42. Kapitel - Zuhause

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Nach einer Woche im Krankenhaus habe ich mich wieder soweit erholt, dass ich entlassen werden kann. Louis hat ja mal gemeint, dass ich jetzt erst mal bei ihm wohnen kann. Aber wie ernst er das jetzt gemeint hat weiß ich nicht, vielleicht er das einfach nur vor sich hin gesagt. Ich meine, jetzt wo meine Wohnung wieder schuldenfrei ist, kann ich da ja auch hin.

In den ersten zwei Tagen hat Louis im Krankenhaus geschlafen aber dann konnte ich ihn überzeugen, dass es mir soweit gutgeht, dass er mich alleine lassen kann. Er musste auch noch mal zwei Tage weg, weil er noch das letzte Konzert der Tour irgendwo in den USA spielen musste. Während dieser zwei Tage hat er gefühlt alle 15 Minuten angerufen und sich erkundigt wie es mir geht. Er macht sich einfach unglaubliche Sorgen und ich verstehe ihn auch. Er hatte wirklich keine leichte Zeit als es so schlecht um mich stand.

Louis hat gemeint, dass er mich um 9 Uhr abholen würde. Gestern hat er mir einige Klamotten  gebracht und eine Schwester hat mir nach dem Frühstück beim Anziehen geholfen. Normalerweise würde ich mir bei so etwas nie helfen lassen aber ich bin noch ziemlich schwach und war ehrlich gesagt richtig erleichtert als die nette Krankenschwester ihre Hilfe angeboten hat.

Um zehn vor neun geht die Tür auf und ein breitgrinsender Louis kommt mit einen riesigen Strauß Sonnenblumen in der Hand herein: „Guten Morgen meine Schöne.“ Diese Worte klingen seltsam. Den schön, trifft auf mich momentan ganz sicher nicht zu. Zwar sind die meisten Schwellungen im Gesicht ein wenig zurückgegangen aber meine Wangenknochen sind noch immer schattiert von verschiedenen Blau und Grün Tönen und die Platzwunde am Kopf ist noch sichtbar. Aber das schlimmste sind meine Haare, oder wohl eher das Fehlen von diesen.

Bei der Gehirn Operation wurde mein ganzer Kopf kahlgeschoren, die Haare werden zwar wieder nachwachsen aber das wird eine Weile dauern. Aber dennoch kann gar nicht anders als auch zu lächeln wenn er mich so anschaut. „Guten Morgen.“

„Hier.“, er streckt mir den viel zu großen Strauß entgegen. „Louis, du weißt doch, dass das nicht nötig gewesen wäre.“ „Ja, da hast du recht.“, meint er während er sich neben mich auf Bett setzt, „Aber ich bin ein Englischer Gentleman und für Gentlemans gehört sich das einfach.“ Um seinen Satz zu unterstreichen gibt er mir einen sanften Kuss. „Danke.“, flüstere ich. Es ist so schön mit welcher Selbstverständlichkeit er mich Küss. Vor ein paar Wochen hatte ich noch Angst, dass ich ihn nie wieder sehen werde und jetzt ist er hier bei mir. Das ist unglaublich.

„Ich würde dann mal sagen ich hol einen Rollstuhl, dann können wir endlich von hier verschwinden.“ Da mein alter Rollstuhl jetzt nur noch Schrott ist stellt mir das Krankenhaus fürs erste einen zur Verfügung. Ich bin so froh wenn ich endlich von hier verschwinden kann. Ich hasse Krankenhäuser einfach. Die Entlassungspapiere sind schon unterschrieben und als Louis dann mit dem Rollstuhl kommt bin ich einfach nur glücklich.  Zwar ist der Rollstuhl wirklich hässlich, das ist so ein typischer sperriger und schwarzer Krankenhausrollstuhl, aber es gibt Schlimmeres.

Wie sonst auch will ich mich in den Rollstuhl setzten aber ich muss einsehen das ich das nicht alleine schaffen werde. Meinen rechten Arm kann ich nicht belasten und allgemein fehlt mir einfach die Kraft. Louis steht neben mir und wartet geduldig. Er weiß wie eigensinnig ich bei solchen Situationen bin aber nach einigen Moment muss ich einsehen, dass es keinen Sinn macht also frage ich ihn: „Kannst du mir bitt helfen.“

Er ist sofort zu stelle, hebt mich so vorsichtig, als wäre ich aus Gals, hoch und setzt mich sanft in den Rollstuhl. Heute bin ich ihn für die Vorsicht dankbar. Die gebrochenen Rippen schmerzen, trotz der Schmerzmittel, noch mit jedem Atemzug. Bevor wir aus dem Zimmer gehen hält er mich noch kurz auf: „Ich hab noch ein kleines Geschenk für dich.“ Etwas verlegen holt er ein kleines Päckchen aus seiner Tasche. Gespannt öffne ich es und heraus kommt eine Mütze, eine knallbunte Häkelmütze. „Also Niall hat sie ausgesucht, deswegen ist sie so bunt. Sie ist auch nicht besonders warm. Ich dachte mir weil du gestern gesagt hast, dass du dich wegen der Glatze unwohl fühlst, dass das vielleicht ein wenig besser macht. Aber du musst sie natürlich nicht tragen. Wenn sie dir nicht gefällt Harry hat bei sich zu Hause eine riesen Sammlung an Kopftüchern, da findest du sicher etwas“, sagt er verlegen.

A new Beginning (Louis Tomlinson/ 1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt