20 - Schachmatt!

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„Ich bin gleich noch zum Schach verabredet

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„Ich bin gleich noch zum Schach verabredet."

Was will er mir damit sagen?

„Spielst du Schach?"

„Ja, aber mein Talent hält sich in Grenzen."

„Komm doch mit. Du kannst ja erstmal ein wenig zuschauen." Bittet Willi mich, aber sein Angebot klingt wenig verlockend.

„Zuerst werden Max und ich die verabredete Partie machen und dann kannst du es versuchen. Was sagst du Sophie?"

Bekanntlich lockt man ja Mäuse mit Speck. Das hat der Mann definitiv drauf.

„Bin dabei."

Schon taucht das Monstrum von Haus meiner Familie vor mir auf. Freundlich öffnet uns die Haushälterin die Tür: „Herr de Lacy, Fräulein de Lacy. In 15 Minuten sind Sie zum Schach verabredet."

Willi wirkt überrascht: „Dann ist die Zeit ja wie im Fluge vergangen. Und man sollte meinen bei den ganzen Uhren hätte ich die Uhrzeit auf dem Schirm." Lachend über seinen eigenen Witz macht er sich auf den Weg zu seinem Arbeitszimmer.

„Bis gleich, Sophie."

„Ja, bis gleich." Ich kann es kaum erwarten.

„Sie werden aber wohl vorher noch einen Kamm in die Hand nehmen müssen.", sagt die Hausfrau in einem tadelnden Tonfall.

Ich drehe mich einmal um achtzig Grad und schaue in den Spiegel. Mir ist bis in diesem Moment gar nicht bewusst gewesen, wie windig es draußen war. Ich sehe etwas auf meinem Kopf, da besteht definitiv Verwechslungsgefahr zu einem Vogelnest.

Mit gekämmten Haaren und ordentlichen Klamotten betrete ich kurz später das Teezimmer. Der Schachtisch steht in der Mitte des Raumes. Ich nicke Willi kurz zu, weil es mir ziemlich unnötig erscheint mich gefühlt zehnmal am Tag von ihm zu verabschieden und ihn wieder zu begrüßen, - okay so oft sehe ich dann auch wieder nicht. Wie dem auch sei.

„Pünktlich auf die Minute. So wie ich es von dir gewohnt bin." Was-

„Aber selbstverständlich doch." Ich höre seine Stimme, diese wunderbare Stimme. Er steht verdammt nah hinter mir, aber immer noch in einem angemessenen Abstand. Er ist zu nah und doch zu weit weg.

Langsam bewegen sich meine Füße und ich nehme seitlich von Willi Platz, damit Max sich ihm gegenüber hinsetzen kann.

Er begrüßt mich kurz höflich und richtet seine Aufmerksamkeit sofort aufs Schachspiel. Ja okay, Willi soll nicht erfahren, dass wir uns näher kennen, aber das....

„Immer am ersten Mittwoch im Monat spielen wir zusammen Schach. Das ist gewissermaßen zur Tradition geworden.", erklärt Willi mir. Ihm gehören die weißen Figuren, Max die schwarzen.

Willi macht den ersten Zug. Ein paar Grundregeln, die mir mein Großvater einmal versucht hat, einzuprägen, weiß ich noch. Wichtig sind die Figurenentwicklung und die Zentrumskontrolle.

Hundred years back ||✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt