„
Ihr habt was?"
Langsam beginnt sie jedes Wort zu wiederholen, doch ich habe sie genau verstanden. Es ist nur zu schön um wahr zu sein. Zusammengefasst würde das nämlich heißen: Ich habe alle Teile der Uhr, ich bin auf dem besten Weg der Besserung, ich kann spätestens morgen nach Hause.
„Wie- wo?"
Mein Kopf ist noch nicht in der Lage mein Sprachzentrum richtig mit meinen Gedanken zu verknüpfen. Trotzdem versteht Katharina natürlich was gemeint ist.
„Pass auf letztes Rätsel war Folgendes:
Der erste eurer Art war ich,
noch immer denkt ihr sicher an mich.
Mir zu gedenken, bin ich umgeben
Von Blumen, um unter euch weiterzuleben."
Das ist mir natürlich bewusst, denn ich weiß, ich kann die Dinger mittlerweile im Schlaf aufsagen.
„Wir haben lange überlegt. Willi hat vorgeschlagen, dass es Adam sein könnte, also was der erste Vers meint, aber das ist Quatsch. Wir haben also weiter überlegt. „
Aufmerksam folge ich ihrem Vortrag. Hin und wieder gestikuliert sie wild mit den Händen und wieder einmal bin ich berührt von ihrem Eifer. All diese Menschen hier helfen mir die ganze Zeit über und stehen hinter mir.
„Dann hatten wir es. Der erste eurer Art muss entweder der erste Vorfahre der Familie oder der erste Zeitreisende sein, letzteres macht wenig Sinn, weil wir den gar nicht kennen. Auf einmal meinte Willi, ich solle doch an die Statuen im Garten denken."
Umgeben von Blumen.
Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen.
„Ihr seid genial.", diesmal liegt es an mir erfreut aufzuklatschen.
„Wir haben noch nicht nachgesehen, wir dachten du würdest das lieber selbst machen. Willi hat mich aber überredet zu warten bis es dir wirklich wieder gut geht."
„Mir geht's prima.", falle ich ihr eifrig ins Wort.
„Rede die Situation nicht schön. Dein Fieber ist noch nicht komplett weg. Außerdem will ich keinen Ärger von Willi. Du bleibst also jetzt die nächsten Stunden schön hier liegen und kannst dich moralisch darauf vorbereiten.", stoppt sie mein Vorhaben.
Ernsthaft?
Na ja eigentlich kommt es jetzt auch nicht auf ein paar Stunden an, aber Geduld ist noch nie mein Fachgebiet gewesen. Fröhlich nicke ich Katharina zu, sie wirft mir noch einen misstrauischen Blick zu, scheinbar nicht überzeugt davon, dass ich in meinem Bett liegen bleibe.
Im Kopf gehe ich schonmal meinen Plan durch.
Dann schnappe ich mir das letzte Teil. Hoffentlich ist Willi begabt was sowas angeht, denn ich weiß nicht, ob ich es hinbekomme die Uhr zu reparieren. Angenommen es klappt irgendwie, werde ich mich von allen verabschieden, vielleicht noch ein paar Tage hier bleiben und dann nichts wie ab nach Hause. Darauf sollte ich mich vorher aber auch gut vorbereiten, denn ich muss ja im Hinterkopf behalten, dass ich für meine Eltern zehn Tage verschwunden bin.
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Hundred years back ||✔
FantasyDie achtzehnjährige Sophie hat ein nur allzu gewöhnliches Leben. Doch in einem einzigen Moment stellt sich für sie alles auf den Kopf. Durch ein Missgeschick reist Sophie ins Jahr 1916. Ihr Alltag ist nicht mehr mit dem vorigen zu vergleichen und Ta...