14. Kapitel - Ich will hier weg!

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Mareas P.O.V.

Diese Worte waren wie Ohrfeigen für mich. Was Harry gesagt hat, hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich habe schon so oft abfällige Bemerkungen von Leuten zu hören bekommen. Die Sachen die Harry gesagt hat würden da wohl noch als erträglich gelten.

Ich habe einfach Angst davor dass Louis jetzt sieht was mit mir eigentlich nicht stimmt. Dass es für ihn ein Problem wird. Vielleicht findet er mich jetzt auch abstoßend? Was wenn er jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben will? Das war doch klar. Kaum lasse ich jemand an meinem Leben teilhaben. Kaum finde ich jemand der mich so akzeptiert wie ich bin. Wird alles wieder kaputt gemacht. Meine Behinderung macht alles wieder zunichte.  

„Hey. Warum sagst du denn nichts?“, er rückt von mir ab und schaut mich fast flehend an. Wie soll ich ihm bloß meine Ängste erklären. „Marea sag doch was!“ Was soll ich bitteschön sagen? „Marea. Was Harry gesagt hat kann man nicht entschuldigen und das wird er auch noch zu spüren bekommen.“

Was hat er gesagt? Hat er wirklich gesagt dass er es nicht richtig findet was Harry gesagt hat? „Was?“, frage ich deshalb leise nach. „Harry wird es noch mit mir zu tun bekommen für das was er gesagt hat. Niemand beleidigt meine Freundin.“ Ein schwaches Lächeln erhellt mein Gesicht. Aber es verschwindet sofort wieder wenn ich an seine anderen Freunde denke. „Ich will nicht dass du dich wegen mir mit deinen Freunden streitest.“

Liebevoll streicht er über meine Wange: „May. Der Anfang war zwar ein bisschen holprig aber sie werden sich schon an dich gewöhnen. Komm wir gehen jetzt rein. Dann kann das mit dem gewönne gleich schon anfangen und so wie ich sie kenne haben sie schon was zum Essen bestellt.“ Louis zieht sich noch schnell etwas an und dann gehen wir zusammen ins Haus. Ehrlich gesagt würde ich am liebsten einfach nur weg von hier. Ich würde sogar lieber in meiner schäbigen Wohnung sitzen als jetzt hier zu sein mit vier Menschen die mich absolut nicht ausstehen können.

Harry und Zayn sitzen auf dem Sofa und ich bin heilfroh dass sie mit irgendeinem Spiel auf der Konsole beschäftigt sind. Ich folge Louis in das anliegende Zimmer was wohl so was wie das Esszimmer ist. Denn in der Mitte des Raumes steht ein riesiger Tisch.

Niall und Liam haben es sich auf zwei der Stühle gemütlich gemacht uns sind mit ihrem Handys beschäftigt. Als wir reinkommen schaut Liam kurz auf und informiert uns dass sie was beim Chinesen bestellt haben und es in 10 Minuten da sein wird. „Willst du dich schon mal auf den Stuhl setzten?“

Ich nicke, dann wäre endlich dieser bescheuerte Rollstuhl weg. Ich hieve mich auf einen der Stühle und Louis schiebt den Rollstuhl aus dem Raum. Wenn ich länger darüber nachdenke dann war das keine so gute Idee denn jetzt sitze ich hier fest und starre Löcher in die Luft. Louis kommt wieder nur um dann in die Küche zu verschwinden um mir etwas zu trinken zu hören. Er setzt sich neben mich und zusammen schweigen wir. Der einzige Gedanke in meinem Kopf ist: Ich will weg von hier!

Die Türklingel kündigt den Lieferservice an. Louis lächelt mich entschuldigend an und geht dann zur Tür. Jetzt kommen unglücklicher Weise auch Zayn und Harry. Beide vermeiden angestrengt meinen Blickkontakt.

Harry setzt sich demonstrativ so weit wie möglich weg von mir. Zayn, Liam und Niall machen es zwar nicht so offensichtlich aber es steht fest dass sie nicht viel von mir halten. „Kann mir vielleicht mal jemand helfen?“, ruft Louis.

Die Jungs sehen sich gegenseitig an. Schließlich steht Liam auf. Wenige Momente später kommen beide vollbepackt mit Essen wieder. Liam geht noch mal in die Küche und kommt mir fünf Bier zurück. Mein Blick fällt auf das leere Wasserglas vor mir. Liam folgt meinem Blick und setzt sich wieder hin. Diese Geste sagt wohl mehr wie tausend Worte.

A new Beginning (Louis Tomlinson/ 1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt