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Baris schaute mich etwas verwundert an, doch ließ sich nichts weiter anmerken. Ich war froh dass er nichts fragte.
Er löste seine Hand von meinem Oberschenkel und legte sich auf die Wiese. Natürlich zündete er davor noch eine übrig gebliebene Zigarette an.
Sein Gesicht schaute zum Himmel hoch.
Ich legte mich auch hin aber mit meinem Gesicht zu ihm. Es tat mir leid, dass ich so aufgehört hatte.
B: „ich weiß was du spürst, fühlst und vielleicht auch willst."
Ich hatte angst und fühlte mich ertappt. Kein einziges Wort verlor ich, sondern hörte ihm einfach weiterhin zu.
B: „Weißt du in der letzten Zeit bist du mir so richtig ins Auge gestochen. Ich hab mich absichtlich distanziert von dir und das hat auch seine Gründe. Ich glaub du bist die erste Person zu der ich 100% ehrlich bin. Nihan ich hab kein Geld, kein Auto, kein richtigen Job und eine beknackte Familie. Hab zu viele Probleme über du bestimmt nicht mal Bescheid weißt, dass sowas existiert. Ich hab Geldschulden, hab Feinde und keine Zukunft."

Da war er wieder, der kalte Mensch. Sein nette Art war wie verschwunden. Aber seine Worten taten mir schon weh, wie schwer muss es wohl ihm fallen?
Ich schaute gezielt in sein Gesicht.
Baris schaute hoch in den dunklen Himmel und zog mit seinen Augen die Sterne nach.

B: „Ich verstehe schon worauf du hinaus willst, weiß aber ehrlich gesagt nicht wie ich dich glücklich machen kann.."
I: „Wieso, was meinst du?"
B: „ich hab nichts, absolut nichts. Kannst du dir was darunter vorstellen?"
Er musste sich doch niemals schlecht neben mir fühlen wegen Geld und alldem. 
I: „Ich kann dir auf alles was ich habe schwören, dass mein Leben nicht so glamourös ist so wie du dir es vorstellst. Mein Ex-Freund hat mich betrogen und ist kurze Zeit später an einem Autounfall gestorben, als er auf dem Weg zu mir war."

Ich spürte ein raunen in seinem Körper, er war sichtlich überrascht und noch überraschter war ich. Zum ersten mal sprach ich die Geschehnisse einfach aus.  
I: „Mir hat noch nie jemand in meinem gesamten Leben so sehr weh getan so wie er aber irgendwie werde ich ihn nicht los. Er tut mir immer noch weh, obwohl ich es nicht will. Ich hasse ihn, aber hätte mich gerne verabschiedet. Ich will nichts von all dem, ich möchte endlich nach diesem Sturm glücklich sein. Kein Geld der Welt macht mich jetzt noch glücklich."

Mich überraschte es, dass er nichts sagte und ganz ruhig liegen blieb.
Ich setzte mich aufrecht auf die Wiese und zog ihn vorsichtig an seinem rechten Arm hoch.
Er schaute mich fragend an.
Als er neben mir saß umarmte ich ihn.
Zu lange hatte ich mich nicht mehr so sicher bei einem Mann gefühlt, wie jetzt in seinen Armen. Sein breiter Körperbau gab mir Schutz und Halt.
Eins wusste ich in diesem Moment ganz genau, ich war bereit für alles was kam, doch tief in meinem inneren wusste ich dass ich die Realität verdrängte.
Noch einmal schauten wir uns in die Augen, bis ich die wunderschöne Situation abbrechen musste.

I: „Hakan wartet auf mich.."
Baris stand auf und zog mich ebenfalls vorsichtig auf die Beine.
Wir schauten uns in die Augen. Er war wunderschön, so attraktiv.
B: „werde ich dich wieder sehen?"
Ich biss mir auf die Unterlippe und grinste. Hektisch nickte ich mit dem Kopf und wollte gerade gehen als er mich an meiner Hand zurück zog und mir einen kurzen Kuss auf die Wange verpasste. Okay, jetzt würde ich glaube ich umkippen. Mein Blutdruck stieg und mir wurde heiß. 
Danach drehte ich mich um und lief Richtung Hauptstraße, wo aus purem Zufall Hakan bereits auf mich wartete.

Als ich einstieg schaute ich in ein skeptisches Augenpaar. Er hatte seinen Kopf an seiner Hand abgestützt und schüttelte leicht den Kopf.
I: „Bitte, Bitte Verderb es mir nicht Hakan. Ich will einfach glücklich sein."
Hakan antwortete nichts und gab einfach Gas Richtung nach Hause.
Nach so einem langen Tag, war ich hundemüde.

Der nächste Tag.

Ich saß gerade mit meinen Großeltern am Frühstückstisch, als plötzlich mein Handy mit einer Nachricht erläuterte. Ich stopfte mir noch schnell ein Brot in den Mund und rannte zu meinem Handy. Ich musste grinsen.
Es war eine Nachricht von Baris. Woher hatte er meine Nummer.

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