Kapitel 28

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Sonntag

Stille füllte das leere Zimmer. Mitten drin, saß ich. Nicht zusammen gekauert. Nicht weinend. Und nicht kaputt und zerstört. Sondern fröhlich und zufrieden. Das, was gestern, beziehungsweise heute früh, alles passiert ist, ist von mir akzeptiert worden. Natürlich tat es weh, sehr sogar, aber warum sollte ich immer negativ gegenüber allem stehen? Ich hatte mir geschworen mich nicht von Jack unterkriegen zu lassen und das hatte ich auch vor. Die Erkenntnis das Jace eine Freundin hatte, hatte mich wie ein Schlag getroffen. Und trotzdem war alles gut. Um Jensen machte ich mir keine Sorgen, der würde mich schon wieder finden. Aber Kathrin war wohl ganz sicher am Arsch. Zum einen weil Jacob mich geküsst hatte obwohl die beiden anscheinend eine Beziehung führten und zum anderen weil ich beschlossen hatte sie einfach zu hassen. So friedlich konnte ich nun auch wieder nicht sein das ich meinen Hass gegenüber ihr auch noch ausließ.
>> Bist du taub oder was? <<
Plötzlich stand Simon vor mir und sah mich Fragend und doch lachend an. Ich runzelte die Stirn.
>> Ich hab ungefähr siebzehn mal geklingelt, bis Jacob mir aufgemacht hat <<
Lächelnd stand ich auf und umarmte ihn einfach. Sein Klingeln hatte ich wohl überhört aber das war ja unwichtig.
>> Was machst du hier? <<
Ich löste mich aus der Umarmung und setzte mich gleich danach aufs Bett. Grinsend klopfte ich auf den Platz neben mir. Simon setzte sich, an die Wand gelehnt, hin. Sofort lehnte ich mich auch an die Wand und winkelte die Beine an.
>> Du glaubst echt das ich nach deiner Nachricht von heut früh einfach so zuhause bleibe? <<
I

ch zuckte lachend mit den Schultern. Grinsend zückte Simon sein Handy und las meine Nachricht an ihn vor.
>> Hallo du Spast >> er sah mich an und hob die Augenbraue << nett wie immer <<
Lachend drehte ich sein Gesicht wieder Richtung Handy >> Jetzt ließ weiter <<
>> wie geht's dir? Mir geht's nämlich scheiße! Ich hab Jacob geküsst... Jensen ist zurück... Und ich hab Hunger. Wir haben heute schönes Wetter oder? PS. Jace hat eine Freundin << wieder sah er mich an >> Kannst du auch ganze Sätze schreiben? <<
Ich fing an zu lachen. Aber so sehr das ich mir den Bauch halten musste und halb umkippte. Unter Lachen schaffte ich es zum Glück noch meinen Kopf zu schütteln.
>> Tut mir Leid << Ich beruhigte mich so langsam wieder >> ich war übermüdet, da schreibe ich so komisches Zeugs <<
Simon schubste mich zur Seite >> Du schreibst sonst auch immer komisch <<
Ich setzte mich wieder richtig hin und sah ihn ernst an.
>> Da hast du Recht <<
>> Also wenn mich mal ne unbekannte Nummer mit so na komischen Schreibweise anschreibt weiß ich das du es bist <<
Etwas skeptisch sah ich ihn an. Das sah anscheinend so komisch aus das er sofort in Gelächter verfiel. Ohne darauf zu warten das er sich beruhigte, redete ich einfach drauf los.
>> Nein das stimmt nicht <<
Sofort hörte er auf und schaute mich stumm an. Als könnte er gerade nicht fassen was ich da gesagt hatte.
>> Ja da brauchst du gar nicht so schauen. Manchmal schreibe ich auch normal und dann wüsstest du nicht wer ich bin <<
Er schien zu überlegen.
>> Okay dann machen wir ein Codewort <<
>> Wie zum Beispiel? <<
>> Apfelmus <<
Wow. Ich muss Leyla echt mal fragen wie sie sich in den verlieben konnte.
>> Oooder << damit hätte er wiedermal meine Aufmerksamkeit >> Prinzesca <<
>> Was? <<
Und schon wieder musste ich lachen.
>> Ja Leyla ist schon meine Princess Nummer 1 und du bist dann eben Nummer 2 mit einem abgeänderten Namen <<
Ich runzelte die Stirn >> Okayyy <<
Ernst sah Simon mich an.
>> Jas du bist wie eine kleine Schwester für mich. Ich beschütze dich und deswegen auch der Name <<
Ich konnte mir keine normalen Freunde suchen oder?
>> Okay aber dann nenn ich dich King <<
>> Will ich wissen wie du auf den Namen gekommen bist? <<
Ich grinste ihn an >> Nö <<
-
Simon war bereits seit einer Stunde gegangen. Gerade saß ich im Wohnzimmer auf der Couch und sah mir How I Met Your Mother an. Da Leyla ja unbedingt darauf bestanden hatte das ganze Wochenende bei ihrer komischen Freundin einen Ort weiter zu bleiben war mir jetzt total langweilig. Max war oben in ihrem Zimmer und schlief immer noch. Sie hatte in letzter Zeit wirklich viel gearbeitet, was mich auch dazu brachte morgen selbst einkaufen zu gehen.
Schweigend gesellte sich Jace zu mir. Seit unseren kurzem Gespräch in seinem Zimmer hatten wir nicht mehr miteinander geredet. Doch plötzlich brach er die Stille. Und das gerade als Barny einen total doofen und doch lustigen Spruch bei einer Frau probierte.
>> Es tut mir Leid <<
Ich sah ihn gar nicht an, sondern beobachtete nur wie Barny es geschafft hatte und Ted jetzt zu zwinkerte. Man ich liebte diese Serie einfach.
>> Das sagtest du schon << antwortete ich monoton.
Die Folge ging vorbei und schon kam ein Werbespot. Zum Glück würde gleich noch eine Folge kommen. Sofort begann sie auch schon.
>> Der Ananas Vorfall <<
Ich sah ihn an.
>> Die Folge. Das ist der Ananas Vorfall <<
Kurz zuckte mein Mundwinkel nach oben. Die Folge war wirklich geil.
>> Wieso können die nicht einfach nach einem Reihenfolge gehen? Die letzte Folge war doch eine komplett andere Staffel. Da kommt man ja richtig durcheinander << wieder war mein Blick auf den Fernseher gerichtet.
Jacob sagte nichts dazu aber es hörte sich so an als würde er mit den Schultern zucken. Kurz danach spürte ich wie er mich ansah. Es war schon schwer ihm nicht in die Augen zu sehen doch es gelang mir. Plötzlich rutschte er näher zu mir und legte seinen Arm auf meine Schulter. Schlagartig durchfuhr mich ein Kribbeln. Wieso machte er das?
>> Jasmine <<
Er legte zwei Finger an mein Kinn und drehte meinen Kopf zu sich, damit ich ihm in die Augen sah.
>> Ich werde immer für dich da sein <<
Erst sagte ich dazu nichts. Ich konnte nicht. Doch dann kam endlich eine Frage aus mir.
>> Warum? <<
Er sah mich unheimlich ernst an. So als würde er gleich etwas total wichtiges sagen.
>> Weil ich dich liebe ... als Schwester <<
Seine Augen fixierten meine. In mir bebte gerade alles obwohl er genau das gesagt hatte vor dem ich immer Angst hatte. Ich konnte nicht antworten, mich nicht bewegen und der Atem stockte mir. Doch die Antwort schwirrte die ganze Zeit in meinem Kopf herum...
Ich liebe dich auch.

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