Neunzehn

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Mason 

Als ich morgens wach wurde, lag ich alleine im Bett. Das iPhone zeigte mir an, dass es kurz nach zehn war. Zunächst war ich ziemlich  gestresst und unruhig, da ich dachte, dass ich verschlafen hatte. Ich sprang aus dem Bett, wollte mich anziehen. Doch als ich meine Klamotten sah, fiel mir wieder ein, dass ich ja vorerst suspendiert wurde. Also setzte ich mich auf Chloés Bett und nahm erneut mein Handy in die Hand. Ich hatte einige Nachrichten von Meredith und Jen, die ich beide ignorierte, ich ging gar nicht erst auf den Chat. Meredith, würde eh zuhause auf mich warten also musste sie sich noch was gedulden. Doch keine von Chloé, das war irgendwie komisch. Gerade als ich mein Handy weglegen wollte, erschien auf dem Display eine Nachricht die mich etwas stutzig machte. 

Mom [10.11 Uhr] Lande morgen früh am JFK. Reden dann!

Sie kam natürlich nicht ohne Grund, das war mir klar. Und warum sie kam, war mir auch klar, wegen der Schlägerei. Das war typisch, immer wenn etwas nicht so lief kam sie zu mir und machte mir die Hölle heiß, doch sie ging genauso schnell wie sie kam. Über ihr plötzliches Kommen machte ich mir nicht wirklich Gedanken, denn hier in New York hatte ich viele Freiheiten, die meine Mom mir nicht verbieten konnte. Sie war ja am anderen Ende der Welt. Außerdem war es ihr wichtig, dass ich mich in der Öffentlichkeit präsentiere. Lieber scheiß Publicity als gar keine. Und meine Mutter war meistens chillig drauf, schließlich hatte ich ja Meredith als Aufpasserin. 
Nachdem ich Mom geantwortet  und einigen Fan Nachrichten auf Instagram und Twitter geantwortet- die ich soweit es ging selber schrieb- hatte schaute ich mich in dem Raum um. Chloé hatte ihn schon oft in den letzten Jahren, in denen wir uns kannten umgeräumt, neue Möbel gekauft und neu dekoriert. Als wir Kinder waren, lagen hier immer Barbies rum. In der Pubertät hingen hier Poster von sämtlichen Boy Bands und Sängern. Damals hing sogar ein Poster von mir hier, sie meinte, dass sie als meine beste Freundin natürlich auch ein Bild von mir in ihrem Zimmer hängen haben musste. Ich war froh, dass diese Phase vorbei ist, denn sich ständig in einem XXL- Poster anzuschauen war selbst für mich nicht so geil. Vor allem wenn man selbst mitten in der Pubertät steckte. Mittlerweile hatte sie ihren Stil gefunden. Chloé besaß größtenteils weiße Möbel wie ihr King- Size Bett auf dem ich saß. Lediglich die Couch war grau meliert. So wie diese Zimmer sich verändert hatte, hatte sich auch das Mädchen, das hier lebte sich verändert. Aus dem süßen kleinen Mädchen wurde eine hübsche, junge, selbstbewusste Frau, die genau wusste was sie wollte.  Und da war das Problem, Chloé ließ sich von nichts abhalten was sie sich in den Kopf gesetzt hatte. Ich dachte an das Gespräch von gestern. Sie hatte mit vielen Dingen Recht gehabt, doch ich wollte es nicht vor ihr zugeben. Ich konnte Chloés Wut gestern Abend nachvollziehen, ich habe nicht darüber nachgedacht, was es für Konsequenzen haben könnte Shawn zu verprügeln- vor allem nicht für Chloé. Natürlich wäre es so in einigen Wochen vergessen gewesen, aber Shawn wäre nicht bestraft worden da war ich mir sicher. Außerdem wollte ich meine beste Freundin nur beschützen, ich wollte nicht das sie ausgenutzt wird nur weil sie besoffen ist und ein Typ Bock auf sie hatte. So wie es bei mir war an dem Abend an dem wir miteinander gefickt haben. Natürlich hatte ich sie nicht dazu gezwungen- würde ich auch nie tun. Und Chloé wollte es auch da war ich mir ganz sicher, sonst wäre zwischen uns beiden nie was gelaufen. Doch sie war einfach total betrunken- wie ich auch. In ihrem schwarzen Kleid sah sie scharf aus, ich hätte es ihr am liebsten in dem Moment vom Leib gerissen, in dem ich sie das erste Mal drin gesehen hatte. Und wie die Spitze ihre Titten umspielt hatten, es war einfach perfekt für sie. An diesem Abend konnte ich einfach nicht die Augen von ihr nehmen, damals war es anders gewesen. Zum ersten Mal  hatte ich Chloé nicht nur als beste Freundin sondern auch als ich richtige Frau gesehen, es war als hätte sie sich im Sommer verändert. Auch der Sex war einfach geil. Doch so gerne ich mich an diese Nacht erinnerte, ich hatte mir geschworen, dass es nie mehr vorkommen würde. Es war ein einmaliger Ausrutscher. Wir waren einfach zu betrunken gewesen, ich hatte mich damals nicht im Griff. An Chloé lag mir zu viel, dass ich sie als Freundschaft Plus ausnutzen würde. Dafür war sie mir zu wichtig, egal wie geil der Sex war. Dafür gab es andere Frauen. Zudem empfand ich nicht mehr als Freundschaft für sie. Ich hatte einfach ein schlechtes Gewissen Chloé gegenüber, weil ich sie ausgenutzt hatte an diesem Abend und hatte es auch an Shawn ausgelassen. Ich war zu feige über meinen Schatten zu springen und ihr die ganze Wahrheit zu sagen. Natürlich wollte ich sie nicht verlieren, doch zurzeit ist das der richtige Weg. Natürlich hatte er auch Scheiße gebaut und es auch verdient, doch das kam noch dazu. Deshalb wollte ich Chloé in der Halloweennacht davon abhalten mit Shawn zu vögeln, doch es machte keinen Sinn. Sie war zu stur, deshalb ließ ich es irgendwann. Eigentlich wollte ich damit Stress vermeiden, doch genau den hatte ich jetzt. Ich war mir nicht sicher wo wir beide uns im Moment befanden doch es würde sie irgendwann klären. 
Irgendwann fielen mir die ordentlich gefalteten Klamotten auf dem Stuhl neben meinen auf. Anscheinend waren die für mich, entweder hatte Chloé sie selbst hingelegt oder Lucy beauftragt. Ich stand auf und griff sie mir. Es war eine Calvon Klein Unterhose, ein Hoodie und eine Jeans. Wahrscheinlich waren die Sachen von Brad. Ich zog mir meine Boxershort aus und zog die frische an, sowie die anderen Klamotten. Danach steckte ich mein Handy in die Hosentasche, nahm aus meiner alten Hose den Autoschlüssel, steckte ihn in die anderen Hosentasche und schnappte mir die restlichen Klamotten. Ich verließ den Raum und ging nach unten. Dort hörte ich den Staubsauger, das Geräusch kam aus dem Wohnzimmer. Ich ging dran vorbei und wollte gerade in meine Sneakers schlüpfen als das Geräusch verstummte. "Hey Mason, wenn du möchtest kannst du was frühstücken. Es ist noch genug übrig. " schlug Lucy mir vor, doch ich schüttelte den Kopf. "Danke Lucy, aber ich fahre jetzt besser nach Hause. Mach's gut, bis dann." antwortete ich während ich meine Schuhe anzog und verließ die Wohnung.

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