Kapitel 16

1.8K 77 6
                                    

Kampf der Drachen

Es war etwas Ruhe eingetreten, seit ich Kili einen Sud aus dem Schlafmohn gegeben hatte. Er hatte sich beruhigt und seinen Schmerzen schienen ein wenig erträglicher geworden zu sein.

Wir alle hingen unseren Gedanken nach und überlegten, wie wir dem Drachenfeuer möglichst entgehen könnte, als Sigrid plötzlich aufsprang und zur Tür hinaus ging.

"Vater? bist du das?", fragte sie in die Stille der Nacht.
Über unseren Köpfen ertönte leise Schritte und selbst der schwerhörige Oin sah zweifelnd zur Decke hinauf.

Als Sigrid scheinbar keine Antwort bekam drehte sie sich um und wollte gerade wieder hereinkommen, da ertönte ein scheppern und sie versuchte schreiend die Tür zu zuziehen.

Ich griff nach meinem Dolch und machte mich kampfbereit. In diesem Moment brachen einige Orks durch die Decke und Stürzten sich auf die wehrlosen Kinder und die unbewaffneten Zwerge.

Tilda nahm einen Teller und warf ihn nach einem Ork, bevor ihre Schwester sie unter den Tisch ziehen konnte. Mit allem was ihnen zur Verfügung stand versuchten Fili und Oin sich zu verteidigen und auch ich geriet auf dem engen Raum in Bedrängnis, da die Zahl der Orks nicht schwinden wollte, egal wie viele von ihnen ich tötete.

Dann riss einer der Orks den Tisch unter dem Sigrid und Tilda saßen hoch und wollte auf sie losgehen. Ich wollte ihnen zu Hilfe kommen, als ein Dolch durch den Raum flog und den ahnungslosen Ork durchbohrte.

In einem Zug drehte ich mich um und schlitzte dabei eine weitere Kreatur Mordors auf. In der Tür stand Tauriel mit gezückten Waffen und einem grimmigen Blick.
Sie sah mich kurz an, richtete ihre Aufmerksamkeit dann aber wieder auf den Kampf.

Als auch ich mich wieder dem Geschehen zu wandte kam Legolas durch das Loch in der Decke gesprungen und begann ebenfalls mit seinen Langdolchen auf die Angreifer loszugehen. Zu dritt schafften wir es schnell sie zurückzuschlagen und bald flohen die letzten Orks aus dem zerstörten Haus.

Ich hatte mich gerade ein wenig beruhigt, als ich Kili sah, der sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmte. Ich bewegte Fili und Oin mit einem Handzeichen dazu, ihn auf den Tisch zu heben und versucht ihn irgendwie wieder ruhig zu stellen. Tauriel stieß mich beiseite.

"Lasst mich das machen. Ich habe mehr Erfahrung in der Heilkunst als Ihr.", empört wollte ich ihr widersprechen, als mir auffiel, dass ich in dieser Gestalt weder ihr noch Legolas bekannt vorkommen dürfte. Also hielt ich mich zurück.

"Tauriel, Komm!"
Sie sah Legolas an wie ein verschrecktes Reh. Dann sah sie zu Kili und ich erkannte, dass sie bei ihm bleiben würde. Egal was da kommen würde. Ich kannte diesen Blick von mir. Sie war in ihn verliebt.

"Ich werde mit dir gehen Legolas." Der blonde Elb sah mich fragend an.

"Ihr?"

"Ja ich. Dein Vater wird froh sein, wenn er mich bei dir weiß." Mit diesen Worten griff ich an meine Kette und änderte meine Gestalt wieder in die ihm bekannte elbische Form.
Kurz schien er geschockt, fing sich aber wieder und nickte entschlossen.

"Gut, dann komm."
Wir sprangen von der Balustrade vor der Tür und jagten den entkommenen Orks nach, die quer durch die Seestadt zu flüchten versuchten. Viele konnten wir erreichen, noch bevor sie eine Chance hatten sich zu verteidigen.

Als wir schließlich fast am Steg zum Festland angekommen waren standen wir einem größeren Exemplar dieser Spezies gegenüber.
Er stand dort und blickte entschlossen zu uns herüber. In seiner Hand hielt er eine große Keule, die einige scharfe Kanten besaß.

Dragon's EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt