Dreiundfünfzig

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Mason

Genervt kniff ich die Augen zusammen als ich vom Wecker geweckt wurde und die Sonne, welche durch mein Zimmer schien, mich blendete. Ich stellte das nervtötende Geräusch aus und drehte mich nochmal um. Gestern Abend habe ich den Swimming Pool  erst um fünf verlassen, dementsprechend gelaunt war ich als viereinhalb Stunden später der Wecker klingelte und man mit einem Kater aufwachte. Doch mir fiel wieder ein warum ich mich so früh wecken ließ, ich wollte mit Travis im Central Park joggen und ein paar Körbe werden- jetzt verfluchte ich diese tolle Idee. Während ich mich streckte, öffnete ich leicht meine Augen und ich brauchte erstmal einen Moment um zu checken, wo ich war. Denn ich lag in meinem Bett, zuhause und allein.  Mit halboffenen Augen griff ich nach meinem Handy um Travis zu schreiben, dass ich wach war - zumindest hatte ich die Augen auf. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und entdeckte ein Spitzenhöschen von einer Frau, welches aus meiner dunkelblauen Stoffhose rausblitze. Es konnte nur von Chloé sein ein Zeichen dafür, dass ich mir das ganze nicht eingebildet hatte. Ich war kein Perversling, der alte getragene Slips von Frauen sammelte, sondern ich hatte ihn nur eingesteckt um keine Spuren zu hinterlassen, damit wir nicht auffielen. Sofort kamen Erinnerungen an den gestrigen Abend hoch.

Endlich war ich von dieser After- Show- A- Promi- Party weg und kam auf der nächsten Party im Swimming Pool an. Auf der Fahrt dorthin, hatte ich mir sämtliche Stories angesehen. Größtenteils von Chloé natürlich, schon den ganzen Abend konnte ich nichts mehr an was anderes denken. Sie sah so verdammt heiß in ihrem Outfit aus. Obwohl alles bedeckt war, blieb nicht viel Platz für Fantasien. Man konnte deutlich erkennen, dass sie keinen BH trug und das war ziemlich gefährlich. Ich konnte an nichts anderes denken als an Chloés Brüste, ihren Körper, wie sich unsere Lippen trafen und wie wir miteinander fickten. Doch nicht nur das, ich vermisste sie, einfach alles an ihr. Ihre Stimme, ihr Kichern, ihre Berührungen und selbst ihre Blicke, die sie mir zuwarf wenn sie dachte ich würde es nicht mitbekommen. Das ging weit über das körperliche hinaus, meine Seele brauchte sie auch. Einfach alles an mir. Mit dem Wort Sehnsucht konnte ich das Gefühl gar nicht beschreiben. Zulange hatte ich Chloés weiche und liebevolle Stimme nicht mehr gehört, ihre kleinen Hände auf meiner Haut nicht mehr gespürt oder ihr hübsches Gesicht live gesehen. Zehn verfickte Tage ist es her, seitdem wir uns wirklich gesehen hatte. Eine Ewigkeit, wenn man jemanden so begehrt wie ich sie. Wenn man jemanden so vermisst. Immer wieder hatte ich mein Handy in der Hand um sie anzurufen, um einfach ihre Stimme zuhören doch ich traute mich meist nie anzurufen. Einmal hatte ich ihr besoffen auf die Mailbox gequatscht, doch an das was ich gesagt hatte konnte ich mich nicht mehr erinnern. ZU voll war ich. Danach hatte ich einen Filmriss. Ich kannte ja noch nicht mal den richtigen Grund warum sie mich nicht mehr wollte, zumindest nahm Chloé das als Vorwand. Ich wusste nicht ob es wahr oder falsch war. Da musste mehr hinterstecken. Wahrscheinlich hätte ich um Chloé auch einfach mehr kämpfen sollen doch ich war kein hoffnungsloser Romantiker. Und ich hatte zu viel Angst vor der Wahrheit, dass sie mich doch nicht so lieben würde. Doch das tat weh, der Schmerz war fast unerträglich. Doch ich ließ es nicht an mich ran, stattdessen stürzte ich mich in die Arbeit. Das Business ging weiter, der Fake ging weiter. Auch wenn es innerlich anders aussah, wollte ich mir nichts anmerken lassen. Ich wollte nicht das Fragen aufkommen oder jemand misstrauisch wurde. Also besuchte ich in letzter Zeit statt der Schule überwiegend das Set, ließ mich viel mit Jen sehen, wie auf dieser Party und ließ den Schein weitergehen. Natürlich war Meredith ziemlich zufrieden damit. Doch auf jedem Bild was geschossen wurde, bei jeder Szene die gedreht wurde und bei jedem Interview fiel es mir schwerer die Maskerade aufrecht zu halten. Auch wenn ich lächelte, kam es nicht vom Herzen. Obwohl ich viel arbeitete und Sport machte, schlief ich nicht mehr als vier Stunden in der Nacht. Trotzdem trank und kiffte ich immer mehr. Mein Körper schrie nach Chloé. Ich brauchte ihre Zuneigung, ihre Berührungen aber vor allem sie. Ich wollte meine Liebe mit ihr teilen. Es war als könnte ich ohne sie nicht leben. Gefühlt war ich innerlich tot.
Sobald ich das alte Schwimmbad betrat scannte ich den Raum nach ihr ab, natürlich trat sie zuerst nur im Rudel auf. Doch als Chloé zur Toilette ging, nutze ich die Chance und fing sie ab. Heute wollte ich Chloé weiß machen, wie sehr ich sie liebte, das ich mich nach ihr begehrte und vor allem sie mich auch brauchte. Als ich sie so nah, live sah platze mein Herz fast. Sie war noch schöner als ich in meinen Erinnerungen. Ich war mutig genug um sie zur Rede zu stellen, meine Gefühle zu offenbaren und ihr weiß zu machen, dass es Bullshit war wie sie reagierte. Denn es machte mich wütend, Chloé stand nicht wirklich zu ihren Gefühlen. Es musste so einfach sein, sonst hätte sie ganz anders reagiert. Obwohl ich sauer wurde, weil sie es nicht zugab war ich in Chloés Bann gefangen. Ich konnte meine Augen von ihr nicht nehmen, die Finger nicht bei mir belassen und sie konnte mir nicht sagen, dass sie mich nicht liebte. Und so kam das eine zum anderen, ehe wir uns versahen vögelten wir in der Öffentlichkeit miteinander. Eigentlich wollte ich es nie soweit kommen lassen da das Risiko viel zu groß war gesehen zu werden. Doch wir ließen uns fallen, ließen uns von unseren Bedürfnissen treiben und teilten einer unseren intimsten Momenten. Es war nicht der Fick, der so intim und beängstigend war. Sondern die Gefühle, die wir miteinander teilten. Zwei gebrochene Herzen, die zu empfindlich waren und neu belebt wurden. Es war nicht nur weil wir geil aufeinander waren oder uns brauchten, sondern weil es bewies das wir das gleiche teilten. Das Chloé genauso auf mich reagierte, wie ich auf sie. Es ging darüber hinaus. Wir waren quasi eins. Über den Sex brauchte ich gar nicht sprechen, er war unglaublich. Chloé war unglaublich. Währenddessen und danach fühlte ich mich wieder wie ich selbst, wie neu belebt. Doch so schnell der Höhepunkt gekommen war, so schnell verflog er fast auch. Denn es war ein Ausrutscher. Auch wenn ich Chloé zu nichts gezwungen hatte, wusste ich das sie es jetzt schon bereute, ich kannte sie einfach zu gut. Auch für mich war es nicht ideal gelaufen doch es war passiert, für einen Fehler fühlte es sich zu gut an. Nach einem kurzen intensiven Kuss, verschwand sie auch wieder aus der Dusche zurück in die Meute. Zurück blieb ich alleine, sie hatte noch nicht mal ihr Höschen aufgehoben was ich übernahm und in meine Hosentasche steckte um keine Spuren zu hinterlassen. Ich brauchte einen kurzen Moment um mich zu sammeln bevor ich zu den anderen Jungs ging, die ich fast vergessen hätte. Zielstrebig ging ich zu der Ecke, in der sie saßen. Auf dem Weg nahm ich mir noch einen Drink mit. Als ich unmittelbar in der Nähe war, kam mir schon der Rauch entgegen. "Da kommt ja unser Stecher und A- Promi des Tages." bemerkte Jake grinsend und klopfte auf den freien Platz neben sich. "Wir haben uns schon Sorgen gemacht." "Ich war doch nur kurz Pissen und dann wurde ich von Fans belagert." redete ich mich raus und nahm einen Schluck aus dem Glas in meiner Hand. "Wers glaubt, du siehst eher aus als hättest du einen ziemlich guten Fick gehabt, so wie du gehst." erwiderte er. "Seh ich auch so Bro, seine Eier platzen gleich weil die so angeschwollen sind." schaltete sich auch Chris lachend dazu und schlug mit Jake ein. "Dabei ist Jen doch gar nicht da." sagte Travis grinsend und warf mir einen vielsagenden Blick zu während er einen Zug vom Joint nahm. Natürlich ahnte oder wusste er sogar was ich eben getrieben hatte- oder eher mit wem. Und ich konnte es vor ihm auch nicht verheimlichen. Trotz der Anmerkung eben wusste ich, dass er die Klappe hielt. Schließlich war er mein bester Freund. "Das heißt nichts, wahrscheinlich haben die beiden eben geilen Telefonsex gehabt."  "Oder er hat eine andere heiße Schnecke aufgerissen." gingen die Vermutungen der Jungs los, die jedoch schnell aufhörten als Travis das Wort ergriff. "Ist doch egal mit wem er fickt oder nicht. Seht ihr lieber mal zu, dass ihr eine abbekommt." "Ja, wenn ihr keine anderen Sorgen habt ob meine Eier dick sind oder nicht. Aber für Tipps stehe ich euch gerne bereit, anscheinend braucht ihr die ja." lachend ließ ich mich neben Jake fallen und nahm den letzten großen Schluck, bevor mir der Joint gereicht wurde. "Jetzt mal unter uns, wie geil ist Jen wirklich im Bett?" wollte Chris neugierig wissen. Dann zuckte ich mit den Schultern. "Also zu einem Blowjob sagt sie  nie nein. Sie ist auch ganz gut aber ich hatte schon bessere." gab ich zu, auch wenn ich die Show aufrecht erhalten musste war ich ehrlich. Und das war nicht gelogen, aber mit Chloé zusammen fühlte ich mich einfach besser. Außerdem harmonierten wir mehr und ich konnte von ihr nie genug kriegen- das wusste ich jetzt schon. "Heiß, du musst ein ziemlich glücklicher Mann sein, Kingston." erwiderte Chris daraufhin beeindruckt und grinste. "Kannst ja dein Glück auch mal versuchen." gab ich nur von mir und zuckte mit den Schultern. Obwohl ich mit den Jungs ganz gut befreundet war, wussten sie bis auf Travis nicht, dass das ganze nur Show ist. Doch ich ließ sie in dem Glauben. Mir war es auch egal ob die anderen beiden mir das abkauften oder nicht. Wir unternahmen zwar relativ viel, dennoch teilte ich nicht jeden Pups mit ihnen. So war es auch andersrum, wir mussten einfach nicht alles vom anderen wissen. Bei Travis war es anders, für mich war er wie ein Bruder. Ziemlich schnell wechselten sie das Thema, wovon ich nur halb was mitbekam. Ich war zu sehr damit beschäftigt zu trinken und ich war mit meinen Gedanken woanders. Trotzdem war ich irgendwann so voll, dass ich abschalten konnte.
Das letzte woran ich mich erinnern konnte war, dass ich mit Travis mir nach dem Club einen Joint auf dem Rückweg teilte. Wir gingen zu Fuß, doch wir blieben ständig stehen weil wir alles so lustig fanden. Wir hatten ziemlich einen sitzen. 

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