selbst als zu mir. Als wäre ihm ein Licht aufgegangen. Mason kam auf mich zu, diesmal war er mir ganz nah. Wahrscheinlich zu nah, doch ich ließ es zu. Ich hatte keine Kraft mich dagegen zu wehren, gegen meine Gefühle und Bedürfnisse. Es war einfach ein Wechselbad der Gefühle zwischen Wut, Enttäuschung und Verwirrung. Wieder einmal wurde ich nicht schlau aus Mason. Eben war er so kühl zu mir und jetzt fast schon sanft. Denn er legte nach einiger Zeit eine Hand auf meine Wange und strich darüber. Dabei schloss ich die Augen und genoss die Berührung, wer weiß ob es die letzte war. "Das ist alles nur fake, Chloé. Alles inszeniert für den Film, nur weil wir beide miteinander ficken heißt das nicht, dass wir zusammen sind." meinte Mason einfach so als wäre es das normalste auf der Welt. Und schon wachte ich wieder aus meiner Vorstellung auf, öffnete blitzschnell die Augen und schubste ihn von mir. "Was?" zischte ich. Mir war klar, dass die beiden was miteinander hatten doch es aus Masons Mund zuhören versetze mir einen Stich ins Herz. Ja, ich war eifersüchtig. Und es fühlte sich beschissen an, warum musste er mir noch einen reindrücken? Doch noch viel schlimmer war, dass diese ganze Beziehung nur fake war. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Einerseits war ich froh, dass Mason sie nicht liebte oder mit ihr zusammen war. Aber irgendwie fühlte ich mich belogen von ihm, er konnte das unmöglich ernst meinen. Doch als ich ihn ansah, merkte ich das es sein voller Ernst war. Denn da war kein Lachen oder so. Stattdessen beobachtete Mason mich wieder und es dauerte einen Moment bis ich wieder sprechen konnte. Ich musste meine Gedanken erstmal sammeln. "Willst du mich eigentlich komplett verarschen? Du glaubst allen ernstes das ich dir das abnehme?" schrie ich ihm zu. Ich war ziemlich verletzt, wie konnte er mir sowas nur verschweigen. "Es ist aber so, ich bin vertraglich daran gebunden. Ja, es ist scheiße aber ich kann da nichts machen. Ich hab damit nicht gerechnet, dass Meredith es so früh schon bekannt gibt." hörte ich ihn sagen, doch es lief durch mich hindurch. Vielleicht waren es Ausreden, vielleicht aber auch nicht. Aber ich fühlte mich ganz schön hintergangen. "Und wann wolltest du es mir sagen?" fragte ich ich jetzt. Er zuckte mit den Achseln. "Du hast mir ja nie eine Chance gegeben das zu erklären." Diese verdammte Ruhe machte mich rasend vor Wut. Mason zeigte kaum Gefühle mir gegenüber, noch nicht mal Wut oder sonst was. Ansonsten war er doch sonst immer so impulsiv wenn wir miteinander diskutierten. Doch er machte keine Anstalten, dass ich ihm irgendwie wichtig sein könnte, das kränkte mich genauso wie die Tatsache die jetzt auf den Tisch kamen. Obwohl es sich anfühlte als würden wir beide am Abgrund stehen, kämpfte er nicht sondern ließ alles zu. Irgendwann musste er doch mal Emotionen zeigen. "Weißt du eigentlich wie es sich anfühlt, wenn man in der Ungewissheit lebt? Oder wenn man auf eine Antwort wartet, man aber an der kurzen Leine gehalten wird? Wie schmerzhaft es ist wenn die Person die man liebt sich nicht meldet, vielleicht sogar Hoffnung macht. Diese aber wieder zerstört werden, weil so ein Artikel veröffentlicht wird. Weißt du wie weh das tut dich auf Instagram, jeder Internetseite, auf jedem Titelbild mit Jen zu sehen? Als das große Traumpaar? Das tut weh. Nicht nur die Eifersucht schmerzt, sondern auch dein Verhalten. Und von dir immer noch kein Sterbenswörtchen, nein ich musste es von NY Secrets erfahren. Dann auch noch dieser scheiß Kuss, der alles durcheinander bringt. Du hast gar keine Ahnung wie es sich anfühlt wenn du auf etwas sehnsüchtlich wartest es aber zerstört wird. Weil der den man liebt vermeintlich eine Beziehung hat, die nur erlogen ist. Ich möchte kein Teil dieser Welt sein, in der man mit den Menschen spielt denen man wichtig ist. Und jetzt zeigst du keine Reaktion oder Emotion. Du hast dich verändert Mason, du bist abgebrüht geworden. Ich kann das einfach nicht mehr, ich habe keine Kraft für diese Spielchen. Egal wie sehr ich dich liebe, wie stark meine Gefühle für dich sind das macht mich einfach kaputt. Es macht einen anderen Menschen aus mir, der den ich nicht sein möchte." gestand ich Mason unter Tränen. Das erste Mal sprach ich mit ihm darüber was ich wirklich fühlte, was in mir vorging. Auch wenn ich schwach war, konnte ich es nicht mehr vor ihm verbergen. Mein ganzer Körper war erschöpft, ich fühlte mich als hätte ich gerade einen Marathon hinter mir. Am liebsten würde ich auf den Boden sinken. Doch irgendwas brachte mich dazu mich auf den Beinen zu halten. Meine Kraft schöpfte ich aus der Enttäuschung die ich empfand, weil Mason wieder nur dort stand und nichts sagte oder eine Regung von sich gab. Ein letztes Mal versuchte ich ihn wach zurütteln, sonst hatte das alles keinen Sinn. Sonst waren wir beide Geschichte. Ich nahm meine ganze Energie, ging auf Mason zu. Meine Hände hatte ich zu Fausten geballt und schlug dann auf seine muskulöse Brust. Immer und immer wieder. Doch wieder machte er nichts, er ließ es über sich gehen. "Jetzt sag doch was! Zeig was du für mich empfindest. Bin ich dir so wenig wert?" schrie ich ihn an und machte weiter. Ich fühlte mich hilflos. Es war mein einziger Ausweg irgendwas aus ihm raus zubekommen. Plötzlich hielten mich Masons Hände am Handgelenk fest und hinderten mich daran weiter auf ihn drauf zuschlagen. Daraufhin gaben meine Beine nach und ich sackte zusammen, ich fiel auf den Boden. Immer noch liefen mir Tränen über die Wangen, ich hatte gar nicht mitbekommen das ich immer noch weinte. Im gleichen Moment in dem ich fiel, setzte sich Mason auch zu mir auf den Boden, legte seine Hände auf meinen Rücken und Kopf und zog mich an sich ran. Ich wollte mich wehren, doch ich hatte einfach keine Kraft, ich war nicht stark genug. Also blieb mir nichts anderes als es zu zulassen. Mein Gesicht hatte ich in seiner Brust vergraben.
Schließlich nahm er mein Gesicht in beide Hände, schaffte Abstand sodass ich ihn angucken musste. Ich konnte nur die Umrisse von Mason wahrnehmen, weil ich soviel Wasser in den Augen hatte. Auch er schaute mir tief in die Augen, ich sah das Mason besorgt war aber auch Reue empfand. "Denkst du eigentlich ich sehe nicht deinen Schmerz in den Augen immer wenn du mit mir gesprochen hast? Ich konnte das einfach nicht mehr ertragen. Auch wenn du gelacht hast hatte ich immer im Hinterkopf, dass du noch was anderes empfindest. Doch ich hatte bis vor kurzem keine Ahnung was es war. Bis zur Silvesternacht, ich war eifersüchtig. Auf diesen Typen, wenn ich nur daran denke wie er seine Finger auf deiner Haut hatte, dich küsste oder dich sogar fickte. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie verdammt sauer ich auf ihn, mich aber auch auf dich war. Wieder hast du diesen verfickten Fehler begannen doch das alles nur aus einem Grund, wegen mir. Und genau wegen der Alibi- Beziehung mit Jen war ich so abweisend zu dir. Ich wollte dich aus diesem Scheiß raushalten, doch ich konnte es einfach nicht wie man sieht." sprach er zu mir wie mit einem kleinen Kind. Immer wieder fuhr er mir mit den Fingern über mein Gesicht um mir die Tränen wegzustreichen. Zwar war er nicht so impulsiv wie ich es wollte, dennoch zeigte er mir eine Emotion. Denn das Gesicht spiegelten das wieder was erzählte. Die Eifersucht vor allem. Aus dem Augenwinkel entnahm ich, dass Mason seine andere Hand zur Faust geballt hatte. "Und warum hast du mich dann geküsst?" fragte ich ihn leise, meine Stimme gab nicht mehr her. "Weil ich dich nicht aus meinem Kopf bekommen habe, verdammt. Immer wieder habe ich dagegen angekämpft. So lange wollte ich nicht wahrhaben, was ich wirklich für dich empfinde. Deswegen habe ich dich so lange hingehalten. Erst als du weg warst wusste ich wie sehr ich dich vermisse, wie sehr ich dich brauche und wie viel ich eigentlich an dich denke. Ich weiß der Kuss war falsch, damit habe ich dich in diese kranke Welt reingezogen. Und ich bin ein egoistisches Arschloch weil ich das ausgenutzt habe. Aber er hat mir bewiesen wie viel ich für dich empfinde. Ich habe gemerkt, dass es ein Fehler war doch es war zu spät. Ich konnte nicht mehr zurück also habe ich mich so verhalten. Kalt und abweisend, ich habe gehofft dich abzuschrecken aber ich habe keine Lust dich zu verlieren Chloé. Ich habe gemerkt.. Fuck, ich liebe dich Chloé Goodwell. Ich liebe dich wie ich noch nie jemand anderen geliebt habe." auf einmal war Mason meinem Gesicht wieder ganz nah. Seine Stimme wurde immer leiser, jedoch konnte ich ihn gut verstehen. Wir waren uns so nah, dass unsere Lippen sich fast berührten. Ich lehnte mich ein Stück nach vorne und presste meine Lippen auf seine. Ich hatte noch gar nicht verarbeitet was Mason überhaupt gesagt hatte. Doch er sprach die Worte aus, die ich solange von ihm hören wollte. Mir war es zurzeit egal was vorher war oder was danach passiert. Mir war nur der Moment wichtig, Mason zu küssen. Ich war einfach fertig mit meinen Nerven und wollte heute nicht mehr darüber nachdenken. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher und intensiver. Endlich hatten wir eine Bürde hinter uns gelassen. Schließlich zog Mason mich auf seinen Schoß und ich legte meine Beine seitlich von seinem Körper. Ich spürte Masons Hand auf meinen Rücken die runterwanderte und auf meiner Hüfte verharrte um mich noch näher an sich zu ziehen. Es zählte nur der Augenblick für uns. Der Streit war erstmal vergessen.
Irgendwann löste Mason sich sanft von mir, holte Luft und wollte gerade zum Sprechen ansetzen. Doch ich kam ihm zu vor. "Ich weiß, dass wir noch nichts geklärt haben. Aber ich kann das jetzt nicht mehr, ich habe keine Kraft mehr. Lass uns den Waffenstillstand genießen und morgen weiterreden." bat ich ihn ehrlich, es stimmte würden wir jetzt weiter streiten wüsste ich nicht wie es enden würde. Wahrscheinlich würde ich richtig zusammenbrechen. Ich wollte nur für heute Abend noch so tun als wär alles gut. "Okay." sagte Mason nickend und lächelte leicht. Anschließend beugte er sich wieder vor und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Komm lass uns ins Bett gehen." schlug dieser vor, ich erhob mich von ihm und wir standen auf. Danach gingen wir ins Schlafzimmer. Mason zog sich bis auf die Boxershort aus. Ich tat es ihm gleich und behielt nur mein Höschen an. Außerdem zog ich eins seiner Shirts an, welches er mir zugeworfen hatte. Anschließend legten wir uns beide in sein Bett und ich kuschelte mich an Mason. Auch er drückte mich näher zu sich, küsste meinen Hinterkopf und verschränkte seine Finger mit meinen. Seit langem fühlte ich mich wieder richtig wohl und war auch wieder glücklich- zumindest für diesen  Augenblick. Seine Wärme umhüllte mich und gab mir ein Gefühl von Geborgenheit. Ein Gefühl was ich lange nicht mehr gefühlt hatte. "Das habe ich am meisten vermisst." murmelte ich ins Kissen. "Ich auch, Kleines." antwortete Mason mir und gab mir erneut einen Kuss auf den Kopf. Obwohl diese Berührungen und Zuneigung neu für uns waren, fühlten sie sich doch so vertraut an. Ich wollte jeden einzelnen Moment davon genießen bevor es Morgen wurde. Bevor wir wieder uns den Problemen stellen mussten. Es dauerte nicht lange bis ich in dieser Position einschlief.

New York Secrets ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt