Kapitel 34

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Donnerstag

Lustlos setzte ich mich auf Leylas Bett und decke mich halt mit ihrer ultra weichen schwarzen Decke zu. Leila lässt genervt ihren Pulli fallen und schaut mich vorwurfsvoll an.
>> Alter <<
Stumm sah ihr in die Augen.
>> Ich dachte du wolltest mir packen helfen <<
In zwei Stunden würde sie schon zu ihrem Dad nach new York fahren. Leider fuhr Max für zwei Wochen auch mit da sie ihre Tochter nicht allein lassen wollte. Zwar gönnte ich es Max sich Urlaub zu nehmen und new York mal etwas näher anschauen zu können, trotzdem wollte ich nicht zwingend mit Jacob die ganze Zeit alleine sein.
>> Ich weiß aber ich will nicht dass du fährst ... weil ich dich ja doch so lieb habe <<
Leila Zug eine augenbraue hoch und fing kurz darauf an zu lachen. danach legte sie einen Stapel gefaltete T-Shirts in ihren Koffer und drehte sich wieder zu mir.
>> Red keinen Scheiß. Du willst doch nur nicht mit Jacob alleine sein << sie zwinkerte mit zu
Ich zuckte mit den Schultern musste aber jedoch auch Grinsen. Sie kannte mich einfach zu gut. Manchmal war ich schon echt froh eine beste Freundin wie sie zu haben.
...
Okay ich war immer froh eine Freundin wie sie zu haben.
>> Jetzt hilf mir endlich <<
Leyla zog mir die Decke von den Füßen und kitzelte diese dann. Ich versuchte sie zu treten aber sie hielt mich fest.
>> Ich höre erst auf wenn du mir hilfst <<
>> Nagut nagut << schrie ich schon fast unter lachen
Leyla hörte auf und grinste mich triumphierend an.
Zusammen packten wir ihren Koffer bis nichts mehr rein passte. Dann wühlte sich noch etwas darin herum und zog eine Jeans, eine Hotpan, zwei Pullis und drei Tops raus und gab sie mir.
>> Hier schenk ich dir. Ich werde mir bei Dad eh neue Sachen kaufen <<
Lächelnd nahm ich die Sachen und legte sie neben mich. Gleich darauf rief auch schon Max uns.
Unten angekommen umarmte Max mich gleich.
>> Pass auf dich auf Kleine. Du weißt das du mich immer anrufen kannst wenn was ist. Und falls es ein Notfall höchster Stufe ist findest du meine Beretta 9mm oben in meiner Nachttischschublade << sie drückte mich ein wenig von sich weg, hielt mich aber trotzdem an den Schultern fest >> Versprich mir das << sie sah mich ziemlich ernst an
>> Max es - <<
>> Versprich es mir <<
Ich sah die Sorge in ihren Augen und fühlte mich als würde ich gerade in die meiner Mum schauen.
>> Jasmine wenn dir jemand etwas tun will oder du in Gefahr steckst nimmst du diese Waffe, entsicherst sie und schießt jedem in den Kopf der dir etwas antun will <<
Nach drei ruhigen Monaten hatte sie anscheinend immer noch so viel Angst um mich wie am ersten Tag. Max hatte vor ungefähr einem Monat Mal zu mir gesagt das die wirkliche Welt grausam und rücksichtslos ist. Ich hatte so das Gefühl, dass seit Mum gestorben ist Max eine ganz andere Sicht auf die Welt hatte.
>> Ich verspreche es <<
Damit gab sie sich zufrieden und umarmte Jacob der nicht aufhören konnte mich verstört anzuschauen, da er uns anscheinend zugehört hatte. Bei diesem Anblick musste ich einfach lachen.
Leyla kam zu mir und umarmte mich so fest es ging. Dann nahm sie ihren Koffer und verließ stumm das Haus. Max folgte ihr und rief uns, bevor sie die Tür schloss, nochmal zu das wir auf uns aufpassen sollten. Gleich nachdem die Tür zu fiel, drehte Jace sich zu mir.
>> Seit wann haben wir eine Waffe im Haus? <<
Ich zuckte mit den Schultern und lehnte mich ans Treppengeländer.
>> Du kannst aber nicht wirklich schießen oder? <<
Ich grinste ihn an >> Wir finden's raus wenn du mich des nächste Mal nervst << ich zwinkerte ihm zu. Er sah so aus als hätte er Angst und genau das machte noch mehr Spaß. Er sah mich noch ein paar Sekunden lang an und ging dann langsam an mir vorbei, hoch in sein Zimmer.
-
Inzwischen war es schon Abend und ich hatte immer noch nicht mit Jacob geredet, wie ich es mir seit dem Gespräch mit Serena vorgenommen hatte. Gerade stand er in der Küche und starrte in sein Handy. Jetzt oder nie, dachte ich mir.
>> Jacob << er sah zu mir >> können wir reden? <<
>> Klar <<
Er kam zu mir und stellte sich vor die Couch auf der ich saß. Ich stand auf und stellte mich vor ihn.
>> Ich ... Keine Ahnung <<
Wow ich hatte echt keine Ahnung was ich sagen sollte. Doch plötzlich kam die Frage aus mir raus die ich mir schon seit einem Monat stellte.
>> Warum hast du mich geküsst? <<
>> Was? <<
>> Du hast mich schon verstanden. Wieso hast du mich damals auf Simon's Party geküsst? <<
Jacob ging einen Schritt zurück und runzelte die Stirn.
>> Keine Ahnung Jas das ist Sau lang her, wieso willst du das wissen? <<
>> Du hast mich geküsst obwohl du da schon mit Kathrin zusammen warst, über die du ja immer sagst das du sie liebst. Und trotzdem hast du mich geküsst <<
>> Jasmine ich weiß wirklich nicht wieso - <<
>> Jacob! << ich wurde etwas lauter >> wieso hast du das getan? <<
Jace fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht.
>> Ich weiß es nicht <<
Ich wusste nicht mehr was ich zu sagen hatte. Doch Jacob wusste es.
>> Jas das mit uns beiden würde niemals funktionieren. Du bist die beste Freundin meiner kleinen Schwester und für meine Mutter wie eine zweite Tochter ... Das geht nicht <<
>> Wie kommst du jetzt darauf? <<
Jacob lief umher. Es sah so aus als läge ihm die Antwort auf der Zunge er es aber nicht sagen wollte.
>> Jace << begann ich leise >> Wieso? <<
Er blieb stehen und sah mich mit einem leicht traurigen Blick an. Er schnaufte und setzte dann in einem sanften Ton zu einer Antwort an die mir die Spucke wegließ.
>> Weil ich dich verdammt nochmal liebe ... Aber das mit uns beiden wird niemals mehr werden als nur Freundschaft <<
Mein Herzschlag verschnellerte sich abrupt und ich bekam keine Luft mehr. Er liebt mich?! Alle möglichen Gefühle kamen in dem Moment hoch, tausende von Fragen und so viele Möglichkeiten was ich jetzt tun oder sagen könnte. Doch es gab nur eins was ich jetzt tun wollte.
Schnell ging ich auf ihn zu, packte meine Hand an seinen Nacken und zog ihn zu mir runter. Seine weichen Lippen trafen meine. Erst war er total überrascht, dann fühlte es sich so an als wolle er den Kuss beenden. Doch am Ende drückte er mein Gesicht nur noch näher an sein und vertiefte den Kuss.
In genau diesem Moment gab es keinen Gedanken der durch meinen Kopf schwirrte, keine Angst die mich lähmte und nichts was mich davon abhalten könnte ihn hier und jetzt zu küssen.

...

Herzblut || Pausiert ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt