5- Wie der Schauspieler von Dirty Dancing ?

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Dienstag, 21

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Dienstag, 21.3.1916

„Hallo, guten Morgen"

Die Stimme, die mich aus dem Schlaf reißt, kommt mir vage bekannt vor.

Ich stelle schmerzlich fest, dass ich in der Bibliothek eingeschlafen sein muss und die ganze Nacht mit meinem Gesicht auf der Buchkante gelegen haben muss. Ich sollte nicht mehr so spät lesen...

„Morgen", während ich die Begrüßung erwidere, trifft mein Blick auf strahlend graue Augen, die mich intensiv mustern.

„Ich bin wohl gestern Abend hier eingeschlafen", gebe ich verlegen zu.

„Das schickt sich aber gar nicht für eine junge Dame."

„Ähm, tut mir leid, ich werde auch jetzt sofort gehen."

Bereit mich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen, um die Situation nicht noch unangenehmer zu machen, hält er mich auf. Jetzt erkenne ich ihn, es ist der attraktive Mann, in den ich hineingerannt bin, als ich hier gelandet bin.

„Ich scherze nur, machen Sie sich keine Gedanken. Das ist mir bereits oft passiert."

„Tatsächlich?", versichere ich mich mit genauso formeller Sprache. Man könnte meinen, ich rede mit einem Bekannten meiner Großeltern. Sobald die den Mund öffnen kann man nämlich auch schon den Stock im Arsch sehen.

Er bestätigt meine Frage und schenkt mir ein strahlendes Lächeln.

„Ich bin Max Cantor", stellt er sich höflich vor.

„Max Cantor? Wie einer der Schauspieler aus Dirty Dancing?", ich habe diesen Film einfach schon zu oft gesehen.

Ich ernte einen verwirrten Blick: „Wie wer?"

Das wäre jetzt so ein Moment wo man sich auf die Stirn klatschen könnte - bis der Film rauskommt dauert es ja nur noch locker 60 oder 70 Jahre.

„Ach nichts, ich bin nur noch etwas schlaftrunken. Ich bin kein Morgenmensch."

„Verstehe", gibt er mit einem wissenden Grinsen von sich

„Ich assistiere William de Lacy. Sie habe ich hier noch nie gesehen."

Shit. Im Ausreden erfinden war ich doch eigentlich immer ganz gut. Aber irgendwie läuft in letzter Zeit ja sowieso nichts normal ab.

„Ich bin eine entfernte Verwandte von William und bin erst seit ein paar Tagen zu Besuch. Ich bin Sophie de Lacy. Wir können auch gerne Du sagen.", bringe ich hervor und bereue sofort so weit gegangen zu sein, dieser Kerl sieht nicht so aus, als wäre er darauf aus, mich zu duzen.

„Gerne. Du-", dabei betont er das du extra stark, um mich zu ärgern? Ich weiß es nicht. „wirkst noch etwas fehl am Platz. Man könnte behaupten, dass ich mich hier ziemlich gut auskenne. Ich könnte Dich ein bisschen herumführen, wenn du möchtest?"

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