Kapitel 23

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Das Ende naht

"Ich werde allein gehen, dann bin ich schneller.", verlangte Bilbo von mir, nachdem Gandalf gegangen war.

"Wieso denkst du das?"

"Weil ich ungesehen dort hindurch komme. Ich habe etwas..." Er unterbrach sich selbst.

"Du hast was?", fragte ich misstrauisch.

"Vertrau mir Liluith. Ich werde ihm die Nachricht überbringen und niemand wird mich dabei sehen."

"Du hast mir vertraut, also werde ich es ebenso tun, aber Bilbo. Mit Magie sollte man immer vorsichtig sein. Nicht alles hat einen edlen Ursprung." Er sah mich mit großen Augen an.

"Du weißt es?"

"Nein. Und im Grunde will ich es auch gar nicht wissen. Und jetzt geh. Eil dich."
Er nickte noch einmal und lief um die nächste Ecke davon.

Ich wand mich ab und lief Thranduil hinter her. Er hatte keinen sonderlich guten Eindruck auf mich gemacht und das bereitet mir Sorgen. Schnell lief ich durch die nun leeren Gassen und hörte auch schon bald seine vertraute Stimme. Doch war sie so kalt, wie als er mich vor so vielen Jahren verbannt hatte.

"Geh mir aus dem Weg.", zischte er.
"Die Zwerge werden geschlachtet.", widersprach ihm eine weibliche Stimme, die ich zunächst nicht zuordnen konnte. Ich lief ein wenig schneller, um ihn zu erreichen.

"Ja sie werden sterben. Heute, Morgen oder in einem Jahrhundert von heute. Was bedeutet das schon. Sie sind sterblich."
Ich rannte um eine weitere Ecke und stand dann auf der selben Straße wie die beiden Streitenden. Die Frau erkannte ich als Tauriel, die gerade ihren Bogen auf Thranduil richtete.

"Ihr denkt Euer Leben ist mehr wert als ihres, doch es gibt keine Liebe darin. Da ist keine Liebe in Euch.", warf sie ihm angespannt vor. In ihren Augen sah ich Tränen schimmern und mir wurde sofort klar, warum sie so reagierte. Dennoch war mir der Weg dorthin nicht recht.

Ich drängelte mich an den Wachen, die Thranduil umgaben vorbei und trat in ihr Sichtfeld. Kurz zuckten ihre Augen in meine Richtung, wodurch auch Thranduil sich leicht nach hinten drehte und mich ansah.
Dann drehte er sich wieder zurück und zog ruckartig sein Schwert nach oben. Dadurch zerbrach Tauriels Bogen sauber in zwei Hälfen und fiel ihr aus der Hand. Völlig erschrocken und verängstigt sah sie ihn an.

"Was weißt du schon von der Liebe? Nichts!", rief er ihr wütend entgegen und legte seine Klinge an ihren Hals.

"Thranduil nicht.", versuchte ich ihn zu besänftigen.

"Was du für diesen Zwerg fühlst ist nicht echt."
Tauriels Blick wanderte zu dem Schwert an ihrem Hals und als sie den Kopf wieder hob floss eine einzelne Träne ihre Wange hinab.

"Lass sie. Sie kann nichts für das, was ihr Herz ihr sagt. Es ist lange her, da trafst du eine Entscheidung gegen die Liebe. Es hat dich fast zerstört. Also denk nach. Willst du ihr nicht die Chance geben ihre Liebe zu finden?" Er schüttelte seinen Kopf, so als wären meine Worte nur lästige Fliegen.

"Wärst du bereit dafür zu sterben?", fragte er sie noch immer kalt und ignorierte mich vollständig.

Ich wollte mich ihm entgegenstellen und verhindern, dass er etwas tat, dass er später bereuen würde, doch einer der Wachen hielt mich fest. Dann schlug Metall auf Metall und Legolas trat aus einer Gasse.

"Wenn du an sie heran willst, musst du zuerst mich töten." Entschlossen stellte er sich seinem Vater entgegen. Thranduil Schultern sackten herunter und er ließ sein Schwert sinken. Das brachte auch den Elben dazu mich loszulassen, sodass ich zu ihnen gehen konnte.

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