12 - Er hat mit einem fremden Mann gesprochen

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Max habe ich heute noch gar nicht gesehen, vielleicht hat er schon wieder frei

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Max habe ich heute noch gar nicht gesehen, vielleicht hat er schon wieder frei.

Gerade als ich es mir im Teezimmer auf der Fensterbank bequem mache und mein Buch aufschlage, kommt Katharina fröhlich hereingeschlendert.

„Wie wäre es mit einem Tee?"

„Gerne", ich klappe das Buch wieder zu und setze mich ihr gegenüber in einen der Sessel. Ich muss zugeben, dass mir die Mode dieses Jahrhunderts sogar mittlerweile relativ gut gefällt. Heute trägt Katharina ein pastellblaues knöchellanges Kleid und dazu schwarze Stiefel.

„Aaaalbert, zwei Tassen Tee, bitte.", brüllt sie so laut, dass man es in der Küche wahrscheinlich auch schon gehört hat.

„Sophie, du hast ja noch gar nicht viel über dein Leben erzählt. Wenn ich schon mal die Gelegenheit habe meine Nachfahren zu treffen, dann sollte ich sie nutzen, nicht wahr?"

Ich blicke zur Tür. Katharina muss sie hinter sich geschlossen haben.

„Es wird sich einiges verändern: Kultur, Musik, Medien, der Lebensstandard, das Reisen-", beginne ich, werde jedoch von einem Klopfen unterbrochen als Albert uns den Tee.

„Also der Krieg wird nicht mehr so lange anhalten. Bis 1918. 1939 folgt der Zweite Weltkrieg. Adolf Hitler wird an die Macht gelangen und haufenweise Juden ermorden lassen. Derzeit kämpft er als Frontsoldat, aber das soll ihm später nur Sympathie verschaffen. Alles Teil seines Plans. Während des Zweiten Weltkrieges ist Deutschland am Ende und auch 1945 als der Krieg vorbei ist, gibt es hier noch haufenweise Missstände. Deutschland wird unter den vier Siegermächte aufgeteilt und- Moment kann ich dir das eigentlich alles erzählen?" Kurz bekomme ich ein wenig Panik, denn in all den Zeitreisebüchern und -filmen, die ich kenne, war es nicht gestattet in der Vergangenheit Informationen über die Zukunft preiszugeben.

„Selbstverständlich. Ich bin verpflichtet den Dingen ihren Lauf zu lassen und jetzt erzähl weiter." Anscheinend brennt sie förmlich für diese Unterhaltung denn ihre Augen leuchten wie die eines Kindes an Weihnachten. Kurz muss ich schmunzeln. Ich bin mir sicher, außer Historikern und Geschichtslehrern hat sich in meiner Zeit noch niemand so fasziniert für, aus meiner Sicht, die Vergangenheit interessiert. Solche Gedanken verwirren mich immer wieder, denn ein Zeitabschnitt, der für mich die Vergangenheit ist, stellt für Katharina trotzdem die Zukunft dar.

„Da es zwischen der Sowjetunion und den anderen Siegermächten große Differenzen gibt, bilden sich später die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche demokratische Republik. Letztere entspricht aber nicht ihrem Titel. Deutschland wird mit Gründung dieser beiden Staaten geteilt. Später wird die Mauer gebaut und Berlin ist auch aufgeteilt. Die DDR versucht Berlin einzunehmen, aber die Westberliner werden vom Westen mithilfe von Luftbrücken mit Flugzeugen versorgt. Die meisten DDR-Bürger wollen in den Westen, weshalb die Regierung sie praktisch einsperrt. Viele Gründe sorgen dann 1989 für den Untergang. Somit hat sich die DDR aufgelöst und sich Westdeutschland angeschlossen, die Mauer ist gefallen und die DDR-Bürger sind frei. In meiner Zeit gibt es ein vereintes Deutschland ohne Krieg und mit viel Bürokratie. Das wichtigste ist, wir haben eine der fast best ausgearbeiteten Demokratien der Welt. Die Technik hat riesige Fortschritte gemacht. Es gibt tragbare kleine Telefone, mit denen man auch Fotos machen und Musik hören kann. Und man kann an Computern, also modernen Schreibmaschinen ganz viel schreiben und es so oft verändern wie man will. Wenn man Lust hat, kann man es dann auf Papier drucken lassen. Die Menschen fliegen mit Flugzeugen in Urlaub. Und sie zerstören die Umwelt und das Klima. Das Fliegen ist echt toll, aber auch schlecht für die Umwelt. Flieg auf keinen Fall mit der Hindenburg. Ein großer Zeppelin. Es wird einen Unfall geben und massenweise Menschen sterben. Und die Mode, die Mode wird sich revolutionieren. Alles wird viel bequemer. Gerade Sport- und Schwimmkleidung werden viel komfortabler.-"

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