„Warte!“, höre ich ihn rufen aber ich ignoriere es. „Man May warte doch.“ Plötzlich geht ein Ruck durch den Rollstuhl, weil mich jemand hinten fest hält. Louis. Verdammt was soll ich jetzt machen? Er stellt sich vor mich und hindert mich so daran abzuhauen. „Entschuldigung dass ich so scheiße reagier habe. Ich … ich wusste einfach nicht was sagen…“, unruhig fährt er sich mit seiner Hand durch die Haare.
„Wie wärs. Der Tisch ist schon reserviert. Wir setzten uns jetzt einfach rein und dann können wir über alles reden. In Ruhe?“ Jetzt bin ich es die sprachlos ist. Er will mit mir reden, obwohl ich mit einem Rollstuhl vor ihm stehe?
„Okay.“, bringe ich leise heraus. Ich drehe den Rollstuhl und nebeneinander bewegen wir uns Richtung Eingang. Etwas unbeholfen hält er mir die Tür auf und ich rolle mit Schwung über die Schwelle. Louis geht auf den Kellner zu der uns dann zu unseren Platzt bringt. Etwas ungeschickt schlängle ich an den Tischen vorbei.
Unser Tisch befinde sich im hinteren Teil des Restaurants, in einer Nische. Man ist abgeschnitten vom Rest des Raumes und für sich alleine. Unsicher stehen wir vor dem Tisch. „Soll ich den Stuhl wegbringen?“, fragt Louis mich. Es ist süß wie er versucht alles richtig zu machen aber ich will dass er mich wieder normal behandelt. „Nein. Ich setzt mich einfach auf den Stuhl.“ Ich positioniere den Rollstuhl neben dem Stuhl und hieve mich dann auf den normalen Stuhl.
Louis mustert meine Aktion und setzt sich dann mir gegenüber. Der Kellner kommt und ich bitte ihn den Rollstuhl in eine Abstellkammer, oder etwas dergleichen zu stellen. Er sieht mich komisch an, erfüllt dann aber meine Bitte. „Wäre es nicht einfacher einfach sitzen zu bleiben?“, fragt mich Louis, er versucht die Situation etwas aufzulockern und dafür bin ich ihm dankbar. Ich lächle ihm zu: „Ja wahrscheinlich. Aber das Ding wird auf die Dauer wirklich unbequem. Und ich glaube so können wir uns besser unterhalten.“
Er nickt.
Eine gespenstische Stille breitet sich aus. Keiner weiß was sagen. Es gäbe so viel zu bereden doch wir finden keinen Anfang. Der Kellner, ein etwas älteren Mann Anfang Sechzig mit weißen Haaren, kommt und bringt uns die Karten. Stumm ist jeder für sich in seine Karte vertieft. Ich halte diese Stille nicht mehr aus und sage einfach das erst beste was mir einfällt.
„Du bist jetzt bestimmt geschockt. Ich weiß auch nicht was ich sagen soll. Ich war noch nie in so einer Situation. Aber hast du vielleicht Fragen? Vielleicht macht dass die Sache etwas leichter für dich.“
Er legt seine Speisekarte beiseite und schaut mir das erste Mal heute richtig in die Augen. „Ja vielleicht.“, er lächelt schwach. Ich atme erleichtert auf: „Gut, dann frag. Du kannst mir jeder Frage stellen die dir einfällt.“
Kurz denkt er nach und stellt dann seine erste Frage: „Warum sitzt du eigentlich im Rollstuhl?“ Ich atme erleichtert auf eine leichte Frage: „Ich bin querschnittsgelähmt.“
„Und was bedeutet das genau?“, ich sehe ihm an dass es ihm etwas peinlich ist, dass er nicht viel über diese Krankheit weiß.
„Das bedeutet, dass ich von der Hüfte abwärts gelähmt bin.“ „Das heißt dass du deine Beine nicht bewegen kannst.“
Ich nicke: „Ja. Ich bin komplett querschnittsgelähmt das bedeutet dass ich weder Berührungen oder Temperatur spüren kann.“ „Du spürst wirklich nichts? Also wenn ich bei deinen Beinen anstoßen würde, würdest du nichts merken?“ Ich nicke. Wir werden vom Kellner unterbrochen, der unsrer Bestellungen aufnimmt.
„Warum hab ich denn nie etwas gemerkt? Warum kannst du überhaupt schwimmen?“ „Zum Schwimmen braucht man nicht unbedingt seine Beine. Warum du nie etwas gemerkt hast kann ich dir nicht sagen. Ich war selbst erstaunt dass du nicht bemerkt hast, was mit mir nicht stimmt.“ Ich kann mir schon vorstellen welche Frage er als nächstes stellen wird und ich fürchte mich vor diesen Worten. „Warum …. Warum hast du mir nie etwas gesagt.“, seine Stimme klingt weder wütend noch vorwurfsvoll eher verletzt.
„Ich weiß es nicht…... Als ich dich das erste Mal gesehen hab war ich einfach nur wütend dass du überhaupt da warst, dann sind wir gegeneinander geschwommen und ich hab gewonnen. Ich hab mich wahnsinnig gefreut dass ich gegen jemand gewonnen hab der normal ist. Nach dem Rennen warst du dann weg. Ich hab gedacht ich würde dich nie wieder sehen. Aber nach zwei Wochen bist du wieder aufgetaucht. Weißt du noch?“
Ich werfe ihm einen prüfenden Blick zu. „Ja ich weiß noch. Da war ich für 10 Tage in New York. An dem Montag wärst du fast ertrunken.“ „Ja und du hast mich gerettet. Ich glaube das wäre der richtige Zeitpunkt gewesen die ganze Sache richtig zu stellen. Oder? Aber ich wusste nicht wie. Wie soll man so was auch sagen?“
Hilflos schaue ich ihn an. Er schweigt also rede ich weiter. „Ich hab mir die ganze Woche den Kopf zerbrochen ob du wieder kommen würdest. So wurde es Montag und du bist gekommen. Wir haben geredet und es war einfach mal schön unbeschwerte Zeit zu verbringen. Du hast mich einfach ganz normal behandelt und deswegen habe ich es dir dann glaube ich nicht gesagt. Ich hab unsere Montage einfach nur genossen. Ich hab dir zwar meine Behinderung verschwiegen aber ansonsten war ich wirklich absolut ehrlich. Ich weiß es ist ziemlich viel verlangt aber… ich weiß auch nicht…. Könntest du diese Lüge vielleicht vergessen?“ Sein Gesicht sieht jetzt freundlicher aus und ich glaube er ist nicht mehr enttäuscht.
Von einem Moment auf den anderen beginnt er zu lächeln: „Ja. Ich versteh dich wirklich. Ich hab unsere Montage auch genossen. Es war schön mit dir zu reden aber das Beste war, dass auch du mich normal behandelt hast. Du wusstest von Anfang an wer ich bin aber du hast mit mir geredet wie mit jeden anderen auch. Ich weiß das kann man nicht vergleichen..“
„Doch das kann man sogar ziemlich gut vergleichen.“, unterbreche ich ihn.
„Dann würde ich vorschlagen wir fangen noch mal von vorne an?“ ich nicke wieder.
Er streckt mir seine Hand über den Tisch entgegen: „Louis Tomlinson. Ich wohne in London bin Weltstar und Hobby Schwimmer.“ Ich muss mir das Lachen verkneifen. „Marea, kurz May, Silvers. Ich bin erst seit ein paar Monaten in London ich bin Querschnittsgelähmt und ansonsten recht normal.“ Zusammen lachen wir laut los. Das war der Beginn eines wunderschönen Abends. Wir lachten viel und redeten über alles Mögliche. Louis ist wirklich ein wunderbarer Mensch und während unserer Gespräche wird mir bewusst, dass ich ihn mag. Ich mag ihn wahrscheinlich zu sehr.
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A new Beginning (Louis Tomlinson/ 1D FF)
Fiksi Penggemar»Ein Moment kann dein Leben zerstöre. Ein Moment genügt um alles über den Haufen zu werfen. In einem Moment kann sich alles ändern was mach sich in seinem Leben aufgebaut hat. Ein Moment reicht völlig aus um alles zu verlieren.« Mareas Leben war per...