Kapitel 22|| Fehler

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Kirishimas Sicht:

So schnell ich konnte folgte ich Katsuki. Ich musste mich beeilen, wenn ich ihn nicht verlieren wollte. Denn würde er vor mir an seinem Haus ankommen, hätte ich keine Chance das Missverständniss aufzuklären. Und ich wollte ganz sicher nicht, dass er mich wegen so was hasste.

Ich rannte schneller und holte tatsächlich etwas auf. Katsuki hatte bereits die Tür geöffnet und wollte sie mir wieder vor der Nase zuknallen, doch ich packte die Tür und drückte sie wieder auf. So folgte ich dem blond haarigen ins Haus, wobei er mittlerweile in sein Zimmer rannte. So schnell ich konnte nahm ich die Verfolgung auf, doch leider war ich zu langsam und Katsuki knallte mir die Tür vor der Nase zu.

Laut klopfte ich an die hölzerne Tür, während ich laut rief: ,,Katsuki?! Katsuki, mach bitte auf! Ich muss mit dir reden!"

Doch ich bekam keine Antwort, weshalb ich panisch weiter Lärm machte. Aber auch darauf reagierte er nicht. Wieder bat ich: ,,Katsuki, bitte las mich rein!" Verzweifelt lehnte ich meinen Kopf gegen das harte Holz der Tür und wiederholte leise meine Bitte.

Die Zeit verstrichen, in welcher ich hier einfach vor der Tür stand und bat, dass Bakugo mir die Tür öffnete und mit mir reden würde. Auf einmal vernahm ich jedoch Katsukis Stimme, als er meinte: ,,Verschwinde einfach! Es war ein Fehler mich wieder auf dich einzulassen! Ich wäre besser dran gewesen, hättest du dich nie bei mir blicken lassen!"

Seine Worte taten weh. Sehr sogar. Doch ihn schien es nicht zu interessieren, dass er mich dadurch verletzte. Mit geweiteten Augen stand ich hier nun vor seiner Tür, während sich mein Mund unglaublichen trocken anfühlte. Doch ich besann mich schnell wieder und schüttelte kurz den Kopf.

Nein, so wollte ich nicht mit ihm auseinander gehen. Daher rief ich: ,,Aber Katsuki..." Weiter kam ich nicht, da er mich unterbrach: ,,Verschwinde einfach! Ich will dich nie wieder sehen!" Mein Blick richtete sich auf den Boden, als ich meinte: ,,Ich stell dir hier was vor die Tür, mach damit was du willst!"

Damit stellte ich die Schatulle, in welcher sich die Ringe befanden, vor seine Tür und ging. Bevor ich jedoch das Haus verließ, stellt ich die Einkaufstüten noch in die Küche. Als ich vor dem Haus stand, sah ich noch ein letztes Mal zu den Fenstern empor, ehe ich schweren Herzens ging.

Bakugos Sicht:

Ich hatte mich im Bett mit einer Decke zusammen gerollt und dachte nicht Mal daran, mein Zimmer zu verlassen. Ich wollte nicht wirklich wissen, was Kirishima mir vor die Tür gestellt hatte.

Durch die heruntergelassenen Rollläden drang nur spärlich Licht ins Innere meines Zimmers, als ich wieder nach der Klinge tastete, die ich nun in meinem Zimmer versteckte. Kurz betrachtete ich das glanzlose Stück Metall, ehe ich es an meinem Unterarm ansetzte und durch zog.

Einen Schnitt dafür, dass ich schwul war. Einen weiteren Schnitt dafür, dass ich mich in Eijiro verliebt hatte. Noch einen weiteren Schnitt dafür, dass Kirishima jemand neues gefunden hatte. Jedoch beließ ich es nicht bei diesen drei Schnitten, sondern fügte mir noch ein paar weitere hinzu.

Als ich letzten Endes die Klinge beiseite legte und ein Taschentuch auf die Wunden legte, zierten sicherlich 20 neue Schnittwunden meinen Unterarm. Ein deprimiertes Seufzen entfloh mir, als ich mich erhob und ins Bad gehen wollte, um sie richtig zu behandeln.

Kaum war ich aus meinem Zimmer getreten, entdeckte ich eine kleine schwarze Schatulle vor meiner Tür. Wütend hob ich sie auf und wollte sie gerade an die nächst beste Wand donnern, da wurde ich doch ein wenig neugierig und öffnete sie.

Im Inneren befanden sich zwei Ringe. Vorsichtig und mit zitternden Finger strich ich über das kalte Material. Da entdeckte ich eine kleine Gravur im Inneren der beiden Ringe. Vorsichtig nahm ich einen heraus und laß mir die schnörkelige Schrift durch. Im Inneren stand nur Eijiro mit einem Herzen.

Nun nahm ich auch den zweiten Ring zur Hand und las mir auch dort die Gravur durch. In diesem Ring stand Katsuki und ein kleines Herz.

Hieß das, diese Ringe waren gar nicht für das Mädchen von vorhin!? Ehe ich mir noch groß Gedanken darüber zu machen konnte, rannte ich in die Dunkelheit der Nacht. Meine Schuhe hatte ich noch schnell angezogen, doch eine Jacke hatte ich vergessen. So rannte ich nun durch die Kälte, während ich versuchte Toru zu erreichen.

Doch es meldete sich nur die Mailbox. Außer Atem sprach ich ihr auf die Mailbox: ,,Such mir bitte die Adresse und die lieblings Plätze von Eijiro Kirishima raus und Ruf mich dann zurück!" Damit legte ich auf und ließ mein Handy wieder zu den Ringen in die Hosentasche gleiten. Die Kälte spürte ich nicht, trotz der Tatsache, dass ich nur ein T-Shirt trug.

Ich ließ mich von nichts und niemanden aufhalten, als ich durch die Nacht rannte. Ich wollte nur noch zu Kirishima, da es ein Fehler war, ihn weg zu schicken. Ein Fehler der auf beschissen Missverständnissen beruhte.

Ersetzt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt