26. Kapitel - Ein Privatkonzert

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Mareas P.O.V.

Zusammen sitzen wir nach dem Abendessen um das Lagerfeuer. Louis hat sich schnell wieder beruhigt. Es tut mir leid dass er sich wegen mir so erschrocken hat aber nachdem ich ihm die Situation erklärt habe konnte er schon wieder darüber lachen. Und nach ein paar stichelnde Sprüche von seinen Freunden über Sehnsucht und in Klamotten schwimmen gehen, war die Situation vollkommen entschärft.

Entspannt lehne ich an Louis der sachte einen Arm um mich geschlungen hat. Plötzlich holt Niall eine Gitarre hervor und beginnt ein paar Akkorde zu spielen. Wie auf Kommando setzten die Jungs ein. Es ist das perfekte Lagerfeuer Bild.

Eine Gitarre und fünf Jungs die zusammen singen. Ich sitze still da genieße und beobachte nur. Ja gut, es gibt bestimmt bessere Sänger als sie, aber sie haben gelernt das maximale aus ihrer Stimmer herauszuholen und es klingt wirklich gut. Ich kenne den Song nicht aber ihre Stimmen klingen so anders wie im Radio. Sie klingen einfach viel realer.

Als die letzten Töne verklingen applaudiere ich. Niall steht grinsend auf und wie soll es anders sein verbeugt er sich.

„Ein Privatkonzert von One Direction. Wenn das Maria wüsste.", rutscht es mir raus und sofort bereue ich es.

„Wer ist denn Maria?", kommt sofort die Frage von Niall. Ich spüre wie Louis Umarmung fester wird, so als wolle er mich unterstützen. „Meine Schwester."

„Ah ja du hast ja gesagt dass sie ein One Direction Fan ist.", erinnert sich Zayn.

Ich nicke nur und hoffe dass dieses Thema damit beendet war. Ich will nicht an Maria denken, nicht jetzt. Es ist grad alles so schön ruhig. Aber da hab ich die Rechnung ohne Niall gemacht der jetzt neugierig fragt: „Was sagt sie denn dazu dass ihre große Schwester jetzt mir Louis Tomlinson zusammen ist?"

Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt die Sache richtig zu stellen aber ich hab auch das Gefühl diesen Zeitpunkt schon lange verpasst zu haben. Also zucke ich nur mit meinen Schultern.

„Du hast es ihr noch nicht gesagt? Hast du Angst dass sie eifersüchtig ist?", fragt Zayn grinsend.

Mir schnürt es meine Kehle zu. Aus dem Augenwinkel kann ich erkennen dass Louis den Kopf schüttle. Aber er sagt es nicht und dafür bin ich ihm dankbar. Aber seine Bandkollegen achten nicht auf seine Zeichen denn Niall plaudert gut gelaunt weiter: „Nein. Sie hat ja erzählt das ihre Schwester ein riesen Harry Fan ist. Oder?"

„War", bekomme ich leise heraus.

Niall schlägt Harry, der neben ihm sitzt auf die Schulter: „Armer Harry. Hast grad einen deiner größten Fans verloren? Nicht traurige sein. Hat sie sich einen anderen von uns ausgesucht? Wart sagt nichts! Mich!", ich weiß dass er nur versucht lustig zu sein und unter normalen Umständen wäre es das je gewesen aber nicht so.

Harry verdreht nur genervt die Augen.

„Was machen wir morgen?", versucht Louis das Thema zu wechseln aber Niall ist nicht abzulenken und macht den Vorschlag: „Komm wir laden sie zu unserem nächsten Konzert ein, da freut sie sich bestimmt. Sie kann ja auch Backstage kommen.", ich glaub diese Art ist Nialls Versuch mir zu helfen mich in die Gruppe zu integrieren aber er hat keine Ahnung dass er mir einen Dolch nach dem anderen ins Herz rammt.

„Das geht leider nicht.", bringe ich leise hervor und blicke auf, „Sie ist tot."

Und wieder hab ich es geschafft die Stimmung zu zerstören. Die entspannte Atmosphäre hat sich sofort in ein verlegenes Schweigen gewandelt. Niall starrt mich nur geschockt an und ich glaube er lässt das Gespräch mental revue passieren.

„D....das tu...tut...mir leid.", stammelt er unbeholfen.

„Was ist passiert?", fragt Liam, nach einigen Momenten voll Schweigen, der bis jetzt kein Wort gesagt hat. Bevor ich antworten kann kommt es von Louis: „Ich glaub das ist genug für heute."

Ich schüttle aber den Kopf, schaue zu Liam und antworte: „Autounfall."

Dieser nickt: „Wie alt war sie?"

Ich muss schlucken: „Acht, fast neun."

„Das tut mir leid.", es ist nur ein einfacher Satz. Aber ich glaube das ist bis jetzt das ehrlichste was er je zu mir gesagt hat, denn ich seinen Augen kann ich sehen dass er es genau so meint wie er es sagt. Es tut ihm wirklich leid, um mich und um Maria die so jung ihr Leben lassen musste.

Darauf folgt Schweigen. Niemand weiß was sagen. Ich hab keine Ahnung wie viel sie über mich wissen aber ich denke dass Louis ihnen nichts von mir erzählt hat. Das würde er nicht tun.

„Willst du zum See runter?", flüstert mir Louis ins Ohr und ich nicke.

Er hebt mich hoch und wir verschwinden in der Dunkelheit. Zum Glück ist der Himmel wolkenlos und so spenden der Mond und die Sterne ein wenig Licht.

„Ist alles gut bei dir?", fragt mich Louis als wir beide am Ufer im Gras sitzen.

„Keine Ahnung.", antworte ich. Er bleibt still bis er sagt: „Ich muss die ganze Zeit an etwas denken und ich muss dich jetzt einfach fragen." Gespannt schaue ich in seine Augen. „Du hast gesagt dass deine Schwester, ein großer Fan von uns war."

Ich nicke, keine Ahnung worauf er hinauswill.

„Du hast damals am Meer, als du von dem Unfall erzählt hast, auch gesagt dass im Radio ihr Lieblingslied gekommen ist und sie es bis zum Anschlag aufgedreht hat."

Sein Blick richtet sich auf die Leere des schwarzen Wassers. Langsam ahnen ich worauf er hinaus will aber ich habe immer noch die Hoffnung das ich mich irre.

„Das Lied verfolgt dich immer noch in deine Alpträume hast du gesagt. Ich frag mich schon eine Weile ob..." Er schaut mich an: „War das ein Song von uns?"

Ich höre dass er sich ein Nein wünscht. „Louis.... Bitte nicht...."

„Marea. Welcher Song war das?"

Ich zögere kurz antworte dann aber mit leiser Stimme, flüstere beinahe: „What makes you beautiful."

„Scheiße!", er steht auf. „Wie kannst du dann jetzt hier sein? Ich meine wie erträgst du das?"

Ich verstehe nicht was er da von sich gibt.

„Wie kannst du mit mir reden wenn doch wir schuld sind?"

Jetzt ergibt alles einen Sinn: „Louis du hast da was falsch verstanden. Die Musik hatte mit dem Unfall nichts zu tun."

Verzweifelt starrt er mich an: „Aber laute Musik lenkt doch immer von Fahren ab."

Ich strecke meinen Arm aus und greife nach seiner Hand. Er lässt sich wieder neben mich fallen. „Louis. Wirklich, das Radio war nicht schuld. Ja ich höre diese Lied immer noch in meinen Albträumen aber das ist so weil es in diesem Moment eben ging und es fast die einzige Erinnerung ist die ich an den Unfall habe."

Eindringlich schaue ich in seine Augen: „Am Unfall war alleine der Geisterfahrer schuld. Mein Vater hätte nie eine Chance gehabt auszuweichen."

Ich kann immer noch Zweifel in seinem Blick lesen und deswegen küsse ich ihn vorsichtig. Erst als er den Kuss erwidert merke ich wie er sich entspannt.

„Es tut mir leid.", flüstert er an meinen Lippen.

„Louis, mir geht es zwar nicht gut. Aber es geht mir besser.", gespannt mustert er mich. Verlegen lächle ich: „Seid du da bist, geht es mir immer besser." Er beginnt zu strahlen und umarmt mich einfach. Das war zwar nicht das größte Liebesgeständnis der Welt aber es war ehrlich und das zählt doch mehr?

A new Beginning (Louis Tomlinson/ 1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt