Kapitel 13

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Mittwoch

So leise wie möglich ging ich die Treppen runter und steuerte die Küche an. Es war gerade mal zwei Uhr morgens. Ich ging zum Alkoholschrank und öffnete ihn. In das nächstbeste Glas das ich fand schüttete ich den Tequila. Ich nahm einen Schluck. Schon spürte ich ein leichtes Brennen in meiner Kehle. War Tequila immer so? Ich zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Schluck. Gleich danach setzte ich mich auf die Tresen. Alkohol war immer noch das beste Mittel gegen Angst und Einsamkeit. Nochmal nahm ich einen Schluck und schon war das Glas leer. Sofort füllte ich es wieder. Nach einem weiteren Schluck hielt ich das Glas vor mich.
>> Du verstehst mich << flüsterte ich dem Glas zu.
>> Ach echt? << kam es auf einmal von der Seite.
Ich erschrack. Sofort drehte ich mich um, um zusehen wer der Übeltäter war. So wie es aussah war es Jacob. Na toll. Der hatte mir gerade noch gefehlt.
>> Verschwinde << meinte ich genervt und nahm wieder einen Schluck.
>> Warum denn so deprimiert? <<
>> Ich bin nicht deprimiert << meinte ich wobei ich mein fast Glas fallen lies.
Er kam zu mir und stellte sich vor mich. Seine grünen Augen glänzten in dem Licht der Lampen die hinter mir schienen. Er nahm mir das Glas aus der Hand und stellte es neben mich. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Sollte ich es wieder nehmen oder einfach abwarten? Er nahm meine Hände in seine und streichelte Sanft meinen Handrücken mit dem Daumen.
>> Was ist los? <<
Er flüsterte es leise und verständnisvoll. Ich sah in seine Augen. Mir hatte es die Sprache verschlagen. Wieso musste er auch immer so eine blöde Wirkung auf mich haben!? Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah aus dem Fenster. Draußen war nichts als Dunkelheit. Kein Auto fuhr, keine Kinder spielten auf der Straße, nichtmal ein Vogel landete auf dem Weg. Es war wie ausgestorben. Nach kurzer Zeit spürte ich wie eine Hand mein Kinn berührte. Sanft drehte Jacob mein Gesicht wieder zu ihm. Ich wusste das ich kein Wort rausbringen würde wenn ich ihn ansah, also sah ich einfach auf unsere Hände. Es war ein schönes Gefühl. So beschützerisch und wohl.
>> Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich weiß nicht wo mein Platz im Leben ist << ich seufzte >> Ich weiß nicht mal ob ich überhaupt leben sollte <<
Jacob schwieg einige Minuten lang. Dann jedoch setzte er zu einer Antwort an.
>> Sag so etwas nicht <<
Echt jetzt? Dass war das einzige was er dazu zu sagen hatte? Sogar ich hätte mehr Einfälle. Ich sah wieder zu ihm. Ich spürte das er nervös wurde. Er wusste nicht was er tun oder sagen sollte. Hach war das niedlich. Matt lächelte ich. Ich befreite eine Hand aus seinem Griff und tippte ihm einmal auf die Nase. Das brachte auch ihn zum Lächen.
>> Dein ... dein Platz ist hier Jas. Hier, bei mir << kurz hielt er inne >> und bei Mum und Leyla. Bei deinen Freunden ... deiner Familie <<
Die letzten zwei Worte flüsterte er nur. Ein wohliges Gefühl breitete sich in mir aus. Mein Herz begann schneller zu schlagen. Mein Herz schrie nur Küss ihn, doch mein Kopf war da anderer Meinung. Der sagte die ganze Zeit, Ihr seit nur Freunde. Leicht drückte ich Jacob ein wenig nach hinten und hüpfte dann von den Tresen runter. Lächelnd sah Jace auf mich herab.
>> Du bist wunderbar << flüsterte ich.
Jacob lehnte sich ein wenig zu mir runter. Meine Knie wurden schlagartig weich. Ich reagierte echt immer falsch.
>> Ich glaube da spricht der Alkohol aus dir. Ich bin zwar toll, das weiß ich auch selbst. Aber wunderbar bin ich nicht Jasmine <<
Ich fing an zu grinsen. Das würde jetzt zwar eine Diskussion werden aber ich musste einfach Recht haben. Ich liebte ihn, ich würde also unendlich viele Gründe aufbringen können wieso er unglaublich war.
>> Nein mein lieber Jace, da liegst du leider falsch. Du bist wunderbarer Mensch. Du bist ein toller Bruder und ein super Freund. Du bist immer für einen da und berücksichtigst immer die Wünsche anderer <<
Erst lächelte er, dann jedoch wurde er Ernst. In seinen Augen konnte ich einen Stich Trauer erkennen. Er richtete sich wieder auf.
>> Glaub mir Jasmine, ich bin nicht so toll wie du denkst <<
Ich wollte gerade noch etwas dazu sagen da kam auf einmal Max herein spaziert. Als sie uns sah erschreckte sie sich erstmal. Dann jedoch sah sie uns wütend an. Sie hatte noch ihre Arbeitsklamotten an. Ich erinnerte mich das sie mir erst erzählt hatte das eine Hochschwangere Frau alle zwei Tage ins Krankenhaus kam und behauptete das ihre Wehen begonnen hätten. Ihren ganz leichten Blutspuren auf dem Kittel zufolge hatte die Frau diesmal Recht behalten.
>> Was macht ihr zwei denn noch hier?! Wisst ihr eigentlich wie spät es ist?! <<
Sie klang ziemlich wütend. Ich wollte nicht das sie noch wütender wird also senkte ich den Kopf und nickte.
>> Ich bin erwachsen Mum, ich darf doch solange wach bleiben wie ich will << meinte Jacob gelassen.
Sei schaute ihn fassungslos an. Als könnte sie nicht glauben was sie da hörte.
>> Nicht solange du noch unter meinem Dach lebst junger Mann <<
Anscheinend wusste nun auch Jacob nicht mehr was er sagen sollte und lief an ihr vorbei die Treppe hoch. Ich wollte es ihm gleichtun doch Max hielt mich auf. Sie schien zu warten bis sie Jacob's Zimmertür zufielen hörte. Dann wand sie sich mir zu.
>> Weißt du Jasmine, ich halt mich da wirklich raus und es ist mir ehrlich gesagt auch egal was zwischen euch beiden läuft aber das du meinen Alkoholvorrat für deine Zwecke aufbrauchst, geht zu weit <<
In ihrem Gesicht konnte ich einen Hauch von Enttäuschung sehen. Ich wollte sie nicht enttäuschen. Sie war wie meine zweite Mum. Ich musste es also richtig stellen. Max verschränkte die Arme.
>>  Ich weiß, es tut mir auch Leid. Aber ich hatte einen Albtraum und wusste mir nicht anders zu helfen. Nach ein paar Minuten kam dann Jace runter und hat gefragt was los ist <<
Erst sagte sie nichts. Dann jedoch schnaufte sie. Sie machte einen Bewegen nach rechts, mit dem Kopf.
>> Geh schon << sagte sie wieder ruhiger.
Ich lächelte sie glücklich an und umarmte sie kurz. Danach rannte die die Treppen hoch in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und lehnte mich an die Wand. Mum hatte immer gesagt, Freunde kommen und gehen doch die Familie bleibt für immer. Doch was war wenn die Freunde zur Familie wurden? Eins war klar, ich würde hier niemals wieder fortgehen. 


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1079 Wörter.
Also irgendwie spinnt Wattpad bei mir jetzt und löscht immer die Hälfte wieder 😔 Ich hoffe das es das jetzt nicht löscht. Zumindest möchte ich euch sagen das es einfach im nächsten Kapitel weiter geht. Deswegen kann es ein dass das nächste Kapitel nicht so lang ist, sorry.
Das nächste Kapitel kommt einfach morgen dann💁

Luna❤️

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