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Der Streit mit meinen Eltern war nun bereits 10 Tage her. Es hatte gedauert, alles bezüglich meines Fernstudiums einzurichten, da meine Semesterferien erst in 1,5 Monaten beginnen würden. So lange hätte ich aber niemals warten können. Mit meinen Eltern hatte ich bis heute noch nicht gesprochen. Nur Emir wusste über alles Bescheid.

Ich irrte im Flughafen von Izmir herum und suchte mir ein Taxi, dass mich zur meiner Unterkunft bringen konnte. Ich war total erschöpft und war so froh, als mir ein älterer Mann die Taxi-Tür aufhielt. Meinen Koffer packte er glücklicherweise direkt in den Kofferraum. Wir fuhren durch die Stadt und ich genoss den Anblick. Der Strand, die bunten Restaurants, die Promonade. Es war unglaublich hier. Es herrschten angenehme 24°C, nicht so wie in  Deutschland, gefühlte -5. Ich hätte gedacht, dass es auch hier im Mai etwas frischer sein wird aber zum Glück hatte ich mich getäuscht.

Es war ca. 18:30 Uhr, als ich in der kleinen Pension ankam, die ich mir ein paar Tage zuvor reserviert hatte. Mein Zimmer war klein aber fein, völlig ausreichend. Ich hatte die perfekte Aussicht auf das Meer und zog die bereits vorhandene "Sommerluft" in mich hinein. Als mir in den Sinn kam, dass ich vielleicht Baris sehen würde, flatterten Schmetterlinge in meinem Bauch. Gleichzeitig war ich auch so nervös, was wenn er mich nicht mehr sehen wollte?

Ich packte schnell die wichtigsten Sachen aus und machte mich frisch. Nachdem ich meine langen braunen Haare gekämmt hatte, zog ich mir ein kurzes, weißes Sommerkleid an und lief raus in die Stadt. Zuvor packte ich noch Handy und Geldbeutel in meine kleine Tasche.

Nun lief ich mit dem kleinen Zettel durch die engen, bunten Gassen und suchte das Lokal. Es war sehr voll und das machte die Sache nochmal schwieriger. Als ich endlich vor einer Bar stehen blieb, das "Roof-Top" hieß, lief ich vorsichtig rein. Es war laut, eng, dunkel und roch stark nach Alkohol. Ich fühlte mich sehr unwohl und schaute mich in der Bar um. Plötzlich fiel mir ein junger Typ auf der auf der Fläche mit einem Tablett rumrannte. Kurzerhand stellte ich mich vor ihn und lächelte ihn schüchtern an.

T: "Ehmmm kann ich helfen?" Fragte er locker.

I: "Ich suche B..Baris, ist er hier?" Sagte ich.

Der Typ schaute mich verwirrt an, wahrscheinlich hatte er absolut nichts verstanden wegen der lauten Musik. Er hielt mir sein Ohr hin und ich fragte nochmals, nur viel lauter. Noch immer schaute er mich an aber schüttelte dann den Kopf.

T: "Hier gibts keinen Baris, zumindest kenne ich keinen.. Frag mal an der Bar."

Dann lief er tanzend davon und ich konnte nur den Kopf schütteln. Wenn man selbst in einer Notlage ist, kann einem wirklich alles auf die Nerven gehen. Ich kämpfte mich durch die Menge an die Bar und war froh dort ein junges Mädchen zu sehen.

M: "Hey! Was magst du haben?" Sie strahlte mich an und wartete auf meine Bestellung.

I: "Nein danke, ich würde nur gerne kurz etwas Fragen. Ich suche Baris.. Kennst du ihn? Arbeitet er hier?"

Sie schien zu überlegen aber schüttelte dann den Kopf.

M: "Sorry, leider nein!"

Meine Laune war im Keller. Trotzdem bedankte ich mich bei ihr und schaute mich um. Was sollte ich jetzt machen? Gerade als ich vom Barhocker runterspringen wollte stellte sich ein Junge dicht zu mir. Er war wahrscheinlich nicht arg älter als ich und hatte einen schrecklichen Stil. Die Hose war viel zu eng, er trug einen V-Ausschnitt und hatte die Haare nach vorne gegellt. Ich schaute ihn verwirrt an und wartete auf eine Reaktion.

J: "Hey, öfter hier?" Fragte er flirty.

I: "Nein." Sagte ich angewidert und wollte verschwinden, doch er hielt mich am Handgelenk fest.

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